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Der verbotene Turm

Der verbotene Turm

Titel: Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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körperlichen oder nervösen Schock hervorzurufen, der stark genug war, Tod zu bringen.
    Für jemanden, der nicht in die präzise Resonanz eingestimmt war, bedeutete die Berührung der Matrix eines anderen Schock, Krämpfe und als allerletzte, unvorstellbare Pein den Tod.
    Andrew sah, daß die Schwingungen sich anglichen, daß sie gemeinsam pulsierten, als seien die beiden Magnetfelder für einen Augenblick miteinander verschmolzen und eins geworden. Damon stand aus seinem Sessel auf – für Andrew sah es aus, als bewege sich eine Wolke miteinander verbundener Kraftfelder – und ging auf den Jungen zu. Plötzlich gelang es Dezi, Damon die Kontrolle der Resonanzen zu entreißen und den Kontakt zu brechen. Es war wie eine Explosion der Kräfte. Damon keuchte auf vor Qual, und Andrew fühlte den zerfetzenden Schmerz mit, der in Damons Nerven und Gehirn aufflammte. Instinktiv stolperte Damon aus der Reichweite des zusammenbrechenden Feldes und begann, seine Schwingungen dem neuen Feld anzupassen, das Dezi geschaffen hatte. Fast mitleidig dachte er, daß Dezi in Panik geraten war. Der Augenblick war da gewesen, und er hatte ihn nicht ertragen können.
    Von neuem vibrierten die Kraftfelder in Konsonanz, von neuem versuchte Damon, nach Dezi zu fassen und die Matrix aus dem Magnetfeld seines Körpers zu entfernen. Und wieder zerriß Dezi den Kontakt und schleuderte sie in einer Explosion von Schmerzen auseinander, die beide erfaßte.
    Damon sagte mitleidig: »Dezi, ich weiß, es ist schwer.« Bei sich dachte er, daß der Junge beinahe selbst eine Bewahrerin sein konnte. In diesem Alter hätte Damon das niemals fertig gebracht! Aber er war auch nie so verzweifelt gewesen oder so gequält worden. Das Zerreißen des Kontaktes war offensichtlich für Dezi ebenso schmerzhaft wie für Damon. »Versuch diesmal nicht, dagegen anzukämpfen, mein Junge. Ich will dich nicht verletzen.«
    Und dann – ihre Gedanken lagen voreinander bloß – empfing er Dezis höhnende Verachtung für sein Mitgefühl, und er erkannte, daß das mitnichten eine Panikreaktion war. Dezi lieferte ihm einfach einen höllischen Kampf! Vielleicht dachte er, er könne Damon so lange widerstehen, bis dieser erschöpft war. Damon verließ den Raum und kam mit einem telepathischen Dämpfer zurück. Das Gerät sandte Schwingungen aus, die innerhalb eines breiten Frequenzbereichs telepathische Emanationen dämpfen konnte. Mit Bitterkeit dachte er an Domenics Scherz in seiner und Ellemirs Hochzeitsnacht. Der Dämpfer wurde benutzt, um ein telepathisches Leck zu stopfen, wenn andere in der Nähe waren, um die Privatsphäre zu schützen, eine geheime Unterredung zu ermöglichen oder freiwilliges oder unfreiwilliges telepathisches Lauschen zu unterbinden. Man benutzte ihn manchmal im Rat der Comyn oder zum Schutz anderer vor dem psychischen Toben eines Jugendlichen, der noch nicht gelernt hatte, seine Kraft zu kontrollieren und auf einen bestimmten Punkt auszurichten. Dezis Gesichtsausdruck änderte sich. Echte Panik schimmerte durch den Trotz.
    Damon warnte Andrew mit tonloser Stimme: »Du gehst besser außer Reichweite. Das kann wehtun. Ich muß jede Frequenz dämpfen, die er hervorzurufen versucht.«
    Andrew schüttelte den Kopf. »Ich bleibe.« Damon nahm Andrews Gedanken wahr: Ich werde ihn nicht mit ihm allein lassen . Dankbar für die Treue seines Freundes kniete Damon nieder und begann, den Dämpfer aufzustellen.
    Es dauerte nicht lange, und er hatte ihn darauf abgestimmt, Dezis Angriffe auf sein Bewußtsein abzuwehren. Danach war die Sache einfach. Als die Anpassung erreicht war, trat Damon in die sich überlappenden Felder. Der Dämpfer vereitelte Dezis Versuche, die Frequenzen zu ändern und Damon fortzustoßen. Es war schwierig und schmerzhaft, sich unter dem Dämpfer zu bewegen, und Damon glaubte, bei einem auf volle Kraft eingestellten Gerät hätte es überhaupt nur eine ausgebildete Bewahrerin geschafft. Ihm war, als kämpfe er sich durch eine dicke, klebrige Flüssigkeit, die seine Glieder und sein Gehirn behinderte. Als er näher kam, begann Dezi, sich wie ein Wahnsinniger zu wehren. Aber es war hoffnungslos, und das wußte er selbst. Er konnte seine eigenen Frequenzen ändern, bis er völlig erschöpft war, Damons jedoch nicht mehr, und je heftiger er sich widersetzte, desto schlimmer würde der unvermeidliche Schock für ihn sein.
    Sanft legte Damon seine Hand auf den kleinen seidenen Isolierbeutel an Dezis Hals. Seine Finger mühten sich, den

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