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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Elliott Pickert
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sollen? Nur weil ich damit rechnen musste, dass es früher enden würde, als mir lieb war?”
    “Ja!” Taylor schüttelte heftig den Kopf. “Nein. Aber …
    Verdammt noch mal, seit ich mich in Janice verliebt habe, bin ich vollkommen durcheinander und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen … Mein Verstand funktioniert nicht mehr
    … Ach, vergiss es. Was ich meine, ist… Warum grinst du so?”
    “Du bist verliebt?” fragte Clem mit leuchtenden Augen. “In Janice Jennings von Sleeping Beauty? Wenn das nicht das Tollste ist, was ich je gehört habe!”
    “Nein, das ist es nicht, Dad!” rief Taylor erregt und sprang auf. “Ich hatte nicht vor, dir von Janice und mir zu erzählen, und darum geht es hier auch nicht. Hast du denn nichts von dem begriffen, was ich gesagt habe?”
    “Setz dich”, erwiderte dem scharf.
    Taylor setzte sich.
    “Bitte, jetzt hör du mir mal zu, mein Sohn”, begann dem ernst. “Selbst wenn ich eine Kristallkugel gehabt und darin gesehen hätte, dass ich deine Mutter so früh verlieren würde, hätte ich mich trotzdem in sie verliebt und sie geheiratet.”
    “Nein. Niemals”, entgegnete Taylor. “So verrückt bist du nicht. Du hättest niemals bewusst ein gebrochenes Herz in Kauf genommen, Dad.”
    “Oh doch, das hätte ich, Taylor. Denn das Glück, das ich mit deiner Mutter teilen durfte, wog viel mehr. Die Gegenwart war mir unendlich viel wichtiger als eine Ungewisse Zukunft.

    Taylor, die Liebe kennt keine Garantien. Du bist davon überzeugt, dass die Liebe immer in einem Verlust endet, und da irrst du dich.”
    “Aber…”
    “Taylor, du verurteilst dich zu einem leeren und einsamen Leben, weil du dein Herz und deinen Verstand deinen Ängsten auslieferst. Wo ist dein Mut, deine innere Stärke als Mann?
    Willst du aus Janices Leben verschwinden … nein, flüchten, weil du eine panische Angst hast, sie wieder zu verlieren? Willst du euch beiden all das verwehren, was ihr zusammen haben könntet?” fragte dem beschwörend.
    “Dad…”
    “Nein, mein Sohn, tu dir das nicht an. Lebe, Taylor. Lebe und liebe und genieß jeden Augenblick, der dir mit der Frau vergönnt ist, die dein Herz erobert hat.”
    Taylors Hand zitterte leicht, als er sich damit durchs Haar fuhr. “Ich … ich weiß nicht. Ich will mich schützen, Dad, mir den Schmerz ersparen, den du empfandst, als Mom starb. Das Leid, das ich überall sehe, wenn meine Freunde, Bekannten, Kollegen sich scheiden lassen und …”
    “Und du wirst nie erfahren”, unterbrach dem ihn, “wie es ist, jeden Morgen über den Frühstückstisch hinweg die Frau anzusehen, die dir das größte Glück geschenkt hat, das ein Mensch erleben kann. Du wirst nie ein Baby in den Armen halten, ein Wunder, das nur deiner Liebe zu dieser Frau zu verdanken ist. Nie aus dem Schlaf erwachen und in der Dunkelheit nach ihr tasten, um zu wissen, dass sie da ist, dass du nicht allein bist. Nicht allein, Taylor”, wiederholte sein Vater leise.
    “Aber wie lange?” fragte Taylor mit erstickter Stimme. “Wie lange dauert es, Dad, bis man wieder allein ist? Und der Schmerz gewaltiger ist als alles, was man je erlebt hat. Weil man sich diesmal bewusst ist, was einem fehlt. Weil man fühlt, dass man diesmal nicht allein, sondern einsam ist. Weil man sich bewusst ist, was man verloren hat, was man hatte und was für immer weg ist. Wie lange ist man glücklich, Dad?”
    “Das spielt keine Rolle, mein Junge, glaub mir.”
    “Was?”
    “Wenn du verliebt bist, Taylor, dauert ein Herzschlag so lange wie ein Leben voller Glück. Und wenn du allein und einsam bist? Dann kommt dir ein Ticken der Uhr wie eine Ewigkeit vor. Denk darüber nach, Taylor. Sieh deine Janice an, halt sie in den Armen und denk darüber nach.”
    Der Blick des Vaters war voller Liebe, der des Sohnes voller Verwirrung. Stille kehrte ein, als sie einander in die Augen schauten.
    Nach einer Weile stand Taylor auf. Er fühlte sich zutiefst erschöpft.
    “Ich muss gehen”, sagte er. Mit der Hand auf dem Türknauf drehte er sich zu seinem Vater um. “Danke, Dad. Ich … werde darüber nachdenken.”
    Clem nickte.
    “Übrigens”, fuhr Taylor mit plötzlich heiserer Stimme fort.
    “Nimm das gestreifte Hemd. Es hat mehr … Pfiff.”
    Clem Sinclair starrte auf die Tür, nachdem sie sich hinter seinem Sohn geschlossen hatte.
    “Haben Sie Geduld mit meinem Jungen, Janice Jennings”, flüsterte er. “Er ist es wert, dass man auf ihn wartet, Ms.
    Sleeping Beauty.”

12.

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