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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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bei sich führten. Aufmerksam musterte er sie, während sie auf dem Beiboot von seinen valkallischen Männern zu seiner Logger gerudert wurden. Alle drei kamen offensichtlich aus Begos, der Mann war schlank, muskulös und trug eineGlatze. Obwohl er keine sichtbare Waffe bei sich trug, erkannte der erfahrene Kapitän sofort, dass der Mann ein Problem war. Die kleinere Frau an seiner Seite war eine Schönheit. Nicht, dass er eine Schwäche für Frauen aus Begos hatte, aber die Begleiterin des glatzköpfigen Mannes würde mit ihren seidenglänzenden schwarzen Haaren aus jeder Menge von Frauen herausstechen. „ Vielleicht behalte ich sie auch für mich und wir verkaufen nur die Anderen. “ Die zweite Frau, die er von weitem für ein Kind gehalten hatte, war gefesselt und offenbar eine Gefangene der anderen Beiden. Auch sie war hübsch anzusehen, vielleicht nicht so wie die Größere, aber sie war auch nicht hässlich. „ Etwas zu wenig Busen, aber für ein paar Münzen wird es auf dem Sklavenmarkt schon reichen. “
    Geduldig wartete er, bis Kruzen das Beiboot an die Melissa ruderte und den Passagieren an Bord geholfen hatte. „Kapitän Gaross mein Name, willkommen auf der Melissa. Ihr seid früher angekommen wie gedacht.“ Der Mann nahm eine kleine silberne Münze aus seiner Tasche und zeigte sie dem Kapitän. Es war eine antike Münze, aus den Zeiten des alten Kaisers, und das verabredete Zeichen. „Die Reise verlief gut. Wir haben eine Gefangene, könnt ihr euch darum kümmern?“ Sein Blick auf den dicken an den Mast geketteten Gefangenen zeigte klar, was er meinte.
    „Kruzen, kette die Kleine neben den dummen Fettsack. Und nimm die kleinsten Ketten, nicht das sie sich raus winden kann.“ Genau genommen würde es keine Rolle spielen, was sollte die kleine Frau schon tun an Bord seines Schiffes, aber offenbar stellte sein Befehl die beiden Fremden zufrieden. „Akim, begleite unsere Gäste in die Passagierkabine und bring ihnen frisches Wasser und etwas Fleisch. Danach zurück an die Segel, ich will heute Nacht wenigstens zehn Meilen vor der Küste ankern.“ Ein Blick zum Horizont zeigte ihm, dassdie Sonne noch in der nächsten Stunde untergehen würde. „Kurs auf Kahilis, Mister Blakman. Setzt die Rahsegel, ich will noch vor der Ebbe von diesen Felsen weg. Los los.“
    Ohne weiteren Kommentar ließen sich die beiden Passagiere aus Begos zu ihrer Kabine bringen. Die Melissa war eine kleine Logger, gerade fünfzehn Meter lang und hatte nur drei Kabinen. Eine für den Kapitän, eine für den Navigator und eine für Passagiere, der Rest der Mannschaft schlief an Deck. Ein einziger Blick reichte Gaross, um zu sehen, dass das Paar ihre Geisel nicht sonderlich gut behandelt hatte. Sie war schmutzig, wirkte schwach und ausgehungert, ohne Gegenwehr ließ sie sich an den Mast anketten. Doch dann traf sie seinen Blick und für einen kurzen Moment sah Gaross etwas, was er nicht erwartet hatte – eisernen Willen. Was die beiden Fremden ihrer Gefangenen auch immer angetan hatten, sie hatten es nicht geschafft, sie zu brechen.
    Mit geschickten Schritten glich er den Seegang aus, während Blakman die Melissa in den Wind drehte. Wenn er Glück hatte, würden seine Passagiere seekrank werden, das würde die Sache noch vereinfachen. Aber zuerst musste er noch etwas Geduld haben, sie würden erst bei Mitternacht zuschlagen, so wie sonst auch. Während die Melissa zu einem guten Ankerplatz, etwa zehn Meilen vor der Küste segelte, begannen seine Männer, ihre Waffen zu schärfen.
    Akim und Kemir glitten vorsichtig mit Schleifsteinen über ihre Krummdolche, die beiden verurteilten Mörder verstanden sich gut darauf, lautlos zu zuschlagen. Sollte es jedoch zum Kampf mit dem glatzköpfigen Fremden kommen, würden Kruzen und seine Brüder aktiv werden. Die Barbaren waren Experten im Kampf mit Axt und Entermesser, dabei bedienten sie ihre tödlichenInstrumente nicht so filigran wie Akim und Kemir, dafür aber umso durchschlagender. Im Notfall würde auch Gaross eingreifen können, obwohl das bisher noch nie notwendig gewesen war. Lediglich Blakman würde am Ruder bleiben und auf die Melissa und ihre Umgebung achten. „ Immer eine Hand für das Schiff. “ Mit einem Schmunzeln musste er an seine ersten Lehrstunden an Bord einer Galeone aus Keldur denken, es war eine gute Schule für ihn gewesen, auch wenn er damals noch nicht gewusst hatte, dass er einmal als Pirat enden würde.
    In seine Gedanken versunken spielte Kapitän Gaross

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