Der Traum des Satyrs
unser Kind gesund zur Welt kommt, denn ich kann kein weiteres zeugen, Emma.« Sein Gesicht war vor Qual verzerrt. »Mach mir nur dieses eine Geschenk,
cara.
Ich bitte dich! Und mach einen Sohn daraus!«
»Hast du auch außerhalb des Militärhospitals um medizinische Hilfe ersucht?«, fragte sie und fasste ihn am Arm. »Gibt es wirklich keine Möglichkeit, dir zu helfen?«
Hoffnungslos schüttelte er den Kopf, und als er wieder sprach, klangen seine Worte bleischwer. »Man kann nichts tun. Genieße den Sex mit Dominic. Es wird der letzte deines Lebens sein.«
Für einen unendlich kurzen und zugleich unendlich langen Augenblick stand Emma bewegungslos da, in stiller Panik, während sie die unabänderliche Wahrheit in seinen Augen las. Ihr Instinkt drängte sie zur Flucht. Sie ließ Carlo los und wich vorsichtig am Fußende des Bettes entlang zurück, diesmal in Richtung der Tür zu ihrem eigenen Schlafzimmer.
Die plötzliche Hitze von Dominics Körper an ihrem Rücken hielt sie auf. Sie erkannte ihren Fehler und versuchte, dem Satyr auszuweichen. Doch eiserne Finger legten sich um ihre Unterarme und hielten sie fest.
Er trug zwar noch immer sein Hemd, doch es stand offen, und sein schlanker Oberkörper brannte durch ihr Nachtgewand wie Feuer an ihrem Rücken.
Sie legte flehend eine Hand auf seinen Arm und krallte ihre Finger in die Manschette seines Ärmels. »Signore. Dominic. Sie müssen uns helfen …«
»Eben deshalb ist er ja hier«, stichelte ihr Mann.
»Auf die Knie, Carlo!« Sie fühlte, wie die Worte in der Brust hinter ihr grollten und über Lippen kamen, die dicht an ihr Ohr geneigt waren. »Mach sie mit deinem Mund bereit! Wecke das Verlangen in ihr, damit sie mich besser annehmen kann!«
Doch ausnahmsweise leistete Carlo seinem Idol nicht sofort Folge. Er sah nur zu, wie Dominic Emma trotz ihres Protestes Spitze und Seide über den Kopf zog und zu Boden fallen ließ.
Sie quiekte entsetzt auf und schlug eine Hand vor ihren Körper, um die Scham über ihren Schenkeln zu verbergen. Mit dem anderen Arm versuchte sie, ihre Brüste zu bedecken, und stieß Dominic dabei mit dem Ellbogen in die Rippen, in dem Versuch, ihn von sich wegzustoßen.
Ungeachtet ihrer Bemühungen schlang er einen Arm um sie, so dass er wie ein Schraubstock direkt unter ihrem lag. Obwohl er sie damit an sich fesselte, strotzte seine Umarmung vor eleganter Stärke, anders als die rohe Kraft, die ihr Mann ausgeübt hatte.
Dominic deutete mit dem Kopf zum Fenster auf das schwindende Tageslicht und ermahnte Carlo erneut. »Der Tag geht zu Ende! Mach deine Frau bereit für mich, bevor es zu spät ist!«
Mit sichtbarer Anstrengung löste sich Carlo aus seiner Erstarrung und sank gehorsam auf ein Knie.
»Und hol die Creme!«
Auf den brummelnden Befehl Dominics hin wich alle Farbe aus Carlos Gesicht. Mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen sahen er und Emma gleichzeitig zu dem Tiegel auf dem Nachttisch am anderen Ende des Bettes. Sie selbst hatte ihn heute dorthin gestellt, für Carlo. Doch nun schien es, dass ein anderer Mann davon Gebrauch machen würde.
Gekränkt, wie sie war, entrang sich Emma ein verwundetes Ächzen, und sie versuchte erneut, sich Dominics Griff zu entwinden. Dieser knurrte zwar kurz, wenn ihn ein spitzer Ellbogen in den Bauch traf, ansonsten aber ignorierte er sie. Sie fühlte, wie er das Hemd von seinen Schultern gleiten ließ und es sich dann mit seiner freien Hand vom Körper riss.
Ihr Verstand raste, während sie panisch nach einer annehmbareren Lösung für ihre Situation suchte. Doch ihr wollte keine Alternative in den Sinn kommen. Sie brauchte mehr Zeit, um nachzudenken.
Wortlos holte Carlo den Cremetiegel, öffnete ihn und stellte ihn auf ein Seitentischchen, das er in Dominics Reichweite plazierte. Da er genau wusste, was sonst noch alles gebraucht würde, wenn sie anfingen, rückte er dazu noch die Schüssel mit Öl und eines der Wasserbecken näher. Dann blieb er am Fußende des Bettes vor Emma stehen.
Sie krallte ihre Finger in seinen Hemdkragen und versuchte panisch, seinen Blick auf sie zu lenken. »Hol Jane – und deine Brüder!«, bettelte sie. »Bitte sie um Hilfe! Frag sie, ob es noch einen anderen Weg gibt!«
Carlo wich ihrem Blick aus und löste sich vorsichtig aus ihrem Griff. »Nein.«
»Sie werden nicht schlecht von dir denken, nur weil du deine Pflicht nicht erfüllen kannst«, argumentierte sie und erriet damit genau den Grund, warum er sich weigerte. »Diese
Weitere Kostenlose Bücher