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Der Tyrann von Hades

Der Tyrann von Hades

Titel: Der Tyrann von Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Stelle einfacher. Die Shellback, die jetzt auf dem Sturm ritt, anstatt gegen ihn anzukämpfen, stieg rasch in die oberen Schichten der Atmosphäre. Nur zweimal wurden sie von zufälligen Böen erfaßt, aber Cherry arbeitete sich geduldig durch die unruhigen Zonen, bis sie die Sicherheit der Exosphäre erreicht hatten.
    Währenddessen kehrte Ancor an den Computer zurück und versuchte, die Funksprüche zu entziffern, die das windgepeitschte Exekutivzentrum nach wie vor ausstrahlte. Die Funkaktivität hatte sich sonderbarerweise auf das übliche Maß reduziert, und von Hysterie war nichts mehr zu spüren. Ancor vermutete eine direkte Intervention durch Zeus, und er versuchte ein zweitesmal, die Daten, die Zeus in die Speicher der Shellback übertragen hatte, zu analysieren.
    Wie zuvor schreckte er vor der verwirrenden Komplexität der Daten zurück, aber diesmal meinte er, verschiedene Sektionen und einen Plan wahrzunehmen. Er folgte der dreidimensionalen Darstellung des Computers, ohne jedoch mehr als einen Bruchteil des Gesehenen zu verstehen. Die Animation endete allerdings mit einem Bild, das ihm auf der Stelle bekannt vorkam. Eine Punktmatrix erschien und dahinter die symbolische Zeichnung einer geöffneten Luke. Einige Punkte leuchteten auf, und plötzlich kam Maq ein Gedanke: Die Punkte bezeichneten offenbar, welche der Pins der Steckverbindung an dem Stahlei belegt waren! Zeus hat ihnen einen Schlüssel gegeben, jetzt lag es an ihnen, herauszufinden, wie sie ihn zu benutzen hatten.

 
Kapitel 28
     
    »Was ist das?« fragte Sine Anura und deutete auf den Schirm.
    »Etwas, an das ich nicht gedacht habe. Wir kennen die Exekutivzentren bereits. Sie gehören zur Standardausstattung aller Schalen und werden wahrscheinlich auf einer der inneren Schalen Solanas hergestellt. Sie müssen während des Baus einer Schale in Position gebracht und dann später von Zeus für ihre jeweiligen Aufgaben programmiert werden. Ich glaube, daß Zeus dazu eine Maschine benutzt, die an den Stützen hinaufklettert und über den Stecker die Programmierung eingibt.«
    Sine runzelte skeptisch die Stirn. »Das scheint mir eine furchtbar komplizierte Vorgehensweise. Warum programmiert Zeus die Zentren nicht einfach per Funk?«
    »Das frage ich mich auch. Vielleicht hatte es Zeus bereits früher mit Revolten von Teilen seiner Exekutivzentren zu tun. Funksprüche kann man stören, fälschen oder imitieren, aber eine physische Verbindung ist eindeutig. Und nur zwei Wesen könnten an den Stecker gelangen: Die dafür vorgesehene Maschine und jemand, der so gewandt ist wie ein Mensch.«
    »Wir?«
    »Das würde erklären, was wir hier eigentlich tun und was der ganze verfluchte Datenmüll in unseren Speicherbänken soll. Ich glaube, daß Zeus uns ein korrigiertes Programm gesandt hat, das wir in das Ei dort unten einspeisen sollen.«
    »Das hätte er uns einfach klipp und klar mitteilen können.«
    »Er hält uns wahrscheinlich für viel intelligenter als wir sind. Einem Computer-Komplex wie Zeus mit seinem gewaltigen IQ muß es sehr schwer fallen, unsere vergleichsweise beschränkten Gedankengänge nachzuvollziehen. Aber ich glaube, diese Botschaft ist eindeutig. Den Daten zufolge, die Zeus uns übermittelt hat, sind nur sieben der Pins belegt. Irgendwie müssen wir eine Verbindung mit dem Stecker herstellen und die Daten übertragen.«
    »Noch einmal da hinunter?« Sine warf einen Blick auf die Instrumente, die den Vormarsch des zweiten Sturms verfolgten. »Selbst Cherrys angebliche Flaute zwischen den Stürmen war ziemlich heftig.«
    »Wir müssen es dennoch versuchen. Wir haben bestimmt keinen passenden Gegenstecker an Bord, ich muß also jeden Pin einzeln verbinden. Unter diesen Bedingungen wird das etwa fünfzehn Minuten dauern.«
    »Und wie lange brauchen wir, um das Programm einzuspeisen?«
    »Der Datenmenge in den Speichern nach zu urteilen mindestens zwei Stunden.«
    »Wir können dort unten unmöglich zwei Stunden bleiben, Maq. Nicht bei diesem Sturm.«
    »Das brauchen wir vielleicht auch nicht. Wenn wir eines unserer kleineren Funkgeräte ausbauen und an den Stecker anschließen, können wir wieder abheben und das Programm aus einer sicheren Höhe einspeisen. Hilf Cherry bei der Überwachung der Stürme, Sine, und seht zu, daß ihr einen ruhigeren Abschnitt für eine zweite Landung findet. Ich werde eine Aufstellung von dem machen, was wir mit uns nehmen müssen.«
    Zehn Minuten später kehrte Sine zurück. »Wir haben einen ruhigen

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