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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gefährlich, höchst geheim. Er operiert in ganz Europa und sogar daheim in den USA und wird's bald geschafft haben, die Integrität der amerikanischen Außenpolitik zu zerstören. Ein Geschwader Stukas über Washington könnte nicht mehr Schaden anrichten.«
    »Jesus, Chip, sind Sie sicher?«
    »Todsicher, mein Freund. Aber wir haben Fortschritte bei seiner Bekämpfung gemacht. Wir rollen den Ring auf. Wir erledigen einen dieser Schweinehunde nach dem anderen. Sobald ich einen weiteren Namen erfahre, werden wir aktiv. Hier steht zu viel auf dem Spiel, als dass man diese Leute mit Samthandschuhen anfassen dürfte. Ich spreche von einem in Zellen unterteilten Netzwerk aus einflussreichen Amerikanern und Europäern, viele davon aus alten, angesehenen Familien, manche sogar zum inneren Zirkel der Macht gehörend. Eigentlich ein fantastischer Erfolg.«
    »Aber wenn die Sowjets diesen Spionagering installiert haben .«
    »Ich habe nicht gesagt, dass sie's getan haben. Das mussten sie gar nicht. Sie müssen an die berühmte Frage des Genossen Lenin denken: >Wem nützt es?< Ist man der Nutznießer eines solchen Spionagerings, kann's einem gleichgültig sein, wer ihn führt.«
    »Wie kommt's, dass Corky nie ein Wort davon erwähnt hat?«
    »Weil er selbst dazugehört.« Nolan kniff ein Auge zusammen und trat einen Schritt näher an Metcalfe heran.
    »Und Sie gehören auch dazu.«
    Metcalfe hörte das Blut in seinen Ohren rauschen.
    »Wissen Sie eigentlich, wie verrückt das klingt? Wir haben keine Zeit für Ihre paranoiden Fantasien. Und falls Ihnen der Sinn mal wieder nach haltlosen Anschuldigungen steht, sollten Sie einfach .«
    »Sie müssen wissen, dass ich auf die Verkehrsampeln achte. Ich weiß genau, was läuft. Glauben Sie mir, ich habe in mehr Dingen die Finger drin, als Sie sich vorstellen können. Der russische Geheimdienst knackt einen Code, von dem meine Freunde beim Sicherheitsdienst mir versichert haben, er sei nicht zu knacken, und plötzlich schickt die GRU einen Kerl nach Berlin, der mich anschwärzen soll. Und dann telefonieren Sie plötzlich mit Corky, der mir eine Märchengeschichte erzählt und mich dann auffordert, mich mit Fackeln und Taschenlampen in dieser brandenburgischen Fabrikattrappe einzufinden.«
    Er schüttelte langsam den Kopf und lächelte angewidert.
    »Sorry, darauf falle ich nicht herein. Ich denke nicht daran, Corky noch mehr von seinem Bockmist abzunehmen. Darüber müssen Sie sich im Klaren sein, James - oder sollte ich Stephen sagen?«
    Metcalfe fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Meine Freunde beim Sicherheitsdienst ... Plötzlich wurde ihm die Wahrheit klar, traf ihn mit erschreckender Wucht.
    Nolan war der Verräter.
    Er hatte von Anfang an alles verraten.
    »Jesus!«, rief Metcalfe erschrocken. »Sie sind . Sie sind der Kerl, der alle verraten hat!« Ihm schwindelte fast.
    Die Colt Government Kaliber .45 war irgendwie in Nolans Hand aufgetaucht, ohne dass Metcalfe eine Bewegung gesehen hätte. Ihre Mündung zielte genau auf Metcalfes Stirn.
    Das Telefon klingelte durchdringend schrill.
    Lana Baranowa lag im Bett und hörte es klingeln, sie fürchtete sich beim Gedanken an diesen Anruf und spürte, wie das Wissen alles noch schlimmer machte.
    Nach dem dritten Klingeln ging jemand ans Telefon -vermutlich einer der Diener - und danach herrschte Stille. Lana lag zitternd im Bett. Sie hatte bereits gepackt.
    Eine Minute später wurde an ihre Tür geklopft.
    »Herein!«
    Die Tür ging langsam auf. Eckbert, einer von Rudis Dienern, stand ungekämmt und im Bademantel auf der Schwelle. Er verbeugte sich unbeholfen. »Entschuldigung, gnädiges Fräulein, wenn ich Sie störe, aber Sie werden am Telefon verlangt.«
    »Die Männer der Station Paris ... Die Nazis hätten sie ohne Ihre Hilfe niemals aufspüren können . Roger Martin . Amos Hilliard ... Das waren Sie!« Metcalfe fühlte sein Herz jagen.
    Chips frischer Teint glänzte schweißnass. Seine wässrigen grauen Augen wirkten leblos. »Sie trauen mir mehr zu, als ich tatsächlich kann, mein Freund. Ich liefere dem SD nur Hinweise, nenne ihm Namen und Orte, wenn ich wieder mal was erfahre. Er hat dann eigene Leute fürs . Großreinemachen.«
    »Großreinemachen ...«, wiederholte Metcalfe. Vor seinem inneren Auge erschien flüchtig ein grausiges Bild von Scoop Martin, mit einer Drahtschlinge erdrosselt. Von Amos Milliard. Von Derek Compton-Jones und Johnny Betts in Paris ... Jetzt durchflutete ihn Zorn. Er sah in die Mündung der

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