Der unsichtbare Killer
eine riesige Sache das ist, aber ich kann mir immer noch keinen Zusammenhang mit meinem Fall vorstellen.«
»Was glauben Sie – was ist Ihr Fall, Detective?«
»Den Außerirdischen zu finden, der unseren 2North ermordet hat.«
»Und das glauben Sie wirklich?«
Nicht gerade eine Frage, die Sid beantworten wollte. »Es ist ein sehr ungewöhnlicher Fall, und deshalb hat er die entsprechenden Mittel bewilligt bekommen.«
»Gute Antwort. Wenn wirklich Außerirdische auf der Erde rumlaufen, kann es gut sein, dass sie versuchen, an unsere fortgeschrittene Waffentechnologie zu kommen. Ich spreche für mich und meine Abteilung, wenn ich sage, dass ich das für einen Haufen Scheiße halte. Das sind die üblen Machenschaften einer Firma, die im größten Maßstab durchgezogen werden, und wir haben vor, sie als das zu enttarnen, was sie sind.«
Sid wandte sich an O’Rouke, als würde er einen Priester ansprechen. »Was möchten Sie also, das ich tue?«
»Machen Sie genauso weiter wie bisher«, sagte Scrupsis. »Finden Sie die Gang, die den North getötet hat. Wenn wir sie haben, haben wir auch die Firma, die sie bezahlt. Dann werden wir uns einschalten und dieses ganze schäbige Vorhaben dauerhaft beenden.«
»Okay, das kann ich tun.«
»Guter Mann.«
»Geben Sie mir Updates, sobald Sie etwas Neues haben«, sagte O’Rouke. »Ich werde eine Verbindung mit Mr Scrupsis herstellen.«
»Und was ist mit Ralph Stevens?«, fragte Sid ruhig.
»Sie erstatten ihm weiterhin Bericht«, sagte O’Rouke. »Nach mir.«
»Jawohl«, sagte Sid. Er sah Scrupsis wieder an. »Sie und Stevens, Sie arbeiten nicht vom gleichen Büro aus, oder?«
»Nein, Detective, das tun wir nicht.«
»Verstanden.« Er drehte sich um und wollte gehen.
»Wie läuft die Taxi-Jagd?«, fragte O’Rouke.
Sids E-I bat die Tür, sich zu entsperren. Das blaue Siegellicht verblasste, als er sich noch einmal umdrehte. »Verdammt schlecht, Mann.«
Freitag, 22. Februar 2143
Um acht Uhr abends waren die letzten dünnen Wolken des Tages über der Nordsee weggeweht, und die Sterne schimmerten scharf am klaren, dünnen Himmel. Seit Stunden war die Temperatur in der ganzen Stadt gesunken. Selbst für Newcastle würde es eine kalte Nacht werden.
Nachdem er sein Auto am Ende der Falconar Street geparkt hatte, zog Sid den Reißverschluss seiner Jacke bis oben zu und setzte sich einen Wollhut auf. Er konnte seinen Atem als Wolke im fahlen Laternenlicht sehen, als er zu Ian ging. Es war so verführerisch, einfach alles zu vergessen und nach Hause zu gehen. In den Lärm und Spaß des Chaos seiner Kinder einzutauchen, mit Jacinta später, wenn die Kinder im Bett waren, etwas zu essen. Eine gute Antwort auf eine Woche, die die reine Hölle gewesen war; angefangen mit Kavanes grauenhafter Ermordung und dem Alarm bezüglich Umbreits Entführung. Er hasste die politischen Machenschaften, die damit verbunden waren, aus tiefstem Herzen; Ralphs Büro gegen das von Scrupsis, von denen er keines unter Kontrolle hatte. Und dass O’Rouke in der Sache mit drinhing, machte ihn noch argwöhnischer.
Dann hatte er sich mit Aldred getroffen, im gleichen kleinen Jamaica-Blue-Café in der John Dobson Street, in dem sie sich auch beim ersten Mal getroffen hatten. Es hatte eine Weile gedauert und einige heikle Ermittlungen erfordert, aber schließlich hatte Sid herausgefunden, warum Aldred sich am helllichten Tag so bereitwillig mit ihm traf: Der Franchise-Laden gehörte der Northumberland Interstellar, und sämtlicher Smartdust war deaktiviert worden, während sie zusammensaßen – es wurde nichts aufgezeichnet, keine lippenlesende Software konnte jemals darauf angesetzt werden. Sid bekam auf diese Weise einen Eindruck davon, wie weit der Einfluss der North-Familie reichte.
Aldred war am Mittwochmorgen hereingekommen, und sie hatten sich in ihrer üblichen Nische in der Ecke niedergelassen, weit weg von der Tür.
»Ich vermute, Sie möchten über Umbreit sprechen?«, fragte Aldred.
»Und Scrupsis.«
»Ah, der Mann von Alien Affairs. Ich war immer der Ansicht, dass das ein schlechter Name für den Verein ist, denn es klingt so, als würden sie sie vögeln und nicht gegen sie ermitteln.«
»Sie glauben, dass die Ermordung Ihres Bruders und die Entführung miteinander zusammenhängen. Scrupsis hält alles für einen ziemlich großen Schwindel, hinter dem eine Firma steckt.«
Aldred zog die Augenbrauen hoch. »Ein auf D-Bomben spezialisierter Wissenschaftler ist Teil der
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