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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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machen zu müssen.
    Sie gingen zu Fuß und fanden die Weißmäntel ein kurzes Stück weiter die Straße entlang. Es schienen nur zwei Dutzend von ihnen zu sein, die neben einem kleinen Zelt am Straßenrand warteten. Sie standen gegen den Wind, was Perrin etwas entspannte. Er roch Wut und Abscheu, aber es fühlte sich für ihn nicht wie eine Falle an.
    Als sie näher kamen, trat jemand in Weiß aus dem kleinen Zelt. Der hochgewachsene Mann hatte edle Züge und kurzes dunkles Haar. Die meisten Frauen hätten ihn vermutlich als attraktiv bezeichnet. Er roch … besser als die anderen Weißmäntel. An ihnen klebte ein wilder Geruch, der an den eines tollwütigen Tieres erinnerte. Ihr Anführer roch ruhig und nicht im Mindesten krank.
    Perrin warf seinen Begleitern einen Blick zu.
    »Das gefällt mir nicht, Perrin Aybara«, sagte Edarra und schaute von einer Seite zur anderen. »Diese Kinder fühlen sich falsch an.«
    »Von diesen Bäumen könnten uns Bogenschützen treffen«, sagte Tarn mit einem Grunzen und deutete mit dem Kopf auf eine Baumgruppe in der Ferne.
    »Grady, haltet Ihr die Macht?«, fragte Perrin.
    » Natürlich.«
    »Haltet Euch bereit, nur für alle Fälle«, sagte Perrin und trat auf die kleine Gruppe aus Weißmänteln zu. Ihr Anführer musterte ihn mit auf dem Rücken verschränkten Händen. »Goldene Augen«, sagte der Mann. »Also stimmt es.«
    »Ihr seid der Kommandierende Lordhauptmann?«, fragte Perrin.
    »Das bin ich.«
    »Was muss passieren, damit Ihr meine Leute freilasst?«
    »Meine Männer berichteten mir, dass sie schon einmal einen derartigen Austausch versuchten«, sagte der Anführer der Weißmäntel. »Und dass Ihr sie getäuscht und verraten habt.«
    »Sie hatten Unschuldige entführt«, erwiderte Perrin. »Und verlangten für sie mein Leben. Nun, ich holte meine Leute zurück. Zwingt mich nicht, hier das Gleiche zu tun.«
    Der Anführer der Weißmäntel kniff die Augen zusammen. Er roch nachdenklich. »Ich werde das tun, was richtig ist, Goldauge. Der Preis ist irrelevant. Meine Männer berichteten mir, dass Ihr vor ein paar Jahren mehrere Kinder ermordet habt und dafür niemals zur Rechenschaft gezogen worden seid. Dass Ihr Trollocs angeführt habt, um mit ihnen Dörfer anzugreifen.«
    »Eure Männer sind nicht besonders verlässlich«, sagte Perrin mit einem Knurren. »Ich will eine formellere Unterredung, wo wir uns setzen und reden können. Nicht so etwas Improvisiertes wie das hier.«
    »Ich bezweifle, dass das nötig ist«, sagte der Anführer. »Ich bin nicht hier, um zu verhandeln. Ich wollte Euch bloß mit eigenen Augen sehen. Ihr wollt, dass man Eure Leute freilässt? Stellt Euch meinem Heer auf dem Schlachtfeld. Tut es, und ich lasse die Gefangenen frei, ganz egal, wie der Kampf endet. Sie sind offensichtlich keine Soldaten. Ich lasse sie gehen.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Das wird ihrer Gesundheit… nicht guttun.«
    Perrin knirschte mit den Zähnen.
    »Eure Streitmacht wird sich der unseren unter dem Licht stellen«, sagte der Anführer der Weißmäntel. »Das sind unsere Bedingungen.«
    Perrin blickte zur Seite. Grady erwiderte seinen Blick, und es lag eine offensichtliche Frage darin. Er konnte den Anführer der Weißmäntel auf der Stelle gefangen nehmen, ohne dass es ihn große Mühe kostete.
    Perrin war versucht. Aber sie waren unter der Friedensflagge der Weißmäntel gekommen. Er würde den Frieden nicht brechen. Stattdessen drehte er sich um und führte seine Leute zurück in sein Lager.
    Galad sah Aybara hinterher. Diese goldenen Augen waren beunruhigend. Er hatte Byars beharrlichen Standpunkt, dass dieser Mann nicht nur ein Schattenfreund war, sondern Schattengezücht, nicht ernst genommen. Aber nachdem er nun in diese Augen geblickt hatte, war er sich nicht länger so sicher, diese Behauptung so ohne Weiteres abtun zu können.
    Neben ihm stieß Bornhaid die angehaltene Luft aus. »Ich kann nicht glauben, dass Ihr das hier wolltet. Was, wenn er Aes Sedai mitgebracht hätte? Wir hätten nichts gegen die Eine Macht tun können.«
    »Sie hätten mir nichts angetan«, sagte Galad. »Davon abgesehen, hätte Aybara die Möglichkeit, mich hier mit der Einen Macht zu töten, hätte er das auch mit mir in meinem Lager tun können. Aber wenn er so ist, wie Ihr und Kind Byar sagt, dann sorgt er sich sehr um sein Erscheinungsbild. Er führte die Trollocs nicht direkt gegen die Zwei Flüsse. Er gab vor, sie zu verteidigen.« So ein Mann würde subtil handeln. Er war

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