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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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problemlos klappte. Corky hatte Chip Nolan in Marsch gesetzt, damit er Metcalfe bei den Vorbereitungen am Boden half. Der FBI-Mann würde verschiedene Hilfsmittel mitbringen - darunter auch Taschenlampen, mit denen sie das verabredete Erkennungssignal in Form von Morsezeichen geben konnten. Sah der Lysander-Pilot unter sich keine Blinkzeichen, die ihm signalisierten, er könne unbesorgt landen, flog er einfach ohne Zwischenlandung nach England zurück.
    Nolan würde auch Fackeln mitbringen, die vermutlich aus einem Geheimlager von Berliner Widerstandskämpfern stammten. Auf Corkys Anweisung sollte die Landerichtung mit drei auf dem Landegelände brennenden Fackeln in Form eines großen »L« gekennzeichnet werden. Der Pilot würde mit dem Eindecker bei der ersten Fackel aufsetzen und nach ungefähr hundertfünfzig Metern zwischen den beiden anderen wenden. Dabei würde er den Motor laufen lassen, denn die Gefahr, dass er nach dem Abstellen nicht wieder ansprang, war allzu groß. Klappte alles wie geplant, würde das Flugzeug insgesamt nicht länger als drei Minuten am Boden sein.
    Diese Annahme erschien Metcalfe jedoch immer unhaltbarer. Es gab einfach zu viel, was schief gehen konnte; die Zahl der menschlich bedingten Unsicherheitsfaktoren war viel zu hoch.
    Das Gelände war von einem mittelhohen Maschendrahtzaun umgeben - nicht aus Sicherheitsgründen, sondern damit es aus der Luft echt wirkte. Metcalfe fuhr mit dem Daimler durch eines der offenen Tore und parkte auf der dafür vorgesehenen gewalzten Fläche hinter dem Tonstudio aus Stahlbeton.
    Nach einem Blick in die Runde, wobei er keine ungebetenen Besucher entdeckte, stieg er aus und näherte sich dem Tonstudio, in dem er sich mit Chip treffen wollte. Dabei kam er an einer der Bauten mit aufgemalten Ziegeln vorbei. Noch aus zehn bis zwölf Metern Entfernung wirkten die gemalten Ziegel völlig echt. Auf die Sperrholzfassade gemalte Fensterreihen verstärkten die Illusion. Die Attrappen hatten Wände und Dächer, ausgeschnittene Türen und ein paar ausgeschnittene Fenster, was eine bemerkenswert realistische Wirkung ergab.
    Metcalfe sah auf seine Armbanduhr. Chip musste inzwischen angekommen sein.
    Er ging um das Tonstudio herum zum Haupteingang, vor dem sich das Rollfeld erstreckte. Eine Stimme, die er als Nolans erkannte, rief ihn aus dem Inneren des Gebäudes an.
    Der FBI-Mann, der eine Holzkiste mitgebracht hatte, stand vor einer erstaunlich realistischen Nachbildung einer Berliner Straße mit einer langen Zeile Gründerzeitfassaden, einer gepflasterten Straße mit Straßenlaternen, einem Briefkasten und einem Straßencafe. Metcalfe erkannte sofort den Drehort eines Filmklassikers mit Marlene Dietrich.
    »Hey, da sind Sie ja!«, rief Metcalfe ihm zu. »Und vorbildlich pünktlich. Ich bin froh, dass Sie hier sind. Diese Sache wird bestimmt nicht einfach.«
    Er sah sich staunend im Inneren des Gebäudes um. Es war so groß wie ein Bahnhof einer europäischen Großstadt, aber auf beiden Seiten waren lange Gänge mit Kulissen voll gestellt, die teils zusammengelegt und aufgestapelt, teils an Ort und Stelle zurückgelassen worden waren, als seien die Dreharbeiten bei einem Dutzend Filme vorübergehend unterbrochen worden. Hier gab es eine verrückt expressionistische Häuserzeile mit bizarr verschobenen Giebeln und scheinbar willkürlich angeordneten Fenstern, vermutlich die Kulissen des Stummfilmklassikers Das Kabinett des Dr. Caligari. Dazu das Innere eines eleganten Apartments in Manhattan. Ein winziges Schweizer Chalet vor einer gemalten Alpenkulisse. Die Ladenfront einer Bäckerei mit Bergen von glänzend lackierten Pralinen in Schaufenstern, auf denen in goldener Frakturschrift KONDITOREI stand. Die Dächer von London in fast naturgetreuer Größe.
    Chip lächelte bescheiden. »Nun, Sie wissen ja, wie's bei uns im Bureau heißt. >Weder Schnee noch Regen noch Hitze noch die Dunkelheit der Nacht . < Nein, Augenblick - das ist die Post.« Er sah sich wachsam um, bevor er die Kiste abstellte.
    »Ich bin jedenfalls froh, dass Sie hier sind.«
    »Wirklich?« Nolan lächelte schwach. »Das Prinzip, dass jeder nur erfahren darf, was er wissen muss, ist natürlich heilig. Aber manchmal ist nichts gefährlicher, als seine Kollegen im Ungewissen zu lassen.«
    Metcalfe zuckte mit den Schultern. »Schon möglich.«
    »Wissen Sie, ich habe erst vor etwa einer Stunde durch meine Dienststelle von diesem Treff erfahren. Und noch wichtiger ist, dass die operative Sicherheit

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