Der Untergang der Shaido
gewinnen können. Ihr sprecht davon, gemeinsam zu handeln, Luan? Sammelt ganz Andors Kräfte, und wir könnten fast ihrer Zahl entsprechen, aber zwei von drei unserer Männer würden Männer sein, die zwar mit einem Speer oder einer Hellbarde umgehen könnten, die aber die meisten ihrer Tage hinter einem Pflug verbringen. Jeder ihrer Männer ist ein lang gedienter Waffenmann, den es nicht überraschen würde, jeden Tag seines Lebens Trollocs entgegenzutreten. Statt einen Krieg zu führen, der Andor in Blut tränken und es für eine Generation verkrüppeln würde, durchqueren die Grenzländer unsere Nation friedlich. Ich habe sie beobachten lassen. Sie bezahlen für die Nahrungsmittel und das Futter, das sie brauchen, und sie zahlen gut.« Zu einem anderen Zeitpunkt und bei anderen Zuhörern hätte sie darüber gelacht. Andoranische Bauern würden versuchen, dem Dunklen König hohe Preise abzupressen. »Das Schlimmste, was sie getan haben, ist ein paar Pferdediebe auszupeitschen, und auch wenn sie sie dem Magistrat hätten übergeben sollen, kann ich es ihnen doch nicht zum Vorwurf machen. Und jetzt verratet mir, Ellorien: Was hättet Ihr anders gemacht, und wie?«
Ellorien blinzelte, mit eisiger Griesgrämigkeit, dann schnaubte sie verächtlich und trank von ihrem Wein.
»Und was plant Ihr für die Schwarze Burg?«, fragte Abelle leise. »Ich .. . ich vermute, Ihr habt auch für sie einen Plan?« Glaubte er, sie hätte andere Gründe gehabt, die Grenzländer Andor durchqueren zu lassen? Konnte er ruhig, solange er es nicht zur Sprache brachte. Solange er schwieg, schienen ihre Motive nur zu Andors Bestem zu sein. Das war Heuchelei, keine Frage, aber es war auch realistisch. Sie hatte die Wahrheit gesagt, was ihre anderen Beweggründe anging, aber hätte man das laut ausgesprochen, hätte sie das viel kosten können. Sie brauchte noch immer ein Haus, und es sah so aus, als müsste es Candraed sein, aber Danine würde sich nie bewegen, wenn sie glaubte, Elayne wollte sie dazu zwingen.
»Nichts«, sagte sie zu ihm. »Ich schicke regelmäßig Gard isten, die das Gelände der Schwarzen Burg abreiten und sie daran erinnern, dass sie Andor und seinen Gesetzen unterworfen sind, aber davon abgesehen kann ich nicht mehr tun, als wenn die Weiße Burg irgendwie nach Caemlyn versetzt werden würde.« Sie starrten sie einen langen Augenblick an.
»Pendar steht für Trakand«, sagte Abelle plötzlich, und dann sagte Luan: »Norwelyn steht für Trakand.« Blitze zuckten über den Himmel, erhellten die bunten Fenster in der Decke.
Elayne verhinderte mit einiger Anstrengung, dass sie schwankte. Birgittes Gesicht war unbewegt, aber der Bund übertrug Erstaunen. Es war vollbracht. Sie hatte elf, und der Thron gehörte ihr.
»Je mehr für sie stehen, desto besser ist es für Andor.« Dyelin klang selbst leicht benommen. »Steht mit mir für Trakand.«
Wieder trat eine Pause ein, diesmal nur länger, voller Blicke, die gewechselt wurden, aber dann verkündete einer nach dem anderen, Arathelle, Pelivar und Aemlyn, dass ihre Häuser für Trakand standen. Aber sie taten es für Dyelin. Daran würde Elayne immer denken müssen. Vielleicht konnte sie im Laufe der Zeit ihre Loyalität gewinnen, aber im Augenblick unterstützten sie sie um Dyelins willen.
»Sie hat den Thron«, sagte Ellorien, so kalt wie immer.
»Der Rest ist nur eine schöne Beigabe.«
Elayne bemühte sich um einen warmen Tonfall. »Wollt Ihr heute Abend mit uns essen, Ellorien? Bleibt doch wenigstens, bis der Regen nachlässt.«
»Ich habe meine eigenen Köche«, erwiderte Ellorien und setzte sich in Richtung Tür in Bewegung. Ihre Dienerin rannte herbei, um ihren Becher zu nehmen und zum Tisch zurückzubringen. »Sobald der Regen aufhört, breche ich nach Sheldyn auf. Ich bin zu lange fort gewesen.«
»Tarmon Gaiʹdon kommt bald«, sagte Elayne. »Dann werd et Ihr nicht auf Euren Gütern bleiben können.«
Ellorien blieb stehen, sah zurück über die Schulter. »Wenn Tarmon Gaiʹdon kommt, wird Traemane in die Letzte Schlacht reiten, und wir reiten hinter dem Löwen von Andor.« Donner krachte, als sie aus dem Großen Saal schritt, dicht gefolgt von ihrer Dienerin.
»Kommt ihr alle mit in meine Gemächer?«, fragte Elayne die anderen.
Hinter dem Löwen von Andor, aber kein Wort darüber, hinter Elayne Trakand zu reiten. Fast die Hälfte ihrer Unterstützung war auf die eine oder andere Weise wenig vertrauenswürdig, Jarid Sarand war noch immer mit einer nicht
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