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Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition)

Titel: Der Untergang der Götter - Die Verbotenen Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ritter
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über lange Zeit mein Freund und treuer Begleiter. Wir hätten uns nicht trennen dürfen!«
    Eneas schaute ihn stumm an und ließ ihn trauern. Er konnte ihn verstehen, auch wenn er keine Worte des Trosts für ihn hatte.
    »Was soll jetzt geschehen?«, fragte Orcard nach einer Weile mit leerem Blick. »Hast du gefunden, wonach du gesucht hast? Können wir endlich hier verschwinden?«
    Eneas nickte. "Wir werden die kresh kallaan verlassen, sobald ihr euch ausgeruht habt. Ich werde uns alle wieder in die Welt der Menschen führen.«
    »Und dann? Was wird dann geschehen?« Melas Worte, direkt an Eneas gerichtet, waren beinahe flehentlich.
    »Dann wird jeder das tun, was er tun muss. Meine Aufgabe liegt in Desgard.«
    »Und sie?« Orcard deutete auf Linan.
    »Sie wird mit uns kommen – mit dem Drachen.«
    »Mit dem Drachen?« Mela starrte ihn erschüttert an. »Aber ... aber das ist doch nicht möglich! Ich meine, er kann uns jederzeit töten, wie lästiges Ungeziefer!«
    »Das kann er«, stimmte Eneas zu, »aber das wird er nicht. Sie hat ihn unter Kontrolle.«
    »Man kann keinen Drachen kontrollieren!«
    Orcards Stimme war scharf, auch er wollte nicht glauben, was er eben gehört hatte.
    »Sie kann es«, entgegnete Eneas ruhig und die Wahrheit leuchtete in seinen Augen. »Sie kann es.«
    Orcard und Mela starrten beide auf Linan, die in diesem Augenblick auch zu ihnen herüber schaute. Es schien unmöglich, aber doch wussten sie beide, dass Eneas Recht hatte.
     
    ***
     
    Sie waren lange Zeit über das Plateau gelaufen, bis sie schließlich dessen Rand erreicht hatten. Eneas hatte ihnen mitgeteilt, dass er von einer Stelle wusste, an der es einen Ausgang gab. Niemand hatte gefragt, woher er das wusste, alle vertrauten darauf, dass er die Wahrheit sprach. Was hätten sie auch für eine Wahl gehabt.
    Eneas hatte geführt, Linan hatte zusammen mit dem Drachen den Abschluss gebildet. Dieser folgte überraschend beherrscht, als wüsste er genau, dass er diese unheimliche und trostlose Welt verlassen würde. Zwar hatte sie versucht es ihm begreiflich zu machen, aber sie war sich nicht sicher gewesen, ob das auch wirklich funktioniert hatte. Mal hatte sie den Eindruck, dass er sie verstand, dann wieder war er ihr so völlig fremdartig, dass eine Kommunikation unmöglich erschien.
    Sie betrachtete Eneas und war sich einmal mehr im Unklaren, ob sie ihm vertrauen konnte oder nicht. Sie wusste, dass er das Amulett beanspruchte, und dass nur die Anwesenheit des Drachens das verhinderte. Das allein machte ihn bereits zu einer Gefahr für sie. Andererseits war er die einzige Möglichkeit, diesen Ort zu verlassen, denn er verfügte über Kenntnisse und Macht, die sie nicht hatte, und folglich musste sie ihm zumindest ein Stück weit vertrauen.
    Noch immer konnte sie sich nicht erinnern, woher sie ihn kannte und was geschehen war, bevor sie sich hier in den Verbotenen Wegen wiedergefunden hatte. Aber sie fühlte, dass es eine Verbindung gab, und dass diese Verbindung nichts Gutes war.
    War Eneas nun gut oder war er böse? Sie wusste es nicht, und vielleicht war er keines von beiden. Er sah sich als Werkzeug der Alten Götter, und die Bilder, die sie in ihm gesehen hatte, ließen sie das auch glauben. Dennoch fragte sie sich, was wohl geschehen würde, wenn sie tatsächlich wieder die Welt der Menschen erreichen würden.
    Sie hatte ihm versprochen, ihn nach Desgard zu begleiten; dorthin, wo offenbar seine Feinde auf ihn warteten. Und dieses Versprechen würde sie einhalten, denn sie wollte und musste die Wahrheit über sich und ihn in Erfahrung bringen. Und sie hatte auch nicht vergessen, dass Eneas von ihrem Vater gesprochen hatte. Noch hatte sie ihn nicht darauf angesprochen, aber auch darüber schien ein düsteres Geheimnis zu lauern, das sie aufdecken musste.
    Vor sich sah Linan plötzlich eine Art Gang, der vom Rand abzweigte und auf den Eneas zuhielt, aber da verweigerte sich der Drache zu folgen.
    »Was ist los?«, fragte Orcard und warf dem Drachen einen misstrauischen Blick zu. »Was hat er?«
    Linan drehte sich zu dem Drachen um. Sie spürte, dass er aufgeregt war, als würde er begreifen, dass die Freiheit näher rückte. Vorsichtig trat sie näher zu ihm und schaute ihm in die Augen, die ihr immer noch unendlich fremdartig erschienen.
    »Was ist?«, flüsterte sie ihm zu.
    Aber dann bebte plötzlich der Boden und sie schaute sich erschrocken um.
    »Was war das?«, rief Mela und trat zu Eneas, als böte seine Nähe

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