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Der Traum des Satyrs

Der Traum des Satyrs

Titel: Der Traum des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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waren wie bei der Frau, nach der er sich sehnte. Praktisch ein Zwilling von Emma.
    Sie stand vor ihm, ein Wesen ohne eigene Empfindungen, gefügig, sinnlich, ohne sich ihrer Nacktheit zu schämen und begierig, all seine Bedürfnisse zu befriedigen. Er legte eine Hand um ihre Brust, während ihre Finger seinen Unterleib entlangfuhren und seine Hoden umfassten. Als sie ihn berührte, richteten seine Schäfte sich noch höher auf und drückten gegen ihren Leib.
    Der Sex mit ihr würde eine bedeutungslose Übung sein, so wie der, der gerade eben auf dem Korridor stattfand, wo die Wachen sich in Itala stießen. Mit derben Worten und gierigen Händen trieb sie die beiden noch an, während diese sie grob vögelten und sie wie eine Puppe zwischen ihnen hin und her ruckte.
    Dominic hätte ihnen befehlen können, zu gehen und woanders weiterzumachen, wo er ihrem Treiben nicht zusehen konnte. Doch die rohe, leidenschaftliche Gewalt des Aktes, den sie vor seinen Augen vollzogen, weckte etwas Dunkles in ihm, steigerte seine unerwiderte Lust noch weiter und ließ ihn rücksichtslos werden.
    Hungrige silberne Augen richteten sich auf den Spiegel. Auf Emma.
    Ihr Kind war nicht mehr zu sehen und lag nun wahrscheinlich wieder in seinem Bettchen. Emma war durch das Zimmer gegangen und stand nun am Fenster, dessen linke Hälfte geöffnet war. Sie legte eine Hand an den Rahmen der geschlossenen Fensterhälfte, lehnte sich hinaus und atmete die kühle Nachtluft ein. Ein Windhauch umspielte ihre Gestalt und ließ die Konturen ihres Körpers durch das leicht flatternde Gewand sichtbar werden.
    In ihrem züchtigen Nachtkleid sah sie so schön aus, so liebenswert und unschuldig.
    Zum Vögeln einladend.
    Hitze wallte durch seinen Körper und mit ihr heftige Sehnsucht, die noch stärker war als damals, als er sie vor Wochen zum ersten Mal in diesem Spiegel erblickt hatte. Die Sehnsucht, sie in seinen Armen zu halten und ihre – und seine – Einsamkeit zu lindern. Das Verlangen, zu fühlen, wie sie kam.
    Doch sie war nicht hier, und das Rufritual zog ihn in seinen rasenden Strudel. Auf seinen unausgesprochenen Befehl hin drehte sich die Nebelnymphe um und bot ihm ihre geschmeidige Kehrseite. Sie ließ ihren Kopf an seine Brust sinken und hob einen Arm, um seinen Nacken zu umfangen. Seine Hände zeichneten forsch ihre Kurven nach, doch seine Augen waren auf Emma gerichtet. Er würde sich mit dieser Nachbildung von ihr in seinen Armen vereinigen, aber er würde dabei so tun, als wären er und die echte Emma im Spiegel eins.
    »Dominic.«
    Er erstarrte beim Klang der Stimme.
Ihrer
Stimme.
    »Emma.« Ohne groß darüber nachzudenken, streckte er die Hand mit dem Handschuh aus … und tat, was verboten war. Er berührte den Obsidianspiegel. Berührte
sie.
    Mit bestürzter Miene schlug Emmas Spiegelbild eine Hand vor die Lippen, die seine Finger gerade gestreichelt hatten.
    Sein Puls setzte kurz aus und begann dann zu rasen. Sie hatte seine Berührung gespürt!
    Er tippte an den Rand des Spiegels, diesmal absichtlich, um den Fokus zu verändern, so dass Gesicht und Gestalt von Emma und der Nebelnymphe etwa gleich groß waren. Emma hatte sich nicht bewegt, und für einen Augenblick fürchtete er, der Spiegel könnte ihn für seine Verfehlung bestrafen, indem er das Bild verschwinden ließ. Ein Wesen aus einer anderen Welt durch den Spiegel hindurch zu berühren, verstieß gegen die wichtigsten und ältesten Gesetze seiner Welt. Es handelte sich um ein Vergehen, das mit dem Tode bestraft wurde. Doch er fürchtete keine Strafe, denn er existierte außerhalb dieser Gesetze. Eine Waffe wie er war schlicht zu wichtig, um sie zu beseitigen.
    Emmas Hand fiel auf den Fenstersims, und Erleichterung erfüllte Dominic, als er erkannte, dass ihre zeitweise Regungslosigkeit nicht bedeutete, dass sie gleich aus dem Blickfeld verschwinden würde. Mit verträumter Miene begann sie, hin und her zu schaukeln, als der Zauber des Spiegels auf sie zu wirken begann. Sie starrte in die Nacht und sprach wieder.
    »Dominic.« Sein Name auf ihren Lippen war wie ein sanftes Gebet. Ein Wunsch. Ein sehnsüchtiger Seufzer.
    Vor einem Monat waren da zwei Männer gewesen, die sie in diesem Ritual verwöhnt hatten. Diesen Monat würde keiner da sein. Doch sie hatte nach ihm gerufen.
    Sie wollte ihn.
    Bei den Göttern, er wollte sie auch! Sein ganzer Körper bebte vor Verlangen nach ihr, jeder Muskel war angespannt, und seine Schwänze platzten beinahe vor dem lustvollen

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