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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Elliott Pickert
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und das Licht auszumachen.

    Was konnte Taylor wollen? Er sah müde aus, wie ein Mann mit einer großen Last auf den Schultern und auf der Seele.
    “Ich habe eine bessere Idee”, sagte er. “Du fährst nach Hause, und ich hole uns etwas beim Chinesen, einverstanden? Ich würde mich lieber in Ruhe unterhalten.”
    Janice spürte, wie sie blass wurde. Hastig löschte sie das Licht.
    “Was soll ich dir mitbringen?”
    “Egal”, sagte sie.
    “Na gut. Ich gehe vorn hinaus, also schließ hinter mir ab. Wir treffen uns bei dir.” Er eilte zur Tür, öffnete sie jedoch nicht, sondern machte kehrt, ging zu Janice und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. Dann küsste er sie so leidenschaftlich, dass ihr die Knie weich wurden. Danach nickte er entschlossen.
    “Ja, das ist besser” sagte er mit belegter Stimme. “Jetzt hole ich unser Essen. Bis gleich.”
    Janice holte tief Luft, als er hinausging. “Taylor Sinclair”, flüsterte sie und schloss hinter ihm ab. “Du bist der komplizierteste, verwirrendste und beunruhigendste Mann, dem ich je begegnet bin.”
    Sie legte die Finger an die Lippen und fühlte seinen Kuss.
    “Und ich liebe dich.”
    Zu Hause angekommen leerte Janice den Briefkasten und ging ins Schlafzimmer. Sie legte ihre Tasche zusammen mit der Post auf den Schaukelstuhl und setzte sich auf die Bettkante.
    Was sollte sie jetzt tun? So bleiben wie sie war oder etwas Weites anziehen? Und das Haar? Den Knoten lassen, einen Zopf flechten oder es offen tragen wie in der Nacht zuvor?
    Wüsste sie doch nur, was Taylor vorhatte. Wenn er die Beziehung beenden wollte, brauchte sie die unscheinbare Fassade als Schutzmauer, hinter die sie sich in ihrem Schmerz zurückziehen konnte.
    Aber wenn er nicht Schluss machen, sondern vielleicht nur über die Filiale im Hamilton House reden wollte? Er hatte so ernst ausgesehen. Nun ja, für einen Steuerberater waren Umsatz und Profit eine ernsthafte Sache.
    Und dann der Kuss. Das war kein Abschiedskuss gewesen.
    Ganz im Gegenteil, er hatte das Verlangen aufflammen lassen, das noch von der gemeinsamen Nacht in ihr glomm.
    “Oh, Taylor”, sagte sie laut und hob die Hände. “Manchmal bist du mir ein Rätsel.”
    Fast eine Stunde später hörte Janice, wie Taylor in die Einfahrt bog. Sie war immer nervöser geworden und hatte Kopfschmerzen bekommen.
    Hastig ging sie nach vorn und riss die Tür auf. “Hast du das Essen aus China geholt?” fragte sie schärfer als beabsichtigt.
    Dann seufzte sie. “Entschuldige, das war nicht nett. Komm herein.”
    Taylor rührte sich nicht.
    Er stand einfach nur da und starrte Janice an.
    Ihr Haar war offen und sah hinreißend aus. So hatte er es in der Nacht gesehen, aber auch jetzt faszinierte es ihn. Wie wogender Weizen im Sonnenschein, eine seidig sinnliche Kaskade, die ihre Brüste umströmte.
    Er fühlte, wie das Verlangen in ihm aufstieg. Und das nur, weil Janice ihr Haar aus dem strengen Knoten befreit hatte.
    Sie trug einen Bademantel aus weißem Frottee, dessen Gürtel an der Taille zugeknotet war und der nicht erkennen ließ, was sie darunter anhatte.
    Aber das offene Haar reichte aus, ihm den Atem zu rauben.
    “Taylor?”
    “Hm? Ach ja.” Er trat ein und stellte eine kleine dunkelblaue Sporttasche auf den Boden.
    “Was ist das?” fragte Janice.
    “Wie du siehst, habe ich mir noch rasch ein T-Shirt und Jeans angezogen. Außerdem habe ich mir eine Badehose und ein Strandtuch geholt”, erklärte er. “Ich dachte, wir könnten …
    nachher Schwimmen gehen. Oder auch nicht, je nachdem, wie unser Gespräch verläuft. Andererseits … Ach, verdammt, vergiss es. Komm, lass uns essen, bevor das Zeug hier kalt wird.”
    Taylor ging an ihr vorbei in die Küche. Sie schloss die Tür, starrte einen Moment lang auf die Sporttasche und folgte ihm nach hinten.
    Wenig später standen mehrere weiße Kartons auf dem Tisch.
    Janice hatte für Teller, Bestecke und Getränke gesorgt. Sie und Taylor saßen einander gegenüber und sahen in die Kartons, aus denen ein leckerer Duft aufstieg.
    “Du hast von allem etwas genommen”, sagte sie lächelnd.
    “Das reicht ja für eine ganze Armee. Wir sollten deinen Vater und meine Nachbarin Shirley einladen.”
    “Nein”, entfuhr es ihm.
    “Das war nur ein Scherz, Taylor.” Erstaunt runzelte sie die Stirn.
    “Tut mir Leid”, murmelte er.
    “Na ja, jetzt sind wir quitt”, sagte sie. “Wenn jemand verkündet, ein ernstes Gespräch führen zu wollen, wirkt sich das wohl nicht sehr günstig

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