Der unwiderstehliche Mr Sinclair
irgendwie scheint mir nichts anderes einzufallen.”
“Taylor, ich…”
“Nein, sag jetzt nichts. Ich erwarte nicht, dass du mir sofort glaubst. Gib mir einfach nur eine Chance, es zu beweisen.”
“Warum? Ich vertraue dir als meinem Steuerberater, aber du meinst mehr als das, nicht wahr? Warum, Taylor?”
“Ich weiß es nicht. Ehrlich, ich weiß es nicht”, gestand er kopfschüttelnd. “Es ist mir wichtig, das ist alles, was ich im Moment weiß. Offenbar hat man dir einmal sehr wehgetan, und ich möchte nicht auf der Liste derjenigen stehen, die dich verletzt haben. Gib mir eine Chance, dich besser kennen zu lernen. Versteck dich nicht hinter deinen Wänden, sondern sieh mich so, wie ich wirklich bin, okay?”
Nein! rief ihre innere Stimme. Es ist zu gefährlich. Taylor ist zu gefährlich. Nein!
Taylor begann, ihr Handgelenk mit dem Daumen zu streicheln, während er ihr in die Augen schaute.
Die Wärme wanderte ihren Arm hinauf und erfüllte ihre Brüste, bis sie sich voll und schwer anfühlten, voller Verlangen nach einer Berührung.
Janice wurde immer wärmer. Das Gefühl erfasste ihren ganzen Körper und pulsierte in dem gleichen ruhigen Rhythmus wie Taylors Daumen auf ihrer Haut.
Sie konnte nicht atmen.
Sie konnte nicht denken.
Was machte dieser Mann mit ihr?
“Janice? Wirst du es tun? Gibst du mir die Chance, in deinem Leben nicht nur ein Steuerberater, sondern auch ein Mann zu sein?”
Nein!
“Ja”, hörte sie sich flüstern.
6. KAPITEL
Der Kellner erschien mit der Dessertkarte, und Janice hätte ihn vor Dankbarkeit am liebsten umarmt. Hastig zog sie ihre Hand unter Taylors hervor.
“Janice?” fragte er.
“Nein. Nein, danke”, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
“Wie wäre es mit Kaffee oder einem Brandy?”
“Wie? Oh ja.” Sie stand auf. “Entschuldige mich. Ich bin gleich zurück.” Sie nahm ihre Handtasche und eilte davon.
Taylor bestellte, der Kellner nickte und verschwand. Ein junges Mädchen räumte die Teller ab. Taylor lehnte sich zurück, um nicht zu stören, und dachte an Janice.
Er musste ihr Zeit lassen, durfte sie nicht drängen. Sie war wie ein nervöses Fohlen, wie ein ängstlicher kleiner Vogel, ein
…
Hör auf damit, Sinclair, ermahnte er sich.
Er sollte sich fragen, warum er das hier tat, warum er unbedingt einen Platz in Janices Leben haben wollte. Als Mann.
Aber er wusste es nicht.
Vielleicht ist dir gar nicht bewusst, wie einsam du bist.
“Unsinn”, knurrte Taylor, als ihm Brandons Worte wieder einfielen.
Dass er mit Janice zusammen sein wollte, bedeutete nicht, dass er einsam war. Dass er hoffte, sie würde eine Lücke in seinem Leben füllen.
Er war nicht einsam!
Sein Leben gefiel ihm, wie es war.
Dass ihn Janice Jennings plötzlich so sehr interessierte, lag einzig daran … ja, genau, jetzt begriff er … dass sie ganz anders war als die Frauen, die er sonst kannte. Sie war eine Herausforderung, ein Rätsel, das er lösen wollte.
Klang das verrückt?
Nein, im Gegenteil. Es war logisch.
Sollte Janice ihm vertrauen, um seiner Männlichkeit zu schmeicheln? Wollte er der Erste sein, den sie hinter ihre schützenden Mauern ließ?
Das wäre wirklich verrückt!
Taylor schüttelte den Kopf.
Nein, dies war kein machohaftes Spiel, das allein dazu diente, sein Ego zu befriedigen.
Janice hatte ihn auf eine Weise aufgewühlt, die er nicht kannte. In ihm hatte sich etwas zusammengezogen, als er den Schmerz in ihren wunderschönen Augen gesehen hatte.
Eins stand fest. Felsenfest.
Er würde Janice Jennings niemals absichtlich wehtun.
Im Waschraum ließ Janice sich kaltes Wasser über die Hände laufen. Sie starrte auf das Handgelenk, und ihr war, als könnte sie Taylors Daumen noch immer spüren.
Dort, wo er sie gestreichelt hatte, war die Haut noch warm.
Das Wasser wurde immer kälter, eisig kalt, aber sie fühlte die Hitze, die unglaubliche Hitze, die von Taylors Daumen aus in ihren Körper gedrungen war und sich dort ausgebreitet hatte.
Janice stellte das Wasser ab, trocknete sich die Hände ab, warf das Papiertuch fort und hob endlich den Kopf, um sich im Spiegel zu betrachten.
“Was hast du getan?” fragte sie leise. Sie hörte, wie ihre Stimme zitterte, und sah, wie blass ihre Wangen waren.
Sie hatte das kleine Wort Ja gehaucht, und in dieser Sekunde war ihr fast das Herz stehen geblieben, denn sie hatte ihr ganzes Leben aufs Spiel gesetzt.
Die schützenden Wände, die sie um ihre verletzte Seele errichtet hatte, drohten zu
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