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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Ausgrabung leitete zeigte, dass sie von niedrigem Stand war, hochrangige Familienmitglieder der Trionen würden sich nicht selbst schmutzig machen. Also behandelte er sie von obenherab, sie konnte seinen Stand nicht einordnen und würde vorsichtig sein.
    „Triumvirin Tara Gilnos wurde vorgestern ermordet, das Triumvirat hat die Wachen der Stadtgarde verstärkt. Ihr werdet es nicht einfach haben, eine Audienz zu erhalten.“ Geschockt vernahm Herm Camilles Neuigkeiten. Nach Haschekks Worten hatte er gehofft, bei den Gilnos Hilfe zu erhalten, aber die Ermordung ihres Oberhauptes war ein herber Rückschlag. Man würde nun sehr vorsichtig gegenüber Fremden sein und Herm war sich bewusst, dass seine zusammengewürfelte Rettungstruppe für Kira keinen sonderlich vertrauenserweckenden Eindruck machte.
    „Ihr befehligt eine große Kolonne, Camille. Darf ich Euch fragen, wo Ihr graben werdet?“ Seine Schmeichelei zeigte den erwünschten Erfolg bei der arroganten jungen Frau, die ihre Nase nun noch etwas anhob. „Das Triumvirat hat Triumvir Kaldwell von den Trionen noch vor dem Tod von Triumvirin Tara erlaubt, seine Ausgrabungen bei den alten Tempeln auszuweiten. Ich bin die Leiterin der Hauptkolonne, wir werden versuchen, die Tempel trocken zu legen.“ Es spielte keine Rolle für Herm, was Camille vorhatte, am allerwenigsten interessierten ihn jetzt irgendwelche Ausgrabungen. Kira war alles was zählte, aber wenn sein geheucheltes Interesse dazu beitrug, dass sie ihr Misstrauen verlor, war es ihm das wert. „Dann wünsche ich Euch Erfolg bei Eurer Mission, vielleicht sehen wir uns noch bei späterer Gelegenheit.“ Mit einem Kopfnicken akzeptierte Camille die Verabschiedung und ritt mit ihren Männern zurück zu dem Rest des Trosses, der wie ein langer Lindwurm gen Südwesten an ihnen vorbei zog.
    „Das sind böse Nachrichten. Die Familie Gilnos wird Fürst Fa-Sal nicht beleidigen, indem man uns nicht einlässt, aber die Sache ist nun mit Sicherheit komplizierter.“ Haschekk sprach aus, was auch Herm dachte. Doch ein Blick in die Augen von Lingard und Ise genügte, um zu wissen, dass sie nicht aufgeben würden. Sie mussten Kiras Entführer in Phrygia finden, oder eine Passage nach Kahilis, es gab keinen anderen Weg.
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    Vorsichtig öffnete Kira ihre Augen, während sie ihren Körper perfekt still hielt. Sie konnte die Anspannung der Männer an Deck des kleinen Schiffes förmlich spüren, während sie sich still vielsagende Blicke zuwarfen. Kira hatte keine Zweifel daran, was die Besatzung vorhatte, offenbar hielten sie Nakang und Bera für leichte Opfer. „ Dummer Fehler. Aber vielleicht mein Glück. “ Sie hatte die letzten Stunden damit verbracht, ihre Handgelenke in den Ketten wund zu scheuern, mit denen sie an einen der Masten des Schiffes gefesselt worden war. Der Prozess war äußerst schmerzhaft gewesen und es hatte ihre ganze Disziplin erfordert, dabei nicht zu schreien.
    Waren ihre Bemühungen auch schmerzhaft gewesen, so waren sie aber auch erfolgreich, es würde nur noch eines letzten Ruckes benötigen, dann wäre sie frei. Doch noch musste sie sich in Geduld üben und auf den richtigen Moment warten. Der dicke Mann neben ihr, der schon an den Mast gekettet war, als sie an Bord gebracht wurde, schien fest zu schlafen, was er durch gelegentliche Schnarchgeräusche bestätigte. Umgehend musste sie an Herm denken, beinahe ähnlich hatte auch er jede Nacht geschnarcht, die sie zusammen gereist waren. Zuerst hatte es sie gestört, doch dann hatte sie sich im Laufe der Zeit daran gewöhnt. „ Und jetzt vermisse ich es. Bei allen Drachen, ich wünschte du wärst hier, starrköpfiger Kaldarrer. “ Einmal mehrfühlte sie sich allein. Sie war schmutzig, schwach und ausgehungert, aber all das würde sie hinnehmen, wäre sie nur mit ihm zusammen.
    Die plötzlichen Bewegungen an Deck rissen Kira aus ihren Gedanken und sie musste all ihren Willen aufbieten, weiter regungslos die Schlafende zu spielen. Mit geschickten Schritten schlichen die beiden alterrischen Seemänner zu der Passagierkabine und drückten vorsichtig gegen die Tür. Umgehend spannte Kira ihren Körper an, sie war sich ziemlich sicher, was als nächstes passieren würde. Und sie behielt recht, mit einem Krachen schlug die Tür plötzlich nach außen und schleuderte dabei den ersten der Seeleute, den der Kapitän Akim genannt hatte, brutal gegen die Reling. Noch während der Mann mit einem Schmerzensschrei zusammenbrach, trat Nakang mit einem

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