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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Würfeln eine bezahlen zu können.«
    »Ach, hör auf«, sagte Elayne. »So viel Glück hat er nun auch wieder nicht.«
    Birgitte schnaubte in ihren Tee. »Du musst besser aufpassen, Elayne. Der Mann könnte mit dem Dunklen König würfeln und gewinnen.«
    Elayne schüttelte den Kopf. Soldaten, Birgitte eingeschlossen, konnten so abergläubisch sein. »Sorg dafür, dass ein paar zusätzliche Gardistinnen Dienst haben, wenn er kommt. Er kann überschwänglich sein, und ich will nicht, dass er eine Szene macht.«
    » Wer ist dieser Mann?« Dyelin klang verwirrt.
    »Einer der anderen beiden Ta’veren, die zusammen mit Rand al’Thor aufwuchsen«, sagte Birgitte und stürzte ihren Tee hinunter. Während Elaynes Schwangerschaft trank sie nicht mehr. So musste wenigstens noch eine andere leiden.
    »Mat ist… voller Tatendrang«, sagte Elayne. »Wenn man ihn in die richtigen Bahnen lenkt, kann er sehr nützlich sein. Wenn nicht - was meistens so ist -, kann er eine wandelnde Katastrophe sein. Aber was man auch immer über den Mann sagen will, er und seine Bande wissen, wie man kämpft.«
    »Du wirst sie benutzen, nicht wahr?«, sagte Birgitte anerkennend.
    »Natürlich«, erwiderte Elayne. »Und wenn ich mich richtig erinnere, hat Mat einmal gesagt, dass er viele Cairhiener in der Bande hat. Wenn ich mit diesem Teil der Bande als Abteilung meines Heeres eintreffe, wird die Übernahme vielleicht einfacher.«
    »Also wollt Ihr das wirklich tun?«, fragte Dyelin. »Den Sonnenthron ergreifen? Jetzt?«
    »Die Welt braucht Einheit«, sagte Elayne und stand auf. »Mit Cairhien fange ich an, uns alle zu vereinen. Rand kontrolliert bereits Illian und Tear und hat einen Bund mit den Aiel. Wir sind alle miteinander verbunden.«
    Sie schaute nach Westen, wo sie das Bündel an Gefühlen fühlte, das Rand darstellte. Das Einzige, das sie in diesen Tagen je von ihm wahrnahm, war tief vergrabener, kalter Zorn. War er in Arad Doman?
    Elayne liebte ihn. Aber sie beabsichtigte nicht, dabei zuzusehen, wie Andor ein weiterer beliebiger Teil des Drachenimperiums wurde. Davon abgesehen, falls Rand tatsächlich am Shayol Ghul starb, wer würde dieses Imperium beherrschen? Es konnte zerbrechen, aber sie sorgte sich, dass jemand - möglicherweise Darlin - stark genug sein würde, um alles zusammenzuhalten. In diesem Fall stünde Andor allein zwischen einem aggressiven seanchanischen Reich im Südwesten, Rands Nachfolger im Nordwesten und Südosten und den vereinigten Grenzlanden im Norden und Nordosten.
    Das konnte sie nicht zulassen. Die Frau in ihr zuckte bei dem Gedanken zusammen, für den Fall von Rands Tod zu planen, aber die Königin konnte nicht so zimperlich sein. Die Welt veränderte sich.
    »Mir ist klar, dass es schwierig werden wird, zwei Nationen zu regieren«, sagte sie. »Aber ich muss Cairhien halten. Zum Wohl beider Throne.«
    Sie drehte sich um und erwiderte Dyelins Blick, und die ältere Frau nickte langsam. »Anscheinend habt ihr Euch entschieden. «
    »Das habe ich«, sagte Elayne. »Aber ich habe das Gefühl, dass ich einen verlässlichen Zugang zum Schnellen Reisen brauche, wenn ich das schaffen soll. Vereinbart ein Treffen mit Sumeko und Alise. Wir müssen über die Zukunft der Kusinen sprechen.«

KAPITEL 12
    Ein leeres Tintenfläschchen
    M in saß auf einer Fensterbank im Stein von Tear und genoss die Wärme. Die nachmittägliche Brise war erfrischend, obwohl sie voller Feuchtigkeit war und die Gerüche der unter ihr liegenden Stadt mit sich trug. Die Tairener hatten dieses Wetter als »kühl« bezeichnet, was Min lächeln ließ. Wie würden diese Menschen auf einen guten andoranischen Winter reagieren, wo Schneehaufen an den Häuserwänden emporwuchsen und Eiszapfen von den Regenrinnen hingen?
    Das Wetter war in letzter Zeit weniger drückend als sonst, das war eigentlich alles, was es dazu zu sagen gab. Die Wärme, die Min genoss, hatte allerdings nichts mit der Hitze der Luft zu tun.
    Sonnenlicht schien auf die Stadt. In den Höfen des Steins hielten die Verteidiger in ihren gestreiften Wämsern und Hosen inne und schauten in den klaren Himmel. Noch immer lauerten die Wolken am Horizont, aber um die Stadt herum waren sie in einem unnatürlichen Ring aufgebrochen. In einem perfekten Kreis.
    Die Wärme, die Min fühlte, kam nicht vom Sonnenlicht.
    »Wie kannst du einfach nur dasitzen?«, verlangte Nynaeve zu wissen.
    Min drehte den Kopf. Das Fenster stand weit geöffnet, und die Mauern des Steins waren dick. Sie saß mit

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