Der Traummann meiner Schwester
und genoss den Anblick ihres kastanienbraunen Haars, ihrer grünen Augen, ihrer rosafarbenen Lippen und ihres wunderbaren Kleides, das ihre Weiblichkeit betonte. Nur in die Laken seines Bettes gehüllt, würde sie noch fantastischer aussehen.
Doch er musste sich zusammenreißen, denn sie hatten viel miteinander zu besprechen.
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und blickte über seine Schulter auf die Geburtstagsgesellschaft. „Und was findet hier statt?“, fragte sie.
Er drehte sich nicht um. Der Lautstärke nach zu urteilen, amüsierten sich alle bestens.
„Nicht so wichtig“, sagte er. Ihn interessierte viel mehr, welche Antworten sie auf seine vielen Fragen hatte.
„Wieso hast du die Insel verlassen, Kara? Ich dachte, es wäre alles in Ordnung.“
Mehr als nur in Ordnung. Er hatte gedacht, alles wäre perfekt. Als er sich wieder an den Moment erinnerte, in dem ihm klar geworden war, dass offensichtlich etwas nicht stimmte – als Kara nicht in die Suite zurückgekehrt war und die Insel verlassen hatte –, schaute er betrübt drein.
„Du bist einfach sang- und klanglos verschwunden.“
Er bemerkte, wie sich ihre Brust hob, als sie tief Luft holte.
„Weil ich verletzt war. Und wütend. Und weil ich mich wie eine Idiotin gefühlt habe.“
Er runzelte die Stirn. „Warum?“, hakte er nach, als wüsste er die Antwort bereits. Tatsächlich wusste er mehr, als sie ahnte. Doch er wollte hören, was sie dazu zu sagen hatte.
Anstatt zu antworten, fragte sie ihn direkt: „Schläfst du mit Diane Montgomery? Und bitte, lüg mich nicht an, Elijah James Houghton“, fügte sie mit einem Ton hinzu, der ihn unweigerlich an den seiner Mutter erinnerte.
Angesichts ihrer vor Aufregung geröteten Wangen musste er sich ein Grinsen verkneifen. Stattdessen versuchte er verärgert auszusehen. Denn auf gar keinen Fall wollte er sie glauben machen, dass ihn das Gespräch amüsierte. Garantiert hätte er dann, angesichts ihres erhitzten Gemüts, ein Problem gehabt. Auch, wenn er nicht davon ausging, dass sie ihm vor all den Leuten ihre Handtasche ins Gesicht pfeffern würde. Dennoch fiel es ihm schwer, bei so viel Energie und Temperament ernst zu bleiben.
Weniger amüsant war allerdings die Tatsache, dass sie einfach vor ihm weggerannt war, anstatt direkt mit ihm zu reden. Wäre sie in Ocean Breezes gleich zu ihm gekommen, dann hätten sie binnen kürzester Zeit alle Unklarheiten aus dem Weg räumen können.
Wie auch immer, nun standen sie hier. Selbst, wenn das vielleicht nicht der passendste Ort für dieses Gespräch war, würde er die Gelegenheit nutzen, um das Missverständnis aufzuklären.
„Nein, ich schlafe nicht mit Diane“, erklärte er entschieden. „Wir hatten mal was miteinander, aber das ist schon einige Jahre her.“
Kara biss sich auf die Unterlippe. „Das ist der Grund, warum ich gegangen bin“, sagte sie leise. „Diane hat mir erzählt, dass ihr beide eine Affäre habt. Sie sagte, du hattest den gemeinen Plan geschmiedet, eine Kincaid zu heiraten, um dein Vermögen und dein gesellschaftliches Ansehen zu steigern. Hinter Laurels – und schließlich auch meinem Rücken – würdest du dich aber weiterhin mit ihr treffen. Ocean Breezes hättest du als persönliches Liebesnest auserkoren“, fügte sie hinzu.
Eli schaute finster drein. „Und das glaubst du ihr.“
„Ja. Oder vielleicht habe ich mich auch einfach nur davor gefürchtet, ihr nicht zu glauben.“
Sie schaute auf den Boden und seufzte. Dann ging sie kommentarlos zu der Partygesellschaft hinüber. Eli folgte ihr, wissend, dass das Gespräch noch nicht zu Ende war.
Kara setzte sich auf eine Bank, stellte die Handtasche auf den Tisch und strich ihr Kleid glatt, um ihre Knie zu bedecken. Eli fand das sehr schade, denn er mochte ihre Beine und hätte eigentlich gerne etwas mehr davon gesehen.
Sie holte tief Luft, blickte ihn wieder an und nahm sich schließlich ein Herz. „Ich habe mir erlaubt, es mir mit dir gut gehen zu lassen und … viel zu viele Gefühle für dich zugelassen.“
Hoffnung keimte in ihm auf. Ihre Augen waren so grün wie das Moos des Sommers und schimmerten, während sie sprach. Wie gerne hätte er Kara in die Arme geschlossen oder wenigstens ihre Hand ergriffen. Doch er musste ihr zuhören. Er musste wissen, was sie dachte und für ihn empfand … bevor er ihr sagen würde, dass sie eine gemeinsame Zukunft haben könnten.
„Ich habe unsere Zeit im Resort wirklich genossen. Allerdings hatte ich
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