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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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eine Limousine jemanden in der Botschaft abgeliefert. Eine Limousine, wie die Russen sie fahren.«
    »So. Dann gibt es ein Geheimtreffen zwischen Russen und Amerikanern. Was ist mit Cord Dillon?«
    »Auch eine neue Entwicklung – ich wollte eben darauf zu sprechen kommen. Er und Helene Stilmar sind heute spätabends ins ›Marski‹ umgezogen. Sie müssen das Hotel gewechselt haben, während Sie den Piloten der Alouette befragten.«
    »Ins ›Marski‹?« Mauno richtete sich auf. »Das heißt wesentlich näher beim Tehtaankatu.«
    »Zumindest glauben wir, es war Cord Dillon«, fügte Karma hinzu.
    »Unser Mann hat Helene Stilmar eindeutig erkannt. Was die Identität des Mannes in ihrer Begleitung angeht, war er sich nicht ganz sicher. Er hatte sich mit tief ins Gesicht gedrücktem Hut und aufgestelltem Mantelkragen vermummt.«
    »Noch etwas?«
    »Ja.« Karma ging bei seinem Bericht systematisch vor, las alles von getippten Blättern ab, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    »Tweed ist aus dem ›Hesperia‹ verschwunden.«
    »Was!« Mauno sprang auf, ging zu Karma, so daß er dicht neben ihm stand. »Wann ist das passiert?«
    »Soviel wir sagen können, auch etwa um die Zeit, als Sie den Hubschrauberpiloten überprüften.«
    »Diese Alouette …« Mauno begann mit gesenktem Kopf im Raum herumzugehen. »Wissen Sie, das konnte ein geschicktes Ablenkungsmanöver sein. Eine Taktik von Tweed. Der Pilot sagte, er müsse in Turku auftanken. Dazu kommt die Tatsache, daß wir nicht sicher wissen, wo Cord Dillon sich aufhält. Haben wir einen Wagen greifbar? Gut. Ich muß schnellstens zum Flughafen von Turku. Ich werde selber fahren. Und Sie kommen mit. Vielleicht kommen wir rechtzeitig hin …«
    Der silbergraue Citroën raste nahe Turku auf der Schnellstraße dahin. Tweed saß vorn neben Butler, der den Wagen lenkte.
    Ingrid saß hinten neben dem vierten Fahrgast. Auf seinen Knien hatte Tweed den Plan von Turku ausgebreitet, den Kapitän Prii ihm in der Zollstation von Harwich überlassen hatte.
    »Jetzt müssen Sie bald links abbiegen, glaube ich«, warnte er Butler. »Fahren Sie etwas langsamer, damit ich die Straßenschilder lesen kann.«
    »Glauben Sie, daß Fergusson und Nield Erfolg mit ihrem Täuschungsmanöver haben?« fragte Butler.
    »Sie fahren den gleichen Wagen wie wir – dasselbe Modell, dieselbe Ausführung. Hoffen wir es. Es wäre ein großer Fehler, unseren Freund Mauno zu unterschätzen. Er hat so seine wachen Momente. «
    »Wir wissen jetzt, welchen Wagen Tweed fährt«, sagte Mauno zu Karma, hängte das Mikrofon des Sprechfunkgerätes an seinen Platz und faßte, sehr zu Karmas Erleichterung, das Lenkrad wieder mit beiden Händen. »Ein silbergrauer Citroën. Von einem Hotelbediensteten im ›Hesperia‹ wurde Tweed gesehen, wie er in den Wagen einstieg. Schade, daß der Mann nachher Kaffeepause machte …«
    »Wenn wir weiter so dahinrasen«, erklärte Karma, »müssen wir zurechtkommen.«
    »Fahren Sie nicht ohnedies gern in der Nacht?« fragte Mauno mit trockenem Lächeln.
    »Es macht mir nichts aus – solange wir auf der Fahrbahn bleiben.«
    »Wie Sie sehen«, erklärte Mauno, »erweist sich jetzt meine Position als nützlich. Tweed wird es nicht wagen, die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten.«
    Damit stieg er aufs Gaspedal, und Karma neben ihm suchte mit Händen und Füßen nach mehr Halt.
    »Wir haben ihn!« sagte Mauno. »Schauen Sie nach vorn – der Wagen, der gerade um die Kurve fährt. Haben Sie das rote Schlußlicht gesehen?«
    »Ja. Vielleicht könnten wir jetzt etwas langsamer fahren?« flehte Karma.
    »Es ist der silbergraue Citroën! Jetzt werden wir erfahren, was Mr. Tweed die ganze Zeit vorhatte.«
    Er raste um die Kurve, und Karma preßte seine Schulter gegen den Türrahmen. Er wollte nicht bei solcher Geschwindigkeit aus dem Wagen geschleudert werden. Mauno schaltete die Polizeisirene ein, als sie hinter dem Citroën waren, überholte diesen und verringerte seine Geschwindigkeit, so daß der Citroën langsamer fahren mußte und schließlich stehenblieb.
    Mauno sprang aus dem Wagen und ging mit schnellen Schritten zu dem stehenden Fahrzeug zurück. In der Hand hielt er seinen Dienstausweis. Er hörte, wie Karma, der sich ans Lenkrad gesetzt hatte, hinter ihm den Wagen zurücksetzte, um dem Citroën den Weg zu blockieren.
    »Sicherheitspolizei …«
    Mauno stockte mitten im Satz und starrte Nield an, der das Seitenfenster herunterkurbelte und, seinen Schnurrbart zwirbelnd, zu

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