Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
Grinsen in die Tür. „Aber Kapitän Gaross, behandelt man so seine Gäste? Wir müssen da wohl etwas klarstellen.“
Noch bevor er weiter reden konnte, stürzten sich ihm die drei valkallischen Krieger mit erhobenen Entermessern entgegen, doch ihr Angriff war zu langsam, als das sie ihn überraschen konnten. Binnen Sekunden verwandelte sich das Deck des kleinen Schiffes in ein Kampfgelände, als auch Bera kampfbereit aus der Kabine sprang. Kira hatte keinen Zweifel daran, wer den Kampf gewinnen würde, sie wusste dass sie nur diese eine Chance bekommen würde und riss ihre Handgelenke aus den Ketten.
So schnell sie konnte sprang sie auf und zertrat mit einem gekonnten Tritt die Backbord-Decklampe, umgehend verteilte sich das brennende Öl über das Deck und loderte in hellen Flammen auf. Während seine Männer noch im Kampf waren und der glatzköpfige Navigator mit angsterfüllten Augen das Ruder fest umklammert hielt, sprang der Kapitän mit gezogenem Säbelund einem Aufschrei auf sie zu. Unter normalen Umständen wäre der Angriff des Kapitäns kein Problem für sie gewesen, doch ihr Körper hatte der Zeit der Gefangenschaft seinen Tribut gezollt. So konnte sie ihm nur mühsam ausweichen, während sie das große Wasserfaß griff, das auf dem Deck stand und umstürzte. Der erste Teil ihres Plans war damit erfüllt, doch sie konnte deutlich spüren, dass ihr Körper nicht kräftig genug war, um den Kampf gegen seinen Widersacher ausreichend schnell zu beenden. Nakang und Bera hatten bereits den ersten der großen Barbaren zu Boden geschickt, während der zweite alterrische Seemann verzweifelt versuchte, das Übergreifen des Feuers auf das Segel zu verhindern. Eine weitere Attacke des Kapitäns drängte sie zurück zum Mast, der Mann stellte sich als überraschend geschickter Fechter heraus.
Dann geschah etwas Unerwartetes. Wie aus dem Nichts heraus griff der dicke Mann, der noch an den Mast gekettet war, die Beine des Kapitäns und brachte ihn zu Fall. Kira überlegte nicht lang und sprang sofort auf ihn, ein harter Schlag mit ihren Knöcheln gegen den Hals des Kapitäns beendete den Kampf. Ohne zu zögern griff der angekettete Mann in die Tasche des toten Kapitäns und entnahm einen Schlüssel, mit dem er seine Ketten löste.
„Kannst du schwimmen?“ Ihre Frage war knapp und schnell gestellt, sie hatten keine Zeit zu verlieren. Mit einem Nicken nahm der Mann noch eine Lederrolle aus dem Gürtel des toten Kapitäns, während sie mit ihrem Blick auf das umgestürzte Wasserfass deutete. Der Mann verstand umgehend, doch zuerst griff sie noch nach ihrer eigenen Lederrolle, die zusammen mit dem Rest ihrer Sachen neben dem Mast abgelegt worden waren. Sie wusste, dass sie nicht mehr mitnehmen sollte, doch dann legten sich ihre Hände um die beiden Holztafeln, zwischen denen noch immer die weiße Blumegepresst war, die Herm ihr in Valkall geschenkt hatte. Mit festem Griff nahm sie die Platten und fasste dann gemeinsam mit dem dicken Mann das Fass, um es über Bord des inzwischen an mehreren Stellen brennenden Schiffes zu werfen und hinterher zu springen. Dann tauchte sie in das kalte, dunkle Wasser und griff verzweifelt nach dem Holzfaß, das vor ihr im Ozean schwamm.
<==>
Nachdenklich sah Rakul auf den Spiegel, in dem noch vor wenigen Momenten das Abbild von Krimhall, der Erzmagierin des roten Turms zu sehen gewesen war. „ Die schwarze Garde. Die Barriere ist noch schwächer als ich befürchtet hatte, wenn sich die Garde bereits erhoben hat. “ Krimhall hatte ihm von erschreckenden Geschehnissen in der Wüste Alterras berichtet, von zerstörten Oasen, der Wiederauferstehung der dunklen Garde und einem Magier, der schwarze Blitze verschoss und die Kunst der Seelenbindung beherrschte.
„ Wenigstens sind wir jetzt sicher, dass es ihn gibt. Und ich weiß auch, wohin es ihn zieht. “ Kahilis war schon seit Jahrhunderten Niemandsland, eine verbotene Insel voller Schrecken und Gefahren. Genau so, wie Rakul es wollte. Er hatte keinen Zweifel daran, dass es den Boten des Erwachens zum alten Turm der Magier des Karas ziehen würde. Sein Ziel war kein Mysterium, doch wie konnte er seine Magie trotz der Barriere wirken?
Die Barriere war schwach, aber noch nicht verschwunden. Wie also konnte der Mann die Kraft des schwarzen Mondes anzapfen? Wütend schlug Rakul gegen den Spiegel, er kannte die Antwort. „ Also ist es wahr, er kehrt zurück. Und wenn er einem Auserwählten Zugang zu der Kraft des Karas verschaffen kann,
Weitere Kostenlose Bücher