Der unsichtbare Killer
eines Waffenherstellers, nichts aus früheren Epochen der Menschheitsgeschichte. Seine E-I weitete die Suche fortwährend aus.
»Er möchte, dass Sie in den sechsten Stock hochkommen.«
»Hä?« Sid blickte auf und sah Jenson San neben dem Tisch stehen. »Ey, Mann, schleichen Sie sich nicht so von hinten an die Leute an.«
»Hab ich nicht. Sie waren in einem anderen Universum.«
Sid deutete auf seine Augen. »Autopsieergebnisse. Alles ziemlich seltsam, wissen Sie?«
»Nein, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht. Alles, was mit dem Fall zu tun hat, ist codiert. Und sorgen Sie dafür, dass das auch so bleibt.«
Sid war sich nicht sicher, ob das eine schallende Ohrfeige gewesen war oder nicht. »Ich kenne meine Aufgaben, Mann.«
»Kommen Sie schon. Er wartet.«
»Das ist meine Mittagspause.«
»Nicht mehr.«
»Ich hab auch einen Anruf-Code.«
Jenson Sans Gesichtsausdruck blieb von einer beinahe an Herablassung grenzenden Gleichgültigkeit. »Wenn der Chief Constable den hätte benutzen wollen, hätte er das getan. Stattdessen jedoch hat er eruiert, wo Sie stecken, und mich geschickt, Sie zu holen. Haben Sie das, Detective?«
Dem leitenden Personalvertreter in der Kantine vor versammelter Mannschaft eins aufs Maul zu geben, war vielleicht nicht die beste Idee, besonders nicht an dem Tag, nachdem man aus der Suspendierung zurückgekehrt war. Auch wenn das sicher äußerst befriedigend wäre.
Sid biss ein großes Stück von dem Knoblauchbrot ab und atmete in Jenson Sans Richtung kräftig aus. »Na schön, Mann, dann gehen Sie mal voraus.«
O’Rouke hatte ein Eckbüro im sechsten Stock. Natürlich. Sid war noch nicht oft dort gewesen. Aber er hätte schwören können, dass es jedes Mal, wenn er es betreten hatte, wieder größer geworden war.
Der Chief saß hinter einem breiten Schreibtisch mit integrierter Monitorwand, die einfuhr, als Sid das Zimmer betrat. »Raus«, blaffte er Jenson San an. Die Tür schloss sich, und die blaue Sicherungsversiegelung leuchtete um sie herum auf. Beide Panoramafenster wurden blickdicht.
»Was?«, rief Sid aus, nachdem O’Rouke ihn eine Weile angestarrt hatte.
»Ist nicht wegen Ihnen«, gestand der Chief Constable ein. »Ich hab gerade eine Nachricht erhalten, vom Sicherheitsbeauftragten in Brüssel persönlich. Sieht so aus, als würde dieser Fall noch zusätzlich verkompliziert. Der Zugang zu allen Daten ist von jetzt an nur noch auf diejenigen begrenzt, die bereits an ihm arbeiten. Sonst darf bis auf Weiteres niemand hinzugezogen werden. Das betrifft auch Agencys außerhalb des Hauses. Der Fall ist neu eingestuft worden: Globale Beschränkung.«
»Na großartig. Und warum?«
»Das haben sie nicht für nötig befunden, mir zu verraten. Ich weiß nur, dass heute Nachmittag irgend so ein Sonder-Kontroletti von London rüberkommt, um die Leitung zu übernehmen . Diese Scheißbande in Brüssel. Die Leitung übernehmen! Dies ist meine Stadt. Da kommt nicht einfach so eine Hackfresse von der Regierung daher und erzählt mir, was da draußen in meinen Straßen passiert.«
»Da hat bestimmt Augustine seine Finger mit drin. Was merkwürdig ist, da Aldred sagte, dass sie sich raushalten wollten.«
»Dahinter stecken nicht die Norths. Es muss sich um irgendwas anderes handeln.«
Und Sid konnte sehen, wie sehr die Unkenntnis O’Rouke quälte. »Wollen sie, dass ich alle Aktivitäten einstelle?«
»Nein. Das ist das Eigenartigste an der ganzen Kacke. Sie sollen weitermachen.«
»Aber wenn ich keine Experten zu Rate ziehen kann, wenn ich sie brauche, kann ich auch gleich nach Hause gehen.«
»Ich weiß. Hören Sie, Hurst, Sie haben heute Vormittag massenweise Daten gesammelt. Sehen Sie zu, dass die alle für diese Aufpasserarschgeige fertig aufbereitet sind. Er ist derjenige, der bestimmt, wo’s bei den Ermittlungen langgeht. Ihre vorrangige Aufgabe ist es jetzt, Ihr Team zu briefen und dafür zu sorgen, dass verdammt noch mal nichts nach draußen gelangt. Ich schick Ihnen ein paar Netzwerkfreaks runter, die sollen die Sicherheit Ihrer Systeme noch ein bisschen aufpäppeln.«
»Okay. Dann werd ich mal die Ärmel hochkrempeln.«
»Haben Sie schon annähernd so was wie einen Verdacht?«
»Chief, wir wissen bis jetzt nicht einmal, wer er war. Und das kann eigentlich nicht sein, nicht bei einem North.«
»Sie haben keine Idee? Nicht mal eine?«
»Nein. Aber …«
»Was? Geben Sie mir irgend was, Mann.«
»Dem Autopsiebericht nach wurde er am Freitag ermordet.«
O’Rouke sah
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