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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Elliott Pickert
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wollte sich gerade vom Fenster abwenden, als sie etwas sah und unwillkürlich den Atem anhielt.
    Es war der zweite Kolibri.
    Er schwebte in der Luft, dicht neben dem anderen, der sich noch am Futterspender bediente. Dann flogen beide davon. Seite an Seite. Gemeinsam.
    “Seid glücklich”, sagte Janice und schaffte es nicht mehr, die Tränen zurückzuhalten. “Verlasst einander nicht. Bleibt immer zusammen. Seid nie allein, kleine Vögel”, flüsterte sie, und die letzten Worte gingen in einem erstickten Schluchzen unter.
    Der Tag war für Taylor nichts als eine scheinbar endlose Folge unproduktiver Stunden. Er war rastlos, nervös, gereizt und unfähig, sich auf die dicken und komplizierten Unterlagen zu konzentrieren, die sich auf seinem Schreibtisch in der Kanzlei türmten.
    Irgendwann zählte er nicht mehr, wie oft er nach dem Hörer gegriffen hatte, um Janice anzurufen. Jedes Mal hatte er die Hand schon am Hörer, hob jedoch nicht ab, sondern zog sie im letzten Moment zurück und verwarf die Idee.
    Was sollte ich Janice auch sagen? dachte er und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Dies war kein Tag danach, wie er ihn kannte. Wahrlich nicht. Kein typischer Tag nach einer leidenschaftlichen Nacht mit einer Frau. Denn noch nie in seinem Leben hatte er mit einer Frau geschlafen, die er wirklich liebte.
    Taylor legte den Kopf an die Rückenlehne und starrte verzweifelt an die Decke.
    Was zum Teufel sollte er jetzt tun? Er fühlte sich zerrissen, in zwei ausgefranste Teile.

    Ein Teil von ihm war sogar fasziniert davon und stolz darauf, dass er, Taylor Sinclair, sich verliebt und eine Frau gefunden hatte, die ihn ehrlich liebte und es vermocht hatte, von seinem Herzen, seinem Verstand und seiner Seele Besitz zu ergreifen.
    Aber was war mit der anderen Hälfte seines Ichs?
    In ihr herrschte nichts als Angst. Eisige, lähmende Angst.
    Zu lieben hieß zu verlieren, irgendwann, irgendwie, die Liebe selbst.
    Er brauchte sich nur umzusehen, um überall die lebenden Beweise dafür zu finden. Freunde, Bekannte, Kollegen, sie alle hatten es schon am eigenen Leib erfahren und dienten ihm als abschreckende Beispiele.
    Er durfte, würde Janice nie wieder sehen. Er musste diese Beziehung beenden, bevor sie den nächsten Schritt machten und
    … es vielleicht schon zu spät war. Bevor er …
    “Verdammt”, knurrte Taylor und sprang auf.
    Es war zu spät, verdammt!
    Sein Herz gehörte bereits Janice Jennings. Wenn er sie jetzt verließ, war er selbst es, der sich sein Herz brach, der sich dazu verurteilte, die Frau, die er liebte, niemals wieder zu sehen und den Rest seiner Tage unter dem Verlust und der Einsamkeit zu leiden.
    Sollte er das Ende dem Schicksal überlassen? Bei Janice bleiben, so lange es eben dauerte? Auf den Schlag warten, der ihn wie ein Messerstich ins Herz treffen, ihm den Lebensmut nehmen und vielleicht für immer umwerfen würde?
    Oder sollte er die Situation wieder unter Kontrolle bekommen, das Heft selbst in die Hand nehmen und Janice erklären, dass er ab jetzt nicht mehr als ihr Steuerberater sein wollte?
    “Suchs dir aus, Taylor”, knurrte er und starrte aus dem Fenster. “Willst du jetzt wie ein Hund leiden? Oder erst später?
    Es liegt bei dir.”

    Taylor kniff sich in den Nasenrücken und schüttelte verärgert den Kopf.
    Hör endlich auf damit, befahl er sich streng. Es bringt nichts.
    Du drehst dich im Kreis und wirst immer konfuser.
    Er würde seinen Vater besuchen. Ja, das war ein guter Einfall. Das würde ihn von seinem eigenen Gefühlschaos ablenken. Wenigstens für eine Weile. Vielleicht würde er danach etwas klarer sehen.
    Genau. Er würde bei seinem Dad vorbeischauen, ihn mal wieder aufmuntern und ihm den Ruhestand schmackhaft machen. Er würde sich auf andere Probleme als die eigenen konzentrieren, das würde bestimmt helfen. Ein ausgezeichneter Plan.
    Einmal mehr verließ Taylor hastig sein Büro, murmelte irgendetwas von einem unaufschiebbaren Termin, und auch dieses Mal sah seine Sekretärin ihm kopfschüttelnd nach. Was war nur los mit ihrem Chef? Seit einiger Zeit benahm er sich immer merkwürdiger.
    Als Clem Sinclair seinen Sohn einließ, hielt er zwei Bügel in der Hand. An jedem hing ein frisches Oberhemd.
    “Bin froh, dass du kommst”, sagte Clem, während er die Tür schloss. “Du kannst mir helfen, mich zu entscheiden.”
    “Inwiefern?” fragte Taylor und lockerte seine Krawatte.
    “Welches soll ich anziehen? Schlicht blau oder weiß mit blauen

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