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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Sonne blendete sie so stark, dass sie die Augen zusammenkneifen musste und erst gar nichts sehen konnte.
    Â»Anita?«
    Â»Miss?«
    Als sich ihre Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, erkannte sie die Gebrüder Schere, die auf der Straße vor dem Gartentor standen.
    Â»Wie geht es dir?«
    Â»Alles in Ordnung?«
    Das Mädchen fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schob es sich hinter die Ohren. Sie suchte unter den Bougainvillea-Ranken nach dem Schalter für das Gartentor. Dann fiel ihr wieder ein, dass es keinen Strom gab, und sie betätigte den manuellen Öffnungshebel.
    Â»Was macht ihr denn hier?«
    Die beiden Brüder wirkten verlegen.
    Â»Wir haben gehört, dass ihr wegfahren wollt.«
    Â»Ja, also … dass ihr nach London zurückfahrt.«
    Anita runzelte die Stirn. Woher wussten die beiden das? Sie hatte es bloß Rick erzählt, der es nur an Tommaso weitergegeben haben konnte. Oder vielleicht auch an Black, und Black …
    Â»Ja, das stimmt«, gab sie zu, weil sie schließlich fand, dass es keinen Sinn machte, allzu lange darüber nachzugrübeln. »Wir fahren bald.«
    Â»Ach, das ist ja wunderbar!«, rief der Blonde aus.
    Â»Ja, wirklich fantastisch!«, stimmte der Lockenkopf zu.
    Anita reckte sich, um an ihnen vorbei auf die Straße zu schauen. »Seid ihr allein gekommen?«
    Â»Du meinst, ohne Voynich?«, fragte der Blonde sichtlich verlegen. »Ja, ähm … Er ist unten im Ort geblieben. Während wir … Wir haben einen schönen langen Spaziergang gemacht.«
    Â»Sehr erholsam.«
    In Wirklichkeit sahen die beiden vollkommen erschöpft aus, so als hätten sie gerade einen Marathon hinter sich. Ihre Kleidung hing in Fetzen an ihren Körpern, und man sah, dass sich von ihren Schuhen die Sohlen ablösten.
    Â»Wir sind zufällig hier vorbeigekommen und haben gedacht … Na ja, wir wollten mal fragen … ob ihr uns mitnehmen könntet.«
    Â»Es wäre für uns sehr wichtig, nach London zu kommen. Wir haben das Auto auf dem Flughafenparkplatz stehen lassen. Und wenn wir es nicht bald dort abholen, müssen wir für die Parkgebühren mehr zahlen, als das Auto gekostet hat.«
    Â»Und dann wollten wir auch mal in unserem Hauptquartier vorbeischauen.«
    Â»Mal sehen, was da so los ist. Und die Akten auf den neuesten Stand bringen.«
    Anita konnte sich gerade noch ein Grinsen verkneifen. »Und was sagt euer Chef dazu?«, fragte sie, nach Kräften bemüht, ernst zu klingen.
    Â»Ach, der … Nö, ich glaube nicht, dass der mitkommen will«, antwortete der Blonde.
    Â»Im Gegenteil, ich fürchte, er will nicht einmal mehr unser Chef sein«, fügte der Lockenkopf hinzu. »Er fühlt sich hier sehr wohl. Er sagt, dass er beschlossen hat, hierzubleiben und Romane zu schreiben.«
    Â»Komisch, nicht? Nachdem er sein Leben damit verbracht hat, die Bücher anderer Leute zu vernichten, wünscht er sich jetzt nichts sehnlicher als einen Stift, ein Blatt Papier und ein Tischchen am Meer.«
    Â»Während euch beiden allmählich die Großstadtluft fehlt, wette ich«, sagte Anita amüsiert.
    Â»Du kennst ja sicher die Redensart«, erwiderte der Lockenkopf. »›Die Landluft ist deshalb so sauber, weil die Bauern mit geschlossenen Fenstern schlafen. In der Stadt dagegen …‹«
    Â»Hey, Moment mal!«, unterbrach ihn der Blonde. »Ist das ein Zitat aus einem Buch?«
    Â»Ja, genau, von Eugène Ionesco«, entgegnete der andere stolz. »Jedenfalls hast du recht, Anita. Uns fehlt die Großstadtluft. Und um ehrlich zu sein, fehlen uns auch die Wäschereien und Reinigungen, die Zeitungen, die überfüllte U-Bahn, der Verkehrslärm …«
    Â»Und unsere Raucherabende im Klubhaus in der Frognal Lane!«
    Â»Frognal Lane …«, murmelte Anita, die plötzlich einen Geistesblitz hatte. »Ja, klar, das sind die Verhandlungen mit F. L.!«
    Die beiden Brandstifter wechselten einen verblüfften Blick.
    Â»Oblivia Newton wollte das alte Haus der Moores in London kaufen!«, erklärte das Mädchen. »Aber warum nur? Was meint ihr?«
    Â»Ich … ich habe keine Ahnung«, antwortete der Blonde.
    Â»Oblivia wer?«, fragte der Lockenkopf nach.
    Doch Anita rannte bereits die Treppe hoch, die vom Garten in die Wohnräume im ersten Stock des Hauses führte, und rief ihnen von dort zu: »Wartet mal

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