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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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nichts, denn er hatte keine Lust, sich zu blamieren und abermals Skullys Häme ausgesetzt zu sein. Er atmete auf, als der Schädel sich meldete.
    »Telli, ich kapiere überhaupt nichts.«
    Alina kicherte. »Du musst auch alles erzählen, Telli.«
    Das Telefon räusperte sich. »Ach so. Natürlich. Also, wir haben herausgefunden, dass Alina die ältere Schwester von Tanja ist. Das heißt, wir können zusammenbleiben, wenn wir in Erfüllung gehen. Wir wohnen im selben Haus!«
    »Das ist eine wundervolle Nachricht, Telli«, sagte Berzerk. »Ich freue mich sehr für euch beide.«
    Telli klingelte zustimmend. Alina kicherte.
    »Darauf trinke ich einen«, sagte Rambus und setzte sein Vorhaben sogleich in die Tat um.
    Dann zeigte der Barbar in die Runde, auf die dicht an dicht aufgereihten Spielzeuge.
    »Warum sind die alle hier?«, fragte er Ignatius.
    Der Professor zuckte die Schultern. »Anweisung des Königs. Nachdem wir mit der Bountyhunter angekommen und ihm detailliert Bericht erstattet hatten, wies er an, dass alle Bewohner des Reichs sich hier einzufinden hätten, um auf die Rückkehr von Rambus, Skully und dir zu warten.«
    Berzerk nickte. Also waren die Bewohner tatsächlich wegen ihm hier. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Das war überwältigend. Doch warum waren die Spielzeuge so ruhig? Auch das fragte er den Professor.
    »Auch Anweisung vom König. Er will erst mit euch sprechen. Dann will er eine Ansprache halten. So habe ich das zumindest verstanden.«
    Rambus hatte das Gespräch verfolgt. »Was macht Taurus hier?«, fragte er, und es war offensichtlich, dass er auf ein weiteres Zusammentreffen mit dem Stier nicht allzu viel Wert legte.
    Ignatius schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass ihre Throne nebeneinander aufgestellt wurden und sie seitdem auf eure Rückkehr warten. Taurus sitzt einfach nur da und schnaubt Rußwolken in die Luft. Die sind fast so schlimm wie die Smogwolken aus dem Technoland.« Er lachte. »Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt zu ihnen gehen.«
    »Wenn es sich nicht vermeiden lässt«, maulte Skully. Auch er hatte offensichtlich kein gesteigertes Bedürfnis, Taurus gegenüberzutreten.
    Berzerk ging voran, und das Meer der Spielzeuge teilte sich vor ihm, um sich nach Ignatius, der die Nachhut bildete, wieder zu schließen. Unzählige Gesichter rauschten an ihm vorbei, die meisten freundlich und lächelnd. Er sah die Wissenschaftler aus dem Labor, die Matroschka mit ihren auf und ab hüpfenden Kindern, den mundlosen Kranführer, der ihn aus der Wolke gezogen hatte, ganz am Anfang, als er gerade angekommen war. So wenige Tage zuvor und doch so lange her. Auch den unlustigsten Clown der Weltgeschichte konnte er erkennen. Der Möchtegernkomiker stoppte lediglich kurz damit, seine ihn umgebenden Spielzeuge mit Spritzwasser aus seiner Blume zu besprenkeln, um dem Barbaren zuzuwinken.
    Er sah auch Bewohner, die ihn skeptisch musterten, als wüssten sie nicht, was sie von ihm halten sollen. Und wahrscheinlich war genau das der Fall. Doch auf allen Gesichtern konnte er hoffnungsvolle Erwartung ablesen. Jedes einzelne Spielzeug war gespannt darauf zu erfahren, warum der König verlangt hatte, dass es hier auf die Rückkehrer zu warten hatte.
    Endlich gaben die zurückweichenden Kinderspielzeuge den Blick auf zwei Throne frei. Der Herrschersitz des Oberhaupts der unerfüllten Wünsche war ein einfacher Holzstuhl ohne Verzierungen. Seine mit Folie beklebte Krone fing die Sonnenstrahlen ein und verstreute sie als blitzende Pfeile. Er nahm die Gruppe, die er ausgesandt hatte, das Böse zu besiegen, und nun vollständig zurückgekehrt und sogar um einige Mitglieder angewachsen war, in Augenschein.
    Neben ihm saß Rechenmaus auf dem Skateboard, das ihr auch schon früher als fahrbarer Untersatz gedient hatte. Die grünen Nullen auf ihrem Display wanderten ruhelos hin und her, so als könne sie sich nicht entscheiden, wo sie zuerst hinsehen sollte. Berzerk sah Catlock, der würdevoll seitlich des Throns stand und seine trockene Pfeife in einer Tatze hielt. Sein Lächeln entblößte spitze Mäusefängerzähne.
    Neben ihm stand ein großes Spielzeug, von dem man außer einer braunen Robe kaum etwas erkennen konnte. Aus den weiten Ärmeln der Robe ragten zwei knochige Hände, die vor dem Körper gefaltet waren. Dort, wo das Gesicht sitzen sollte, sah man lediglich in ein schwarzes, von einer Kapuze umrandetes Loch. Taurus dagegen saß auf einem reich verzierten und

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