Der und kein anderer Roman
hätte.
Aus Bobby Toms Kehle entrang sich ein verzweifelter Schrei, der aus den tiefsten Tiefen seiner Seele kam. »Ich liebe dich! Verlass mich nicht!« Entsetzt beobachtete sie, wie er wie ein Wahnsinniger zu kämpfen begann. Wutschäumend zückte Thackery seinen Schlagstock.
Jetzt war sie nicht mehr zu halten. Mit einem schrillen Schrei der Empörung warf sie sich auf den Polizeichef. »Wagen Sie es nicht, ihn zu schlagen! Wagen Sie es nicht!« Sie bearbeitete Thackery mit ihrem Kopf und ihren Fäusten. Er musste von Bobby Tom ablassen, um sie abzuwehren.
»Hören Sie sofort damit auf!« Als die Sohle ihrer Sandale ihn am Schienbein traf, fluchte er laut. »Hören Sie auf! Hören Sie sofort auf, sonst verhafte ich Sie auch noch!«
»Was ist denn hier los?«, brüllte nun Luther Baines.
Die drei drehten sich um. Der Bürgermeister watschelte auf seinen kurzen Beinen eilig wie eine hungrige Ente auf sie zu, Dell Brady an seiner Seite. Seinen Polizeiwagen hatte er mitten auf der Fahrbahn geparkt. Hinter den beiden Männern quietschten Reifen, als noch weitere Wagen hinzukamen. Terry Jo und Buddy sprangen aus ihrem Explorer. Buddy rannte mit aufgeplatzter Lippe und geschwollenem Kinn auf sie zu. Connie Cameron hüpfte aus ihrem Sunbird.
Luther versetzte Jimbo Thackery einen Schlag auf den Arm und zwang ihn, noch einen weiteren Schritt zurückzutreten.
»Hast du den Verstand verloren? Was in aller Welt glaubst du denn, was du hier machst?«
»Bobby Tom!«, schrie Suzy, als sie mit Way Sawyer zusammen auf ihren Sohn zugerannt kam.
Thackery fixierte Luther. »Er ist aus dem Gefängnis ausgebrochen. Und sie hat mich angegriffen. Sie sind beide verhaftet!«
»Du hast sie wohl nicht alle«, rief Buddy wütend aus.
Luther stieß seinen Zeigefinger in Thackerys Brust. »Es hat dir wirklich nicht gereicht, nur ein Amateurmistkerl zu sein, nicht wahr, Jimbo? Du musstest mir unbedingt beweisen, dass du in dieser Kategorie als ein echter Profi einzustufen bist!«
Thackery errötete. Er öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder und trat einen weiteren Schritt zurück. Suzy wollte vorhasten. Way jedoch hielt sie zurück, als er sah, dass Gracie schützend die Arme um seinen zukünftigen Schwiegersohn gelegt hatte.
»Alle Mann weg von ihm!«, schrie Gracie. Ihr kupferfarbenes Haar glänzte im Sonnenlicht, ihr Gesichtsausdruck war feurig wie der einer Amazone. »Keiner rührt ihn an, verstanden? Keiner!«
Bobby Tom, dessen Handgelenke immer noch hinter seinem Rücken mit Handschellen aneinander gekettet waren, griente belustigt auf sie herab.
Die Tatsache, dass er nicht länger einer unmittelbaren Gefahr ausgesetzt war, schien Gracie in ihrer Wachsamkeit nicht zu beeinträchtigen. Wer auch immer ihm Schaden zufügen wollte, musste erst sie aus dem Weg räumen.
Sie spürte, wie er seine Wange auf ihren Kopf presste und die schönsten Dinge sagte. Und zwar mit einer so leisen Stimme, dass nur die, die in unmittelbarer Nähe standen, sie hören konnten.
»Ich liebe dich so sehr, Liebling. Bitte, verzeihst du mir
den Ausbruch gestern Abend? Alles, was du über mich gesagt hast, stimmt. Ich bin unsensibel, egoistisch, egozentrisch und noch viele Dinge mehr. Aber ich werde mich ändern. Das schwöre ich. Wenn du mich heiratest, werde ich mich ändern. Bitte verlass mich nicht, denn ich liebe dich zu sehr.«
Irgendjemand musste ihm die Handschellen geöffnet haben, denn plötzlich hatte er seine Arme um sie geschlungen. Sie sah auf in seine Augen und bemerkte, dass selbst das geschwollene Auge mit Tränen glitzerte. Überrascht stellte sie fest, dass er jedes seiner Worte wirklich ernst meinte. Seine Liebeserklärung hatte nichts mit verletztem Stolz oder einer Revanche zu tun. Er sprach aus der Tiefe seines Herzens zu ihr.
»Bitte, sag mir, dass du mir noch eine Chance einräumst«, flüsterte er und hielt ihren Kopf in seiner Hand. »Sag mir, dass du mich trotz allem immer noch liebst.«
Eine Flut von Gefühlen schnürte ihr die Kehle zu. »Das ist mein Schwachpunkt.«
»Was?«
»Dich zu lieben. Ich liebe dich, Bobby Tom Denton, und ich werde es immer tun.«
Sie fühlte, wie seine Brust erbebte. »Du kannst nicht ahnen, wie glücklich ich darüber bin, das zu hören.« Kurz schloss er die Augen, als ob er all seinen Mut zusammenreißen müsse. Als er sie wieder öffnete, waren seine Wimpern feucht und zusammengeklebt. »Du wirst mich doch heiraten, nicht wahr, Liebling? Bitte sag mir, dass du mich heiraten
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