Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
kunstvoll geschnitzten Thron. Berzerk konnte sich die Fingerfertigkeit der Künstler kaum vorstellen, die die Gesichter und Körper von Tieren und Menschen in das dunkle Holz des Herrschersitzes gearbeitet hatten. Taurus war umgeben von mehreren Wachleuten, die die Rückkehrer kritisch beäugten. Jeder von ihnen hatte zumindest eine Hand an einer Waffe und schien davon überzeugt, dass einer von Berzerks Gruppe jeden Augenblick den Rußwolken ausstoßenden Stier angreifen würde.
Berzerk musste sich ein Lächeln verkneifen, als er an die beiden Mondgesichter dachte, die von Nessie baden geschickt worden waren. Wahrscheinlich waren sie vor kurzem noch hier gewesen und hatten ebenfalls über ihren König gewacht, bevor sie von ihm ausgesandt worden waren, das ankommende Seeungeheuer zu stoppen.
Er blieb stehen und verneigte sich. »Mein König. König Taurus.«
Rambus tat es ihm nach. Skully sagte nichts. Der Schädel war einst ein so mächtiger Magier gewesen, dass er vor niemandem das Knie beugte. Selbst zu der Zeit, als er noch über Knie verfügt hatte.
»Nun steht schon wieder auf«, sagte der König der unerfüllten Wünsche.
Berzerk und Rambus taten wie geheißen, gespannt, was nun folgen würde.
»Habt ihr auch diese unselige Maschine zerstören können, von der Ignatius mir berichtet hat?«, fragte der König.
Der Barbar nickte. »Ja, mein König. Sie gehört der Vergangenheit an, ebenso wie der Generator für die Wolken.«
Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Herrschers aus. »Ihr habt es also tatsächlich geschafft. Ich hatte es kaum zu hoffen gewagt.« Der König winkte Catlock, der ein Megafon hinter dem Rücken hervorzauberte, es anschaltete, das Gesicht aufgrund einer Rückkopplung verzog, und es schließlich dem König vor den Mund hielt.
»Meine lieben Bewohner des Reiches der unerfüllten Wünsche. Liebe Gäste aus dem Land der dunklen Träume. Es ist vollbracht. Die Gefahr wurde abgewandt, die Smogwolken aufgelöst, und der Generator, der sie hat entstehen lassen, wurde zerstört.«
Es herrschte absolute Stille. Jeder Anwesende lauschte der verstärkten Stimme des Königs. Berzerk hoffte, dass das Kindertelefon sein Klingeln wenigstens diesmal würde halten können.
Der König sprach weiter. »Die Spielzeuge, die dafür verantwortlich sind, dass wir wolkenfreie Länder haben, sind nun von ihrer Reise zurückgekehrt. Bitte empfangt mit Applaus Berzerk Momentum den Ockerfarbenen, seinen Freund Skully, meinen Berater Rambus, außerdem Hupi und Telli sowie Ignatius und Alina.«
Applaus war das schwerlich zu nennen, was sich jetzt auf dem Parkgelände abspielte. Es schien, als hätte jedes einzelne Spielzeug für diesen Anlass seine Kräfte geschont. Jubel brandete in einer Riesenwelle auf, die die Rückkehrer unter sich zu begraben drohte. Es wurde gejohlt und gelacht, gerufen und gebrüllt, gehupt und geklingelt, gepiepst und gefiept, gezwitschert und gebellt.
Berzerk wusste nicht, was er tun sollte, also drehte er sich im Kreis und winkte in die Menge, so wie es die Schauspieler im kentosianischen Theater nach einer Vorstellung immer taten. Der Rummel war ihm ein wenig unangenehm.
Anders der Schädel. Obwohl er nur von den ersten Reihen gehört werden konnte, rief Skully immer wieder in die Menge.
Das war doch selbstverständlich, sagte er dann beispielsweise. Oder so etwas wie Mit mir ist eben nicht zu spaßen, und das haben die Elektroheinis zu spüren bekommen
König Kasper bedeutete Catlock, ihm das Megafon erneut vor den Mund zu halten. »Danke euch, meine Freunde, für den ebenso warmherzigen wie verdienten Beifall.«
Langsam ebbte der Jubel ab.
Der König sprach nun ohne Stimmverstärker weiter. »Es ist eurem Mut und eurer Entschlossenheit zu verdanken, dass wir sorgenfrei in die Zukunft blicken können. Das Reich der unerfüllten Wünsche und das Land der dunklen Träume sind euch auf ewig zu Dank verpflichtet.«
Berzerk fühlte sich immer noch nicht wohl in seiner Haut. Er hatte noch nie gewusst, wie er mit Lob umgehen sollte. Vielleicht, weil er im Laufe seines Lebens nicht allzu viel davon erhalten hatte. Er warf einen raschen Seitenblick auf Rambus, der die Geschehnisse bisher schweigend und Rum trinkend mitverfolgt hatte.
Berzerk wusste nichts zu sagen. Alle Worte, die über seine Zunge in die Freiheit gelangen wollten, hätten sich platt und gestelzt angehört. Also schwieg er. Auch Rambus schien nichts einzufallen.
Dafür ergriff der Schädel auf Berzerks
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