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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Vorschlag, er meinte, so ließe sich feststellen, ob es ein 2er, 3er oder 4er war.«
    »Anhand des Grads der Übertragungslücken im Genom, ja«, sagte Ari. »Gute Idee. Vor allem wenn er ein 2er war. Tendenziell sind wir zusammenhängender als unser Nachwuchs.«
    »Wird der Genscan Aufschluss darüber geben, ob er ein A, B oder C war?«, fragte Sid.
    »Nein. Er zeigt nur, wie weit er von Kane entfernt ist, nicht, welchem Familienzweig er angehörte.«
    »Okay. Das Beijing Geonomics Institute führt den Scan gerade durch, die Sequenzierungsergebnisse sollten also am Nachmittag vorliegen.«
    »Das würde uns wirklich helfen, die Suche einzugrenzen«, versicherte ihm Abner. »Wenn wir in dem Punkt erst sicher sind, wird es nicht mehr so lange dauern.«
    »Und was, wenn er ein C war?«, fragte Sid.
    »Es ist mir nichts bekannt von Cs, die sich momentan auf der Erde aufhalten.«
    »Sobald Sie etwas erfahren …«
    »Ja, Boss.«
    Sid setzte sich an die freie Konsole neben Ian. »Irgendwelche Fortschritte?«, erkundigte er sich.
    »Klar, Mann. Ich hab die Erinnerungsspeicher der Partydampfer durchlaufen lassen. Die Gesichtserkennungssoftware hat drei Schiffe herausgepickt, die in der letzten Woche ein North mit seiner Anwesenheit beehrte. Und auch wieder verlassen hat. Es ist also niemand über Bord geworfen worden.«
    »Du bist eine ganze Woche durchgegangen? Das nenne ich Pflichteifer. Gute Arbeit.«
    »Na ja, keiner von uns kann es sich leisten, das hier zu vermasseln. Stimmt’s oder hab ich recht?«
    »Nette Theorie«, pflichtete Sid ihm bei. »Na los, finden wir die möglichen Stellen heraus, an denen das Opfer in den Tyne geworfen worden sein kann. Zeigen wir dieser Expertenpfeife, wie überflüssig er ist.«
    In dem Moment trafen zwei Netztechniker ein und begannen, einen speziellen Speicherkern in das Office3-Netzwerk zu installieren. »Brandneu«, verkündete der Cheftechniker, während er das fußballgroße Bauteil an die Dienststellenelemente anschloss. »Ihr müsst ja’n fettes Budget für diesen Fall haben.«
    Sämtliche Daten, die sie bislang angehäuft hatten, wurden aus dem Netzwerk der Wache extrahiert und in der Kugel abgelegt. Nachdem die Dateien übertragen waren, machten sich die Techniker daran, jedwede Ghost-Kopie, die sich noch in den Auslagerungsspeichern des Netzwerks befand, zu eliminieren. Besondere Filterprogramme wurden geladen, die verhinderten, dass irgendwelche Daten die dem Kern zugewiesenen Zone-Konsolen in Office3 verließen.
    »Das Beste, was wir haben«, wurde Sid versichert. »Die einzige Möglichkeit für jemanden, jetzt noch Einblick in diese Dateien zu nehmen, ist, hierherzukommen und sie dem Kern physikalisch zu entreißen.«
    Eine Stunde später stand Sid in der größten Zone-Kabine der Dienststelle, einem durchsichtigen Zylinder von drei Metern Durchmesser mit Ringprojektoren an Boden und Decke. Eva befand sich außerhalb der Kabine und ließ die synchronisierten Bilder ablaufen. Das Hologramm, das sich um Sid herum aufbaute, war, verglichen mit den professionellen Immersionsshows, in die er zu Hause immer einzutauchen pflegte, von eher minderer Qualität. Aber das war zu erwarten gewesen. Hier handelte es sich um Material, das mittels der Vielzahl von Smartdust-Geflechten entlang des Flusses zusammengesetzt war. Das waren Sensoren von größtenteils unterschiedlicher Herstellung und unterschiedlichen Alters, die über unterschiedliche Auflösungen verfügten und in unterschiedlichen Speicherformaten downloadeten. Doch trotz des eigenartigen farbigen Rauschens, das um ihn herumhüpfte wie schillernder Regen, und der verschwommenen Umrisse von allem, was sich bewegte, stand er am Südufer unterhalb der geschwungenen Glasfassade des Sage. Die Vergrößerung war Stufe eins. »Nehmen Sie bitte den fallenden Schnee raus«, bat er Eva.
    Merkwürdigerweise wurde das Bild etwas schlechter, als der Schnee sich verzog; irgendwie schien die Luft ihre volle Durchsichtigkeit verloren zu haben. »Besser krieg ich’s nicht hin«, sagte Eva.
    »Es ist gut so, mehr brauche ich nicht«, versicherte er ihr. Er konnte jetzt über den Tyne direkt auf den Gerichtshof sehen. Ein einzelnes, mitten in der Luft schwebendes Digitaldisplay verriet ihm, dass es fünfzehn Uhr Sonntagnachmittag war. »Spulen Sie vor bis neun Uhr abends und gehen Sie dann auf Pause.«
    Die Farbe sickerte aus dem Bezirk, während die Ziffern sich beschleunigten. Schließlich waren die schneebedeckten Gebäude nur mehr von

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