Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5
Möglicherweise sogar, wo sich Penelope versteckt.«
Black schwieg eine Weile, bevor er fortfuhr: »Hat eigentlich jemand die Tochter der Bowens verständigt?«
Pater Phoenix schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Ich jedenfalls nicht. Ich weià nicht einmal, wo sie wohnt.«
»In London«, erinnerte ihn Black. »Wir sollten es aber schleunigst tun, bevor jemand anders im Ort auf die Idee kommt.«
»Es gehen schon Gerüchte um«, gab Pater Phoenix zu. »Und ich werde bald die Kontrolle darüber verlieren.«
»Das war zu erwarten«, erwiderte Black Vulcano. Er bewegte sich auf dem Stuhl, der empört knarzte. »Dr. Bowen ist verschwunden, die Villa Argo wurde angezündet und im Garten der Villa fand man sein Auto. Ich würde sagen, das reicht, um einige Leute misstrauisch zu machen.«
»Und das ist noch nicht alles: Unter den Leuten, die hochgefahren sind, um das Feuer zu löschen, waren auch Castor und Pollux.«
Irritiert schüttelte Black den Kopf. »Castor« und »Pollux« waren die Spitznamen der beiden einzigen Polizisten von Kilmore Cove. Sie waren beide keine besonders scharfsinnigen Ermittler, aber trotzdem wäre es besser, wenn sie nicht auf die Idee kommen würden, unbequeme Fragen zu stellen.
Black nahm sich vor, im Keller des Doktors ein wenig aufzuräumen, bevor die beiden darin herumschnüffeln und womöglich Bowens Notizen oder etwas anderes in der Art finden würden.
»Tja, Bowen ⦠Wer hätte das jemals gedacht?«, fragte er dann laut in den Raum hinein. »Ein richtiger Schurke. All die Jahre hat er uns ausspioniert, ist ohne unser Wissen durch die Türen zur Zeit gegangen und anscheinend hatte er auch den Ersten Schlüssel â¦Â«
»Und jetzt liegt dieser Schlüssel endlich in irgendeinem dunklen Winkel der Erde, und ich hoffe sehr, dass keiner von euch die Absicht hat, ihn zu suchen.«
Black Vulcano grinste hämisch. »Warte nur, bis Leonard zurückkommt.«
»Ihr müsst endlich einen Schlussstrich unter diese Geschichte ziehen«, sagte Pater Phoenix streng. »Bowen ist der Tropfen, der das Fass zum Ãberlaufen brachte. Es wird schwierig genug werden, sich eine plausible und annehmbare Erklärung für all diese Vorfälle auszudenken.«
Black schnaufte ungeduldig. »Du willst eine plausible und annehmbare Erklärung? Hier hast du sie: Bowen ist auf einen Anruf hin zur Villa Argo hochgefahren, weil er glaubte, jemanden behandeln zu müssen. Dort hat er eine Verbrecherbande überrascht, die gerade dabei war, Feuer zu legen. Es kam zu einem Kampf und der arme Arzt ist ins Meer gestürzt.«
»Und was ist aus den Verbrechern geworden?«, fragte der Pfarrer skeptisch.
»Die sind geflüchtet.«
»Wohin?«
Black Vulcano sah zur Decke hoch. »Ãbers Meer?«
»Verbrecher, die vom Meer gekommen sind?«
»Genau. Man nennt sie P-i-r-a-t-e-n. Schon mal davon gehört?«
Pater Phoenix starrte ihn ungläubig an. »Black, wir sind im 21. Jahrhundert. Es gibt keine Piraten mehr.«
»Das sagst du!«, polterte der ehemalige Stationsvorsteher. »Manchmal springen sie aus dunklen Ecken hervor, wenn man es am wenigsten erwartet, oder direkt aus den Feuern der Hölle.«
Der Pfarrer von Kilmore Cove hob mahnend eine Hand. »Pass auf, was du sagst, Black. Ich erinnere dich daran, dass du dich hier im Haus des Herrn befindest.«
»Apropos«, erwiderte der andere unbeeindruckt. »Wir müssen eine schöne Beerdigung inszenieren. Das Ãbliche eben: eine Beisetzung ohne Leiche.«
»So wie für Banner und das Ehepaar Moore â¦Â« Resigniert schüttelte Pater Phoenix den Kopf. »Wenn wir so weitermachen, ist der Friedhof von Kilmore Cove bald voll von leeren Särgen.«
Bei dieser Vorstellung platzte Black laut heraus. Lachend stand er auf und ging zum Ausgang der Sakristei. Doch noch bevor er über die Schwelle trat, rief ihm der Pfarrer eine Frage hinterher: »Sucht ihr ihn?«
Der ehemalige Stationsvorsteher blieb stehen. »Ja«, gab er zu.
»Habt ihr irgendeine Idee, wo er hingegangen sein könnte?« Weil er sah, dass Black sich über diese Frage ärgerte, fügte er rasch hinzu: »Es tut mir leid, dass ich euch nicht helfen kann, aber hier sind so viele, die mich brauchen. Die Tierärztin ist die Einzige hier, die etwas von Medizin versteht, es stehen immer
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