Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
immer die Zukunft sehen will, kann nur noch zum Orakel nach Alterra gehen. Dir wird nun eine andere Aufgabe in unserem Plan zu Teil, aber dazu benötigst du noch einer kleinen…Transformation.“ Augenblicklich fuhr ein kalter Schauer über Karreks Rücken. Was auch immer sein Meister für ihn vorgesehen hatte, es war sicherlich nichts worauf er sich freuen konnte.
<==>
Erschöpft warf Herm seinen Rucksack auf den Boden und ging mit zügigen Schritten zu dem kleinen Bach, dessen Ufer sie als ihr Nachtlager ausgesucht hatten. Der Anbruch des Sommers zusammen mit ihrem guten Reisefortschritt in den heißen Süden Alterras wurde langsam aber sicher zu einer Belastung für Herm und seine Begleiter, erleichtert zog er seine Rüstung und sein Oberhemd aus, um sich mit dem kalten Wasser des Baches abzukühlen. Schnell ließ sich auch Ise neben ihm nieder, um ihr Gesicht mit dem kalten Nass zu kühlen, die rothaarige Klanfrau reagierte eben soschlecht auf die ansteigende Hitze wie er selbst. Kira nahm nur einige kurze Schlucke Wasser, er wusste nicht ob es an ihrer Disziplin lag oder ob sie heiße Sommer aus ihrer Heimat Begos kannte, aber sie schien das warme Wetter des Südens besser zu verkraften wie er selbst oder Ise. Auch Lingard zeigte sich unbeeindruckt von der heißen Nachmittagssonne und stand mit aufmerksamem Blick Wache, während sich seine drei Begleiter erfrischten.
Der meronische Waldwächter hatte sich erstaunlich schnell in ihre seltsame Reisegruppe eingefügt und ihren Respekt als guter Jäger und aufmerksamer Späher verdient. Herm ging nicht so weit, ihm vollständig zu trauen, dafür kannte er ihn zu kurz, doch weder sein eigener noch Kiras innerer Alarm waren bei ihm angeschlagen und so hatten sie ihn als momentanen Begleiter akzeptiert. Obwohl Herm allzu gerne erfahren hätte, warum der mittelalte drahtige Mann zum Orakel wollte, hatte er ihn nicht gefragt. Es war zu einer stillen Absprache zwischen ihnen geworden, Lingard fragte sie nicht und sie fragten ihn nicht, alle Seiten schienen damit für den Moment zufrieden.
Nachdem sich alle mit dem kalten Wasser gekühlt und ihren Durst gestillt hatten, begannen sie gemeinsam, das Lager aufzuschlagen. Steine für die Umrandung des Feuers zu finden war nicht schwer, da sie nun schon seit einigen Tagen in felsiger Gegend unterwegs waren. Dafür waren die Jagd und das Sammeln trockenen Feuerholzes zunehmend schwieriger geworden, an einigen Tagen hatten sie sich nur von Brot und Beeren ernähren müssen. Herm hoffte inständig, dass Ise und Lingard heute mehr Glück haben würden, ein gutes Essen zur Anhebung ihrer müden Stimmung käme nicht ungelegen. Besonders Ise schien zunehmend besorgt über den drohenden Krieg in ihrer Heimat. Sie waren nun schon einige Wochen unterwegs und Ise hatte keineMöglichkeit gehabt, Neuigkeiten von den Klans zu erfahren. Herm beneidete die rothaarige Magierin nicht um die Zwickmühle, in der sie sich befand. Einerseits war sie offenbar loyal gegenüber Marla, die den Klankrieg unbedingt hatte verhindern wollen, andererseits war ihr Vater Marlas erbittertster Gegner.
Während Lingard und Ise auf die Suche nach Holz und Nahrung gingen, nahm Herm seine Hellebarde auf und wartete auf Kira für ihre tägliche Übungsstunde. Die Trainingsstunden mit der jungen Kampfexpertin hatten sich zum Angenehmeren verbessert, seit auch Kira ihre Anspannung abgelegt hatte und inzwischen freute er sich jeden Tag auf die Stunde der Zweisamkeit mit ihr, auch wenn er ihr so genanntes zweites Shitsu auf Monate nicht würde meistern können. „ Immerhin hat sie nun hin und wieder ein Wort des Lobes für mich übrig. Und schließlich bin ich ein Magier und kein Krieger mehr. “ Der Gedanke setzte sich für einen Moment in seinem Kopf fest. Wenn er ein Magier war und kein Krieger, warum bekam er dann keine Ausbildung als solcher? Er sollte in einem der Türme sein und dort ausgebildet werden, nur gab es keinen Turm, in dem Magier des schwarzen Mondes ausgebildet wurden. „ Oder doch? “ Der Gedanke an den schwarzen Turm kam wieder in ihm hoch, er hatte inzwischen noch mehrfach von ihm geträumt und der Sog, der ihn nach Osten zog war keine Einbildung. Aber erst musste er mit dem Orakel sprechen, er brauchte Antworten.
Zu seiner Überraschung legte Kira ihren Kampfstab wieder auf den Boden und bedeutete ihm, dasselbe mit seiner Waffe zu tun. „Es wird Zeit, dass du lernst, dich auch ohne Waffe zu wehren. Heute fangen wir mit dem waffenlosen
Weitere Kostenlose Bücher