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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zusammen, als sie bemerkte, dass Cadsuane im Zimmer war. Sie warf ihr einen vorsichtigen Seitenblick zu und hörte auf, an ihrem Umhang herumzufummeln. »Wir haben eine Einigung erzielt«, sagte sie, als wäre die Frage gestellt worden. »Tedosian und Simaan waren wie gewohnt schwankend, aber Hearne war beinahe so unnachgiebig wie Estanda.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Tedosian und Simaan hätten vielleicht früher eingelenkt, aber ein paar Leute mit seltsamem Akzent haben ihnen Gold und Männer versprochen.«
    »Seanchaner«, sagte Nynaeve. Alivia öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder wortlos.
    »Möglicherweise«, gestand Bera zu. »Sie gehen uns aus dem Weg und sehen uns an, als wären wir tollwütige Hunde, die jeden Augenblick zubeißen würden. Das hört sich nach dem wenigen an, was ich über die Seanchaner weiß. Wie dem auch sei, es ist noch keine Stunde her, dass Estanda plötzlich fragte, ob ihr der Wiedergeborene Drache wohl ihre Titel und Ländereien zurückgeben würde, und sie sind alle eingebrochen. Die Einigung sieht folgendermaßen aus. Darlin wird als Verwalter des Wiedergeborenen Drachen in Tear anerkannt, alle Gesetze, die Ihr erlassen habt, bleiben bestehen, und sie bezahlen als Strafe für die Rebellion ein Jahr lang für die Ernährung der Stadt. Dafür erhalten sie ihre Besitztümer zurück, Darlin wird zum König von Tear gekrönt, und sie schwören ihm die Treue. Merana und Rafela bereiten die Dokumente für die Unterschriften und Siegel vor.«
    »König?«, sagte Darlin ungläubig. Caraline trat zu ihm hin und ergriff seinen Arm.
    »Die Rückgabe ihres Besitzes?«, knurrte Rand und schleuderte den Pokal zur Seite. Wein spritzte durch die Luft. Der Bund übertrug Vorsicht, eine Warnung von Min, aber er war zu wütend, um darauf zu hören. Die Übelkeit, die seine Eingeweide aufwühlte, fachte auch den Zorn an. »Blut und verfluchte Asche! Ich habe ihnen ihre Ländereien und Titel weggenommen, weil sie gegen mich rebelliert haben. Sie können Bürgerliche bleiben und mir die Treue schwören!«
    »Drei«, sagte Cadsuane, und Rand bekam eine Gänsehaut, kurz bevor ihn etwas wie ein hart geschwungener Rohrstock quer über den Hintern traf. Bera öffnete schockiert den Mund, und ihr Umhang rutschte von ihrem Arm zu Boden. Nynaeve lachte. Sie unterdrückte es schnell, aber sie lachte.
    »Lasst mich Euch nicht weiter an Eure Manieren erinnern, mein Junge«, fuhr Cadsuane fort. »Alanna hat mir vor ihrer Abreise die Bedingungen mitgeteilt, die Ihr gestellt habt - Darlin als Verwalter, Eure Gesetze bleiben, alles andere wird auf den Tisch gelegt - und anscheinend sind sie erfüllt worden. Natürlich könnt Ihr tun, was Ihr wollt, aber hier kommt noch ein Rat. Wenn Eure Bedingungen akzeptiert werden, haltet Euch daran.«
    Sonst wird dir keiner vertrauen, sagte Lews Therin und klang völlig normal. Jedenfalls für den Moment.
    Rand sah Cadsuane mit geballten Fäusten an, unmittelbar davor, etwas zu weben, das sie verbrennen würde. Er konnte einen Striemen auf seinem Hinterteil spüren und würde ihn noch stärker im Sattel spüren. Er schien zu pulsieren, und seine Wut pulsierte mit ihm. Sie sah ruhig über ihren Wein zurück. War da eine Spur von Herausforderung in ihrem Blick, forderte sie ihn heraus, die Macht zu lenken? Die Frau verbrachte jeden Augenblick in seiner Gegenwart damit, ihn herauszufordern! Das Problem war nur, ihr Rat war gut. Er hatte Alanna diese Bedingungen aufgetragen. Er hatte von ihnen erwartet, härter zu verhandeln, mehr herauszuholen, aber sie hatten erreicht, was er verlangt hatte. Sogar mehr. Er hatte nicht an Bußgelder gedacht.
    »Wie es scheint, ist Euch das Glück hold, König Darlin«, sagte er. Eine der Dienerinnen machte einen Knicks und gab Rand einen neuen Pokal. Ihr Gesicht war so ruhig wie das einer Aes Sedai. Man hätte denken können, dass es für sie alltäglich war, Männer mit Schwestern streiten zu sehen.
    »Heil König Darlin«, intonierte Weiramon und klang halb erstickt, und einen Augenblick später machte Anaiyella es ihm nach, so atemlos, als wäre sie gerade eine Meile gerannt. Einst hatte sie selbst die Krone Tears begehrt.
    »Aber warum sollten sie mich als König haben wollen?«
    Darlin fuhr sich durchs Haar. »Oder überhaupt jemanden. Es hat im Stein seit Moreinas Tod keinen König mehr gegeben, und das war vor tausend Jahren. Oder habt Ihr das verlangt, Bera Sedai?«
    Bera richtete sich gerade auf, weil sie den Umhang aufg

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