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Der Turm der Seelen

Der Turm der Seelen

Titel: Der Turm der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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der Seelen
immer noch in die Bandmaschine eingelegt war.
    Nach so viel Aufruhr war es nun sehr still.
    Tausend Fragen echoten noch durch den Raum, doch es gab nur wenige Antworten.
    Gomer Parry hatte Jane und Eirion zu Profs Cottage gebracht, und die Sekretärin von Eirions Dad war mit dem BMW gekommen – sie war mit dem Zug nach Hereford gefahren und hatte den Wagen bei der Polizei abgeholt, wo er über Nacht gestanden hatte. Und sie wollte Eirion mit nach Pembrokeshire nehmen. Jane hatte eine Weile überlegt und war dann mit den Worten zu den beiden ins Auto gestiegen: «Ich kann den armen Kerl das nicht allein ausbaden lassen.»
    Das war, nachdem die Polizei wieder weg war, genauer, Frannie Bliss und DS Mumford. DCI Annie Howe war mit ihrem Vater weggefahren. «Sie wird das alles abstreiten», hatte Merrily zu Lol gesagt, als sie Jane und Eirion nachwinkten. «Ganz besonders vor sich selbst. Sie hat bestimmt irgendwen damit beauftragt, den Presseleuten zu erklären, dass sie zu einem anderen Fall gerufen wurde. Sie wird niemals darüber sprechen, nicht einmal mit ihrem Vater. Und sie wird mich noch mehr hassen als zuvor. Aber das ist eben der Preis, den man zu zahlen hat.»
    Lol sagte: «Was wäre mit ihr passiert, wenn du nicht   …»
    Merrily hatte bloß mit den Schultern gezuckt, und Lol waren Bilder einer lüsternen, promiskuitiven Annie Howe durch den Kopf gegangen, die immer mehr in die Korruption abglitt.
    Wie ihr Vater.
    «Glaubst du das wirklich von ihm?», hatte Merrily gefragt.
    «Ich weiß nicht genau. Er hat besonderen Wert darauf gelegt, dich wissen zu lassen, dass er mit den halbseidenen Geschichten um Allan Henry nichts zu tun hatte. Ich   … weiß es einfach nicht.»
    «Er hat mir erzählt, du wolltest ihn erpressen», sagte Merrily. «Damit mich Annie in Ruhe lässt.»
    «Siehst du? Er hat es dir erzählt. Es passt einfach nicht zu ihm,Dreck am Stecken zu haben, oder? Aber ich wette trotzdem, dass es so ist.»
    «Ja, bestimmt», sagte Merrily. «Und hättest du es getan?»
    «Ihn erpresst? So habe ich es eigentlich nie gesehen. Ich habe so etwas vorher noch nie gemacht.» Er wurde rot. «Vielleicht ja.»
    «Das habe ich nicht verdient», sagte Merrily. «Ich verdiene überhaupt niemanden wie dich   … und auch niemanden wie Sophie   … oder Jane – aber erzähl ihr ja nicht, dass ich das gesagt habe! Ich treibe einfach von einer irrationalen Situation zur nächsten, verpfusche alles, ziehe die falschen Schlüsse – rufe Gott an, entschuldige mich bei Gott   … und habe panische Angst davor, eines Tages so weit zu kommen, dass ich Gott ablehne. Bevor das alles angefangen hat, sollte ich eigentlich ein Team für diesen Job zusammenstellen. Ich weiß überhaupt nicht, wo ich jetzt weitermachen soll. Simon   …»
    «Vergiss Simon», sagte Lol. «Als hättest du nicht so schon genügend Probleme.»
    «Er ist heute Mittag zu ihr durchgekommen.»
    «Aber stell dir lieber nicht vor, wie es ihm heute Abend geht.»
    «Er könnte mir bei etwas helfen. Wenn er dazu bereit ist, könnte er mit jemandem sprechen, der auch davon gequält wird   … übersinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten zu haben.»
    «Amy Shelbone.»
    «Entweder sie unterdrückt es, dann gibt es bestimmt weiterhin Schwierigkeiten. Oder sie holt sich bei den falschen Leuten Rat und wird zu einem Monster. Sie kommt nicht ins Gefängnis, aber vielleicht in die Mühlen der Psychiatrie – und das soll ihr helfen? Das hilft Amy bestimmt nicht, und auch nicht den anderen Patienten, mit denen sie in Kontakt kommt.»
    «Ich glaube, auf mich würde Simon nicht hören. Wie wäre es, wenn ich versuche, Isabel dazu zu bringen, ihn von einem Gespräch mit Amy zu überzeugen?»
    «Und glaubst du, er würde auch mit den Shelbones reden? Als Medium und als Geistlicher?»
    «Aber nicht in dieser Jeans», hatte Lol gesagt.
    Dann hatte Merrily gegähnt und gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn sie in ihre Zelle in Profs Cottage ginge, um sich einen Moment hinzulegen.
    Als sie aus dem Raum ging, hatte Prof angerufen.
     
    Jetzt war es Abend und durch das aufziehende Gewitter früher als sonst dunkel geworden. Lol saß mit der Boswell in der Aufnahmekabine und spielte die Eingangsakkorde des Frome-Songs. Er brauchte unbedingt Schlaf, doch er glaubte nicht, dass er schlafen konnte.
    Er dachte über die Boswell’sche Roma-Philosophie nach: Leben ohne Gepäck. Und Liebe ohne Gepäck? Er konnte nicht so frei lieben, und er glaubte, Al Boswell konnte es

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