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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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erfahrene Kapitän nicht durch die Lappen gehen lassen. Er fragte Blakman nicht, welches Zeichen er diesmal am Himmel gesehen hatte und es war ihm auch egal. In den letzten Wochen war ihm keine fette Beute ins Netz gegangen, diese hier würde er sich nicht entgehen lassen.
    Einige Wochen war es schon her, da hatte ihn ein seltsamer Mann angesprochen, in einer der Hafenkneipen von Phrygia. Es war nicht außergewöhnlich, dass seine Dienste von zwielichtigen Gestalten der verschiedenen Diebesgilden Phrygias in Anspruch genommen wurden, doch dieses Mal war ihm sein Auftraggeber in unauffälliger dunkelroter Kleidung vollkommen unbekannt gewesen. Ebenso ungewöhnlich war die Bezahlung für den Auftrag. Fünfzig Goldstücke im Voraus für einen einfachen Passagiertransport schien eine sehr hohe Bezahlung und leicht verdientes Geld, wäre da nicht das Ziel der Reise gewesen. „ Kahilis, die verfluchte Insel. “ Zweimal schon hatte er die Insel der alten Legenden angesteuert und war beide Male lebend zurückgekommen, doch er hatte nicht vor, die Drachen der Meere ein weiteres Mal herauszufordern.
    Die fünfzig Goldstücke hatte er bereits und wenn die Passagiere kamen würde er sie gefangen nehmen und in Sarradazin verkaufen, egal was für ein schlechtes Gefühl sein Navigator bei der Sache hatte. Ein Blick zum Fockmast zeigte ihm den einzigen Gefangenen an Bord, der apathisch in seinen Ketten an den Mast gelehnt saß. Der dicke Dummkopf war eine leichte Beute für Gaross gewesen. Er hatte eine wirre Geschichte über eine Schatzkarte aus der Zeit des alten Kaisers und etwas Vergessenem, das verschlossen worden war erzählt und einen Transport zu einer kleinen Insel vor Phrygia gesucht. Gaross hatte dankbar sein Geld akzeptiert und ihn dann auf See hochgenommen, zu seiner Enttäuschung hatte der Mann jedoch außer einem albernen bunten Hut und einem alten Pergament mit Navigationsdaten, dass er Schatzkarte nannte, nur wenig Gold bei sich gehabt.
    „Kruzen, nimm deine behaarten Riesen und rudert an Land, ich will wissen wie es hinter den Felsen aussieht.“ Mit einem Grunzen vernahm der große valkallische Krieger den Befehl seines Kapitäns und signalisierte seinen beiden Landsmännern, ihm zu dem kleinen Beiboot zu folgen. Kruzen zeichnete sich nicht durch gutes Benehmen oder Wortgewandtheit aus, aber in einem Kampf würde Gaross um nichts auf seine drei Valkaller verzichten wollen. Welche Schande es auch war, die sie dazu getrieben hatte, ihre Klans zu verlassen und sich schließlich seiner Crew anzuschliessen, sie waren ein Glücksgriff für ihn gewesen.
    „Akim, Kemir, macht das Katapult bereit. Nur für alle Fälle.“ Ohne zu zögern sprangen die beiden alterrischen Seeleute auf und befolgten seinen Befehl. Beide waren verurteilte Mörder, deren Körper von ihrenStämmen der Wüste zum Sterben überlassen wurden. Doch sie überlebten und jetzt waren sie Mitglieder seiner Crew. Sie waren keine großen Kämpfer wie Kruzen und seine beiden valkallischen Brüder, dafür geschickt an den Segeln und intelligent genug, die einzige Waffe seines kleinen Schiffes zu bedienen. Das Katapult befand sich am Bug des Schiffes auf einer gut geschmierten Drehstafette und konnte kleine Feuerkugeln über eine Distanz von beinahe achthundert Fuß schleudern. Das Feuer konnte die Segel eines gegnerischen Schiffes innerhalb von Sekunden in eine Feuersbrunst verwandeln und so lästige Verfolger abschütteln oder fliehende Opfer aufhalten. Gaross glaubte nicht, dass er die Waffe heute brauchen würde, dafür war die Sicht zu klar, aber er hatte nicht so lange überlebt, weil er unvorsichtig war. Wen auch immer er nach Kahilis bringen sollte, möglicherweise gab es noch andere, die gerne Hand an sie legen würden.
    Nur Minuten später signalisierte Kruzen ihm, dass ihre Passagiere bereits da waren. Ebenso wie die Melissa waren sie offenbar schon vor der verabredeten Zeit am Treffpunkt angekommen und hatten bei den Felsen ihr Lager aufgeschlagen. Gespannt sah Gaross zum Ufer und hoffte dabei, dass es nicht zu viele Passagiere waren. Es würde schwierig werden, sie zu überwältigen, wenn es mehr wie fünf wären. Mit Erleichterung sah er, wie sich wenig später eine Gruppe von drei Personen dem Beiboot näherte. „ Eine Familie? “ Es handelte sich um einen Mann und eine langhaarige Frau, die eine weitere, kleinere Person vor sich her schoben. Gaross konnte sein Glück kaum fassen, nur drei Passagiere, die offenbar noch nicht einmal Waffen

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