Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
Vom Netzwerk:
grüblerischen Gedanken und begann, den Pfad zur Oase hinab zu reiten. Er hatte an der Grenze zu Alterra ein Kamel erstanden, wohl wissend, dass es ihm in der Wüste weit nützlicher sein würde als jedes noch so gute Pferd und so sah er beinahe wie ein Einheimischer aus, als er sich den Wachen am Eingang zur Oase näherte. Die Wachleute standen zu Fünft auf dem breiten Weg und machten ihm beinahe gelangweilt ein Zeichen, anzuhalten. „Es kostet dich ein Silberstück, die Oase zu betreten, Freund, Und dabei ist keine Garantie, dass dich das Orakel empfängt. Diejenigen, denen es weissagen will, werden von ihm gerufen.“
    Ohne lange zu zögern stieg Perkles von seinem Kamel und legte dem Wachmann, der gesprochen hatte, ein Silberstück in die Hand. Er achtete dabei genau darauf, dass sein Gegenüber die Fülle seines Beutels sehen konnte, der prall voll Gold und Silber war. An dem verbissenen Gesichtsausdruck des Wachmannes konnte er sofort sehen, dass er die erhoffte Wirkung erreicht hatte, der Mann ärgerte sich offensichtlich darüber, nicht mehr Zoll verlangt zu haben. Perkles war stets ein Meister der Manipulation gewesen und sosprach er den Mann direkt an. „Sagt mir, ich suche einen Mann, der einen Horntiger gebändigt hat, um reiche Geschäfte mit ihm zu machen. Ich hoffte, ihn hier zu finden, jede Information wäre mir bare Münze wert.“ Überrascht sah ihn die Wache an. „Hessimir ist mein Name, Hauptmann der Wache des Orakels, mein Herr. Und ja es stimmt, vor etwa drei Tagen ritt ein Mann auf einem Horntiger zum Orakel. Ich habe noch niemals etwas Derartiges gesehen, er wurde auch direkt vom Orakel empfangen und verschwand genau so schnell wieder wie er gekommen war. Ich dachte mir, dass war ein einmaliger Anblick, bis der zweite Mann auf dem Reißer kam. Es ist wohl wirklich die Zeit des Erwachens, wenn Männer lernen, auf Bestien zu reiten wie in den alten Legenden.“
    Verdutzt sah Perkles den Mann an, der ihm mit einem wahren Redeschwall geantwortet hatte. „ Zwei Männer auf Bestien? Ein Reißer, unmöglich. “ Er war nicht oft sprachlos, genau genommen war es viele Jahre her, seit Perkles das letzte Mal dermaßen überrascht aus seinem Konzept gebracht worden war. Wortlos gab er dem Mann ein Goldstück und ermutigte ihn, fortzufahren. Mit weit aufgerissenen Augen ob des Schatzes in seiner Hand sprudelten Hessimir erneut die Worte aus seinem Mund. „Der Mann auf dem Horntiger kam und ging allein. Er war noch jung, kein Einheimischer, angesichts seiner hellen Haut kam er sicher aus dem Norden. Der Mann auf dem Reißer war nicht allein. Zwei Frauen und ein Mann begleiteten ihn, eine der Frauen war eine rothaarige Schönheit wie ich sie noch nicht gesehen hatte. Der Mann wurde ebenfalls vom Orakel empfangen und kurz darauf verließen sie die Oase wieder. Hmm, ich bin nicht ganz sicher, ob wirklich beide Frauen bei ihm waren, als sie uns passierten, aber sie waren recht aufgeregt und wollten wissen, ob Reisende aus Begos hier gewesen waren.“
    Stumm hörte Perkles die Geschichte des Wachmannes bis zum Ende und versuchte, sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen. „ Die Attentäter kamen aus Begos, vielleicht hat die zweite Gruppe sie verpasst. Aber wieso hat der erste Mann nicht auf sie gewartet? “ Seine Stirn runzelnd legte er vier weitere Silberstücke in die Hand des Mannes, damit er auch seinen Männern einen Anteil abgeben konnte. „Sagt mir, Hessimir, wisst ihr die Richtung in die die Reisenden die Oase verließen?“ Der Wachmann überlegte kurz und antwortete dann mit einem Nicken. „Nach Osten, Herr. Sie sind alle nach Osten geritten.“
    Wenig überrascht stieg Perkles wieder auf sein Kamel. „ Nach Osten. Kein Zweifel, sie wollen zum schwarzen Turm. Ob ihnen das Orakel den Standort verraten hat? “ Fest entschlossen, selbst das Orakel aufzusuchen, ritt Perkles langsam in die Oase und steuerte den zentralen See an, in dessen Mitte sich das Orakel befand. „ Du bist hier nicht willkommen, Diener des Kristallturms. Geh, ich werde dich nicht empfangen. “ Die plötzlich auftauchende Stimme in seinem Kopf warf Perkles beinahe von seinem Kamel, gerade als er den Weg zum Steg am See eingeschlagen hatte. Er war Telepathie gewohnt, rief ihn sein Meister doch stets Kraft seiner Gedanken, aber hier hätte er dermaßen starke Magie nicht erwartet. Am meisten aber irritierte ihn, dass seine Runen ihn nicht beschützt hatten. Sie waren von Rakul selbst ins Innere von seinem Umhang

Weitere Kostenlose Bücher