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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Hand. »Brennivin«, sagte sie. »Ordentlicher, isländischer Schnaps. Ich dachte, wir stoßen stilvoll auf den Tod des Falls an. Er hat lange gebraucht, um zu sterben.«
    Ian konnte den Blick nicht von Sid abwenden. »Was ist los? Was ist passiert?«
    »Stell die Flasche weg«, sagte Sid zu Eva. »Wir haben gerade unseren ersten Durchbruch.«
    Zwei Flaschen Bier später hatte er alles erzählt: Über Umbreit, Kavane und Scrupsis, den Bürokraten-Streit; über Aldreds Ferne-Welten-Theorie.
    Sid machte sich das dritte Bier auf. »Also, wir haben einen wilden Zusammenhang, der wahrscheinlich völlig falsch ist. Aber es ist ein Zusammenhang. Wie ich schon sagte, der Grund interessiert mich nicht, alles, was ich will, ist, den Bastard finden, der den North getötet hat.«
    »Und Marcus Sherman kann ihn uns liefern?«, fragte Ian zweifelnd.
    »Wenn meine Quelle recht hat, hat er wahrscheinlich anschließend die Vertuschungsaktion organisiert.«
    »He, das könnte doch die Lücke zwischen dem Mord und der späteren Entsorgung der Leiche erklären«, sagte Eva. »Wenn der Mörder vielleicht nicht geplant hatte, den North zu töten …«
    »Dann gab es auch keinen fertigen Plan, um die Leiche loszuwerden«, ergänzte Sid. »Und es hat Zeit gebraucht, einen zu entwerfen. Den Samstag und den Sonntag, um genau zu sein.«
    »Also, wie gehen wir das mit Sherman an?«, fragte Ian.
    »Als wenn er ranziges Plutonium wäre.« Sid riss den Umschlag mit dem Zeigefinger auf und holte das Foto heraus. Es zeigte einen Mann von Mitte vierzig mit dunkler Haut und schwarzen Haaren, modischen Stoppeln auf den Wangen und einem winzigen Spitzbart. Sid konnte sich nicht vorstellen, dass ein Gesicht wie dieses jemals lächelte. »Wir fangen mit Beobachtung auf der untersten Stufe an, und das heißt, wir finden ihn erst einmal. Er ist in sein Boot im Jachthafen von Dunston vernarrt, wo wir anfangen werden. Wenn wir ihn erst einmal erwischt haben, können wir ihn auch aus der Ferne verfolgen. Ian, kannst du uns eine sichere Verbindung zum Polizei-Netzwerk aufbauen, die niemand mitbekommen kann?«
    »Überlass das mir. Es gibt einen Zugangscode, den ich benutze, ohne dass man ihn zu mir zurückverfolgen kann.« Sid hatte so eine Ahnung, wieso er den hatte, aber er sprach es nicht laut aus. »Schön. Ich werde uns etwas Grundausstattung besorgen. Wenn wir ihm folgen, werden wir ein Muster aus Bewegung erstellen, eine Liste bekommen, wo in der Stadt er sich aufhält, und herausfinden, mit wem er sich trifft. Irgendwo entlang dieser Linie muss es eine Querverbindung geben. Wenn wir die haben, können wir uns wieder auf unsere offiziellen Ermittlungen konzentrieren.«

Samstag, 23. Februar 2143
    Sie hieß Jen. Ian wusste das, weil ihr Name in der Kurz-Memo seines Iris-Smartcell-Rasters stand, als er wach wurde. Nachdem Sid und Eva gegangen waren, hatte er ihn in den Cache geladen, bevor er ausgegangen war. Es dauerte eine Weile, Jen aus der Wohnung zu kriegen. Länger, als Ian es normalerweise zuließ. Der normale Ablauf bestand aus Ficken, sobald er wach war, dann Toast und Tee zu machen, während das Mädchen duschte, ihr danach etwas vorzuschwindeln und ein neues Treffen zu vereinbaren, ein Taxi zu rufen und sie zur Tür zu bringen. Es war sein üblicher Samstagmorgen. Vielleicht hatte Jen angefangen, das, was geschehen war, zu bereuen, vielleicht war sie einfach nur bedürftig oder hatte Probleme, oder ihre eigene Wohnung glich einer Müllhalde, oder sie konnte es sich nicht leisten, sie zu heizen, und hatte es deshalb einfach nicht eilig, dorthin zurückzukehren. Was immer es war, sie blieb einfach im Bett liegen, als er aufgestanden war, bombardierte ihn mit beiläufigen Fragen und bot sich ihm sogar noch einmal an, während der Kessel kochte – nun, er hatte nicht vor, nein zu sagen und eine Lady zu enttäuschen, oder?
    Sie trieben es auf dem Wohnzimmerboden, als der Toast hochschnellte, was sie beide zum Lachen brachte. Das war schlecht, ein Moment, der sie miteinander verband. Sie brauchte noch eine weitere Stunde, um zu gehen. In der Zeit fragte sie ihn über ihn aus und erzählte ihm Sachen, die er gar nicht über sie wissen wollte. Da war nichts, das er nicht sowieso längst wusste; er hatte schon Tage zuvor ihr Profil durchgesehen.
    All das führte dazu, dass er spät zum Fitnesstraining kam, wo er seinen Samstagmorgen gewöhnlich zum großen Teil verbrachte. Ian war Mitglied in fünf Fitness-Studios, die strategisch in der Stadt verteilt

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