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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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»das wird nicht nötig sein, Euer Majestät. Ich bin von der Annahme ausgegangen, sollten Schattenfreunde in der Stadt sein, die sich als Aes Sedai ausgeben …« - wie alle anderen hatte er gelernt, Falion und die anderen in Elaynes Gegenwart nicht als Aes Sedai zu bezeichnen - »… wir besser jeden gut im Auge behalten, der angeblich aus der Weißen Burg kommt.«
    Elayne nickte eifrig. Norry war aber auch wieder umständlich!
    »Ich fürchte, ich muss Euer Majestät enttäuschen«, sagte Norry, dem offensichtlich ihre Aufregung auffiel, »wenn Ihr auf einen Beweis hofft, dass diese Frau ein Schattenfreund ist.«
    »Oh.«
    »Aber«, fuhr Norry fort und hob einen schmalen Finger, »ich habe Grund zu der Annahme, dass Duhara Sedai etwas mit dem Dokument zu tun haben könnte, das Ihr mit… äh, ungewöhnlicher Sorgfalt zu behandeln scheint.« Er sah auf die Seiten, die Elayne auf den Boden geworfen hatte. Eine Seite zeigte deutlich den Abdruck von ihrem Schuh.
    »Duhara hat sich mit Ellorien getroffen?«
    »In der Tat«, sagte Meister Norry. »Die Besuche nehmen an Häufigkeit zu. Sie geschehen auch mit einer gewissen Geheimhaltung. «
    Elayne sah Dyelin an. »Warum will Duhara, dass meine Rivalen freikommen?«
    Dyelin sah beunruhigt aus. »Sie kann doch nicht so dumm sein und glauben, dass sie eine Bewegung gegen Euch auf die Beine stellt, vor allen Dingen mit einer Gruppe gebrochener, bankrotter Lords und Ladys.«
    »Euer Majestät?«, fragte Norry. »Falls ich dazu etwas anmerken darf…«
    »Natürlich, Meister Norry.«
    »Vielleicht will die Aes Sedai die Gunst von Lady Ellorien erringen. Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass sie an dem Dokument mitgearbeitet hat; es erscheint lediglich wahrscheinlich, wenn man den Zeitpunkt der Besuche der Aes Sedai in Betracht zieht. Aber vielleicht will sie weniger Eure Feinde unterstützen, als sich vielmehr die Gunst einiger Adliger der Stadt sichern.«
    Es war möglich. Duhara würde kaum zur Weißen Burg zurückkehren, ganz egal wie oft Elayne ihr das auch vorschlug. Eine Rückkehr würde Elaida mit leeren Händen und einem feindlichen Andor dastehen lassen. Keine Aes Sedai würde sich so leicht von etwas abbringen lassen. Konnte sie allerdings mit der Loyalität einiger andoranischer Adliger zurückkehren, würde das schon ein gewisser Erfolg sein.
    »Als Duhara ihr Gasthaus verließ, um Ellorien in ihrem Haus zu besuchen«, sagte Elayne, »wie war sie gekleidet?« Obwohl Ellorien kurz davon gesprochen hatte, auf ihre Güter zurückzukehren, war sie doch nicht abgereist; möglicherweise war ihr aufgegangen, dass das politisch noch nicht von Nutzen sein würde. Zurzeit lebte sie in ihrem Herrenhaus in Caemlyn.
    »Mit einem Umhang, Euer Majestät«, sagte Norry. »Mit tiefgezogener Kapuze.«
    »Teuer oder billig?«
    »Ich… ich weiß nicht«, erwiderte Norry verlegen. »Ich könnte Meister Hark holen lassen …«
    »Das wird nicht nötig sein. Aber sagt mir eines. Ging sie allein?«
    »Nein. Ich glaube, sie nahm immer ein relativ großes Kontingent an Dienern mit.«
    Elayne nickte. Jede Wette, dass Duhara zwar einen Umhang mit hochgeschlagener Kapuze trug, aber ihren Großen Schlangenring nicht zurückließ und einen erkennbar teuren Umhang und Diener für ihr Täuschungsmanöver benutzte.
    »Meister Norry«, sagte sie, »ich fürchte, man hat Euch hereingelegt. «
    »Euer Majestät?«
    Dyelin nickte. »Sie wollte, dass man ihre Besuche bei Ellorien sieht. Sie wollte keinen offiziellen Besuch machen - damit würde sie sich zu sichtbar gegen Euren Thron stellen. Aber sie wollte, dass Ihr wisst, was sie da tut.«
    »Sie spricht unverfroren mit meinen Feinden«, sagte Elayne. »Es ist eine Warnung. Sie hat mir schon gedroht und gesagt, dass es mir nicht gefallen würde, gegen sie und Elaida zu sein.«
    »Ah«, sagte Norry enttäuscht. »Also war meine Initiative doch nicht so schlau.«
    »Oh, sie war trotzdem nützlich«, sagte Elayne. »Hättet Ihr sie nicht beobachten lassen, hätten wir das nicht gewusst - was peinlich gewesen wäre. Wenn sich schon jemand so viel Mühe macht, mich zu beleidigen, dann will ich das zumindest wissen. Wenn auch nur, damit ich später weiß, wen ich köpfen lasse.«
    Norry erbleichte.
    »Bildlich gesprochen, Meister Norry«, versicherte sie ihm. So gern sie es auch in Wirklichkeit getan hätte. Und Elaida gleich mit. Sie wagte es, einen ihrer Wachhunde zu schicken, um Elayne zu »beraten«? Elayne schüttelte den Kopf. Beeil dich, Egwene.

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