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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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noch viele Häuser unter Wasser, und …«
    Â»Ich war nicht gekommen, um dich um deine Hilfe zu bitten, Phoenix. Ich wollte nur, dass du über alles informiert bist. Nur für den Fall, dass uns etwas passieren sollte.« Black Vulcano drehte sich um. »Abgesehen davon bin ich, glaube ich, nicht der Erste, der bei dir eine … Beichte ablegt. Oder irre ich mich da?«
    Pater Phoenix sah ihn lange schweigend an. Dann lächelte er und begann, Dinge in eines der Schränkchen in der Sakristei einzuräumen. »Er ist nicht zu mir gekommen. Sie auch nicht«, sagte er. »Weder er noch Penelope.«
    Â»Sicher?«
    Â»Sicher.«
    Black stieß einen tiefen Seufzer aus. »Komisch. Denn sie schrieb, sie hätte mit dir gesprochen, bevor sie zu ihrer letzten Reise aufbrach …«
    Pater Phoenix hörte auf, Sachen zu verstauen, und sah dem anderen direkt ins Gesicht. »Black«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ich weiß, dass du dir angewöhnt hast, überall Verschwörungen zu sehen, aber ich habe nichts zu verbergen. Die Leute reden. Manchmal beichten sie bei mir, das stimmt. Und wenn sie bei mir beichten, können sie sich darauf verlassen, dass ich schweigen werde.«
    Â»Aha.«
    Â»Das, was mir erzählt wird, bleibt ein Geheimnis, das nur ich und der Beichtende kennen«, fuhr der Pfarrer fort. »Aber ich kann dir versichern, dass das, was Penelope mir erzählt hat, nur sie, mich und den himmlischen Vater etwas angeht.«
    Black Vulcano warf einen zweifelnden Blick in Richtung Kirche. Durch die halb offen stehende Tür der Sakristei konnte man einige Leute in den Bänken sitzen und beten sehen. Beleuchtet wurde die Kirche von Hunderten von Kerzen, die von all den dankbaren Gläubigen angezündet worden waren, denen bei der Flut nichts passiert war.
    Black Vulcano zuckte mit den Schultern. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, verließ er die Sakristei.

Kapitel 7
Das Gefängnis des Gouverneurs
    Aus seinem Versteck zwischen den Bäumen beobachtete Nestor das Gebäude. Es war eine kleine, zweistöckige Festung mit hellen Mauern, die neben einer hohen Palme auf einer Lichtung mitten im Urwald stand. Das Gras vor dem Eingang war niedergedrückt. Auf der linken Seite führte ein schmaler Pfad zum Brunnen. Hier und da waren die Überreste einer Außenmauer erhalten. Auch der Eingang der Festung war übrig geblieben: ein verrostetes, verbogenes Tor.
    Soweit Nestor wusste, hatte es auf der Insel niemals wirklich einen Gouverneur gegeben.
    Das Innere des Gebäudes war in kleine Zellen unterteilt. Hier waren für kurze Zeiträume die Piraten eingesperrt worden, die diese Region unsicher gemacht hatten. Das eigentliche Gefängnis aber war die Insel selbst: Sie lag weitab von allen Handelsrouten und war aus allen Karten ausradiert worden. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war die kleine Insel im Ozean vergessen. Die Einzigen, die von ihrer Existenz wussten, waren einige wenige Traumreisende wie Nestor, die die Insel zufällig entdeckt hatten. Die Insel hatte nicht einmal mehr einen Namen, aber das spielte keine Rolle. Sie hätte »Mompracem« heißen können, wie die malaysische Pirateninsel in den Büchern von Salgari, oder einfach nur »Geheimnisvolle Insel«, wie das Versteck von Jules Vernes Kapitän Nemo.
    Leonard hatte einmal gemeint, diese Insel könnte der Knotenpunkt der Wanderrouten aller Zugvögel der Welt sein. Es gab sogar Sagen, in denen davon die Rede war. Sagen über die Insel der Zugvögel. Tatsächlich nutzten Tausende von Arten die kleine Insel als Rastplatz. Sie flogen sie an, um sich auf ihr auszuruhen, und zogen dann weiter. Auf ihren Wanderungen von Norden nach Süden und von Osten nach Westen war sie eine feste Etappe. Eine faszinierende Tatsache, die aber im Grunde vollkommen belanglos war.
    Das einzige Merkmal der Insel, das von Bedeutung war, bestand darin, dass man von ihr nicht fliehen konnte. Eine Insel, zu der man zwar hin-, aber von der man nicht wegkam. Somit war sie ein perfektes Gefängnis.
    Obwohl Nestor noch immer das unangenehme Gefühl hatte, beobachtet zu werden, beschloss er, sein Versteck zu verlassen. Er ging zu dem einzigen Eingang der kleinen Festung. Bevor er sie betrat, rief er hinein: »Penelope? Ich bin’s!«
    Es antwortete ihm nur der Wind, der die Wipfel der Palmen hin und her schaukeln ließ.
    Er rief noch ein paar Mal. Dann spähte

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