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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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reden gehört zu haben. Angeblich hatten sie versucht, mit ihren Gegnern zu verhandeln oder sie in eine Falle zu locken.
    Mittlerweile wusste Ituralde eine Menge über Trollocs. Man musste seinen Feind kennen. Unglücklicherweise war man nicht vor Überraschungen gefeit. Außerdem gab es viele Trollocs, die körperliche Attribute verschiedener Gruppen teilten. Ituralde hätte geschworen, ein widerwärtiges Monstrum mit den Federn eines Falken, aber den Hörnern einer Ziege gesehen zu haben.
    Die Trollocs oben auf der Befestigung versuchten den Pfeilen auszuweichen. Eine große Gruppe größerer Bestien kam hinter ihnen heran und drängte sie brüllend den Hügel hinunter. Solange Trollocs nicht hungrig waren, waren sie ausgesprochen feige, aber wenn man sie erst aufgestachelt und in Rage gebracht hatte, kämpften sie gut.
    Die Blassen würden dieser ersten Welle folgen. Sobald die Bogenschützen keine Pfeile mehr und die Trollocs die Männer unten erschöpft hatten. Ituralde freute sich nicht darauf.
    Beim Licht!, dachte er. Ich hoffe, wir können schneller laufen als sie. In der Ferne warteten die Asha’man auf seine Befehle. Er wünschte, er hätte sie näher bei sich aufstellen können. Aber dieses Risiko durfte er nicht eingehen. Sie waren ein zu wichtiger Vorteil, um einem verirrten Pfeil zum Opfer zu fallen.
    Hoffentlich würden die Frontreihen der Trollocs von den Pikenmännern übel zugerichtet und die Nachfolgenden über die blutigen Reste stolpern. Ituraldes übrig gebliebene Saldaeaner würden sich auf jeden von ihnen stürzen, die dem Feuer der Asha’man entkamen. Dann sollten die Pikenmänner imstande sein, sich zurückzuziehen und dem Rest des Heeres zu folgen. Sobald sie Maradon hinter sich gelassen hatten, konnten sie sich mit Wegetoren zu der nächsten von ihm ausgesuchten Position zurückfallen lassen, einen bewaldeten Pass ungefähr zehn Meilen im Süden.
    Seine Männer sollten entkommen können. Sollten. Beim Licht, wie er es hasste, gezwungen zu werden, einen überstürzten Rückzug wie den hier zu befehlen.
    Durchhalten, sagte er sich, ritt weiter und gab immer wieder den Befehl, die Stellung zu halten. Es war wichtig, dass sie seine Stimme hörten. Der junge ist der Wiedergeborene Drache. Er wird seine Versprechen halten.
    »Mein Lord!«, rief eine Stimme. Ituraldes Leibwächter ließen einen keuchenden Jungen durchreiten. »Mein Lord, es ist Leutnant Lidrin!«
    »Ist er gefallen?«, wollte Ituralde wissen.
    »Nein, mein Lord. Er ist…« Der Junge blickte über die Schulter. In der Pikenreihe in der Nähe warfen sich die Soldaten der Woge aus Ungeheuern entgegen, statt sich zurückzuziehen.
    »Was beim Licht…?«, sagte Ituralde und trieb Dämmerung an. Der weiße Wallach galoppierte los. Seine Leibwächter und der junge Botenreiter schlossen sich ihm mit donnernden Hufen an.
    Trotz des Lärms auf dem Schlachtfeld konnte er Lidrins Rufe hören. Der junge Domani-Offizier befand sich vor der Pikenreihe und griff die Trollocs brüllend mit Schwert und Schild an. Seine Männer hatten sich einen Weg durch das Getümmel gebahnt, um ihn zu verteidigen, und die Pikenmänner verwirrt.
    »Lidrin, Ihr Narr.« Ituralde zügelte das Pferd.
    »Kommt!«, schrie Lidrin und hob das Schwert. Er lachte laut und halb von Sinnen, das Gesicht blutbespritzt.» Kommt! Ich trete euch allen entgegen! Mein Schwert hat Durst!«
    »Lidrin!«, schrie Ituralde. »Lidrin!«
    Der Mann warf einen Blick über die Schulter. In seinen Augen flackerte eine verrückte Freude. Ituralde hatte sie schon zuvor gesehen, in den Augen von Soldaten, die zu lange und zu hart gekämpft hatten. »Wir werden sterben, Rodel«, rief Lidrin. »So nehme ich sie wenigstens mit! Wenigstens einen oder zwei! Schließt Euch mir an!«
    »Lidrin, kommt zurück und …«
    Der Offizier ignorierte ihn, wandte sich wieder um und griff an.
    »Schafft seine Männer wieder her«, brüllte Ituralde wild gestikulierend. »Schließt die Pikenreihen! Schnell! Wir können nicht…«
    Die Trollocs strömten nach vorn. Blut spritzte, dann fiel Lidrin lachend. Seine Männer standen zu sehr unter Druck, und die Gruppe teilte sich in der Mitte. Die Pikenmänner nahmen wieder ihre frühere Position ein, eine Horde Trollocs warf sich auf sie. Einige Ungeheuer starben.
    Die meisten aber nicht.
    In der Nähe kreischten und heulten die Kreaturen, als sie die Lücke in der Verteidigungslinie entdeckten. Sie drängten über die Leichen am Fuß des Hügels und warfen sich

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