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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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2 -Vergiftung erlitten; dann war da noch das zerstörte Gesicht von Omar. Dr. Coniff wollte die Vergiftungsfälle von ihren Sanitätern überprüfen lassen. Sie bat außerdem darum, dass man Omar in die Klinik brachte, wo sie seine Verbrennungen behandeln und sicherstellen konnte, dass sein Auge nicht beschädigt war. Elston und Botin trugen Antrinell und Darwin Sworowski auf, eine Trage wie einen Schlitten zu ziehen, um Omar hinüber zur Klinik zu bringen. Sie wurden von Botin und Gillian Kowalski begleitet, die mit Chitty und Sakur zurückkehren würden. Die beiden Sanitäter würden eine Runde durch die Kuppeln machen, um die schlimmsten Vergiftungsfälle zu untersuchen.
    Damit blieben nur noch die blockierten Belüftungsventile. Elston wollte nicht, dass die Eingangsplanen offen blieben, weil dadurch niemand vor dem wüsten Schneesturm geschützt war und man kaum vorgewarnt wurde, sollte das Monster kommen. Sein Befehl lautete, dass ein Legionär sich mit einer Person aus jeder Kuppel zusammentat; gemeinsam sollten sie nach draußen gehen und die Ventile säubern. Sie würden beobachten, wie schnell sich der Schnee wieder ansammelte, und die Säuberung alle paar Stunden wiederholen. Es war nicht angenehm, aber besser als eine CO 2 -Vergiftung, oder den grausamen Elementen für die Zeit, die der Blizzard andauern mochte, unmittelbar ausgesetzt zu sein.
    Angela ging mit Paresh. Sie zog ihren Parka in der eisigen Luft an, die nun die Kuppel füllte. Mit den tauben Händen dauerte es einige Zeit, den Reißverschluss auf der Vorderseite zu schließen. Sie suchte überall nach ihren Stiefeln, während die weinerliche Lulu von Madeleine getröstet wurde. Die Handschuhe, die sie gestern benutzt hatte, waren noch feucht und wurden im eindringenden Frost gerade steif. Sie stellte die Heizung auf und schaltete sie wieder ein, um die Hände darüberzuhalten. Die Feuchte fing an zu tauen und tropfte auf den orangefarbenen Kreis hinab, wo sie zischte und verdampfte, dabei stachen ihr die Frostbeulen in die Finger. Während sie sich vorbereitete, um wieder nach draußen zu gehen, half Madeleine der aufgelösten Lulu in ihren Parka. Paresh erhöhte die Dosierung der Schmerzmittel für Omar und wickelte ihn in seinen eigenen Schlafsack ein.
    Hände begannen an der Unterseite des Siegels der äußeren Plane zu zerren.
    »Wer ist da?«, brüllte Angela. Paresh hob seinen Heckler-Karabiner und schwang ihn in einer einzigen flüssigen Bewegung zum Eingang herum.
    »Antrinell«, schrie eine Stimme durch den Wind zurück. Das Siegel der Plane teilte sich, und wieder stürmte der Wind herein. Angela packte die Stellfläche des Radiators, bevor er wieder umfallen konnte, und schaltete ihn zur Sicherheit ab. Ein Lichtblitz glomm kurz auf und beleuchtete die Umrisse einer Gestalt, die oben auf dem Schneehaufen kniete.
    Antrinell schob sich durch die Lücke in die Kuppel. Überall an seinem Parka und seiner Hose klebte Schnee in anhänglichen Streifen und Brocken. Das Licht an seinem Helm warf einen gelben Strahl in die Runde. »Tut mir leid, wenn ich euch erschreckt habe«, sagte er. »Dieser verdammte elektrische Sturm bringt unsere Verbindungen durcheinander. Da draußen kann niemand etwas senden.«
    »Solche Blitze habe ich noch nie gesehen«, bemerkte Angela.
    Die unförmige Gestalt zuckte die Schultern. Hinter ihm schob sich Darwin durch die Lücke. Zu viert schafften sie es, den stöhnenden, fast bewusstlosen Omar hinaus und auf die wartende Trage zu befördern. Die vordere Hälfte war überdacht, sodass sein Kopf und Oberkörper vor den Elementen geschützt waren. Angela sah darin unter diesen Bedingungen nicht viel Sinn. Sie mussten ihn jedoch irgendwie zum Doc bringen, und das war besser als nichts.
    Gillian winkte ihnen leicht zu, während Antrinell und Darwin die Gurte aufnahmen und sich gegen den Sturm stemmten, um mit langsamen, kurzen Schritten davonzumarschieren. Ununterbrochen zuckten Blitze auf; nicht bloß einfache Gabeln, sondern riesige, flimmernde Kugelblitze, die aus den unsichtbaren Wolken über ihnen herabschossen wie ein altmodischer Artillerieangriff. Sie explodierten auf dem Boden und zerstoben zu langen Ranken aus Elektronen, die umherpeitschten, bevor sie erloschen.
    »Leck mich am Arsch«, brüllte Paresh.
    »Wir müssen den Schnee wegschaufeln«, brüllte Angela zurück. Sie schätzte, dass inzwischen mindestens ein Meter auf dem Boden lag, mit Verwehungen, die sich an manchen Wänden drei Meter hoch

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