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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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die Hand über diesem Hügel und rieb ungeniert daran. Gabby war entsetzt, als sie merkte, dass sie ihre eigene Hand zur Faust ballte. Ihr Mund war staubtrocken, und ihre Wangen brannten.
    Plötzlich verharrte das Wesen absolut reglos, und der übernatürliche Blick aus den leicht zusammengekniffenen Augen hielt den ihren fest.
    »Himmel«, fauchte es und sprang anmutig und geschmeidig wie ein wildes Tier auf, »du siehst mich. Du kannst mich sehen! «
    »Nein, das kann ich nicht«, widersprach Gabby hastig. Abwehrend. Töricht.
    Wirklich, sehr schlau, O'Callaghan, du Tölpel!
    Sie klappte den Mund so hastig zu, dass ihre Zähne aufeinander schlugen. Gleichzeitig schloss sie die Autotür auf und stieg schneller ein, als sie es je für möglich gehalten hätte.
    Sie drehte den Schlüssel im Zündschloss, rammte den Rückwärtsgang ein, setzte zurück.
    Und dann beging sie die nächste Dummheit. Sie sah das Ding noch einmal an. Sie konnte nicht anders - es forderte einfach ihre Aufmerksamkeit.
    Es marschierte auf sie zu, Staunen malte sich in seinem Gesicht.
    Für einen Moment gaffte sie es entgeistert an. Konnte ein Feenwesen erstaunt sein? Nach den O'Callaghan-Quellen waren sie nicht fähig, Gefühle zu entwickeln. Wie denn auch? Sie hatten keine Herzen, keine Seelen. Nur eine Närrin würde ein höheres Gewissen hinter diesen unglaublichen Augen vermuten. Und sie war keine Närrin.
    Das Wesen war schon fast auf dem Gehsteig. Kam auf sie zu.
    Mit einem Ruck kam sie zu Sinnen, legte den Gang ein und trat das Gaspedal bis zum Boden durch.
    Darroc, ein Ältester im Hohen Rat der Tuatha De Danaan, stand auf dem Hügel Tara, der die Ebene von Meath überragte. Eine kühle Nachtbrise zerrte an seinem langen, kupferfarbenen, mit goldenen Fäden durchsetzten Haar. Sein exotisch schönes Gesicht war durch eine Narbe entstellt. Es wäre ihm ein Leichtes, die Narbe durch einen Zauber unsichtbar zu machen, aber er hatte sich dagegen entschieden. Er trug sie, um sich zu erinnern und damit die anderen nicht vergaßen.
    Irland, einst unser Reich, dachte er bitter und betrachtete das saftig grüne Land.
    Und Tara - vor langer Zeit hieß es Teamir, und davor hatten es die Tuatha De selbst Cathair Crofhind genannt - war einst Zeugnis für die Macht und den Ruhm seiner Rasse gewesen. Mittlerweile war es zu einem Ziel für Touristen verkommen. Fremde strömten mit Reiseführern herbei, die erbärmlich lächerliche Geschichten über sein Volk erzählten.
    Die Tuatha De waren lange vor der Zeit, in der die Mythen der Menschen ihren Ursprung hatten, in diese Welt gekommen. Aber was konnte man von diesen armseligen Kreaturen, deren Leben nur den Wimpernschlag eines Tuatha De überdauerte, schon erwarten?
    Als wir diese Welt fanden, waren wir voller Hoffnung. Der Name, den sie für Tara gewählt hatten - Cathair Corfhind - bedeutete »Es war kein Missgriff«; diese Welt machten sie zu ihrer neuen Heimat.
    Aber es war ein Missgriff, ein ungeheuerlicher Missgriff sogar. Es stellte sich heraus, dass die Menschen und die Tuatha De nicht zusammen existieren konnten; sie waren nicht fähig, dieses fruchtbare Land, das der Welt der Tuatha De so ähnlich war, miteinander zu teilen. Und Darrocs einst so majestätisches, stolzes Volk versteckte sich jetzt an Orten, die die Menschen noch nicht entdeckt hatten. Erst vor kurzem hatte die Menschheit endlich gelernt, sich die Kraft der Atome zunutze zu machen; somit stellte sie derzeit keine ernsthafte Gefahr für die Tuatha De dar.
    Doch die Zeit verging schnell für seine Sippe. Würden sie bald wieder zur Flucht gezwungen sein?
    Darroc wollte diesen Tag nicht erleben.
    Verbannt. Die erhabenen Tuatha De waren dazu verdammt, vergessene Orte zu bewohnen, genau wie in grauer Vorzeit. Damals wie heute lebten sie wie Ausgestoßene. Doch noch waren die Menschen nicht mächtig genug, um sie vollständig aus ihrer Welt zu verjagen - so vollständig, wie sie seinerzeit aus ihrer geliebten Heimat vertrieben worden waren.
    Noch nicht.
    Es war ihnen nicht gelungen, Danu zu erobern - die anderen Rassen hatten zu viel Macht -, aber sie könnten dieses Land einnehmen. Jetzt. Bevor die Menschheit weitere Fortschritte machte.
    »Darroc«, unterbrach eine Stimme seine düsteren Grübeleien. Mael, der Gefährte der Königin, tauchte hinter ihm auf. »Ich habe schon früher versucht, mich vom Hof davonzuschleichen, aber ...«
    »Ich weiß, wie aufmerksam sie Euch im Auge behält, und habe damit gerechnet, dass es einige

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