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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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nur? Und wo hat er so kämpfen gelernt? “ Kira war immer davon ausgegangen, dass die weiße Blume die besten Kampfmeister der Welt hervorbrachte. Selbst die Attentäter, gegen die sie nun schon an verschiedenen Orten gekämpft hatte, nutzten ähnliche Formen des Kampfes wie sie selbst.
    Nicht aber der in grau gekleidete Fremde. Seine Kampftechnik unterschied sich von allen Formen, die sie selbst in den sechs Shitsu gelernt hatte. Schließlich griff Kira zu ihrem letzten Mittel und wechselte in die Form der Schlange. Blitzschnelle von Adrenalin durchflossene Hände schlugen nach dem Fremden, in dessen Augen ein Zeichen von Anerkennung aufblitzte. Dann plötzlich, ohne Vorwarnung, schlug er zurück. Sein Angriff kam so schnell und unerwartet, dass er Kira völlig überrumpelte. Mit einer ihr unbekannten Schlagkombination unterwanderten seine Arme ihre Verteidigung und trafen ins Ziel. Vier harte Fäuste schlugen in Kiras Unterkörper ein und nahmen ihr die Luft zum Atmen. Noch während sie langsam zu Boden sank und ihr schwarz vor Augen wurde, hörte sie den Fremden sprechen. „Diese Technik kannst du nur von einem Meister gelernt haben. Mein Name ist Perkles und wenn du dich ausgeruht hast, werden wir uns unterhalten.“

Blutiger Thron
    K ühl und ohne sichtbare Emotion warf Tertia Gilnos den Papierstapel vor sich auf den Schreibtisch. „Damit sind es siebenundzwanzig Schiffe in den letzten sechs Monaten, das ist inakzeptabel.“ Gurpa, ehemals Admiral und nun oberster Verwalter der Familie Gilnos in Fragen der Seestreitkräfte, gab ein zustimmendes Nicken, enthielt sich jedoch eines eigenen Kommentars. „Wieso ist da nichts unternommen worden, wieso höre ich erst jetzt, dass schon so viele verloren gingen?“ Tertia war wütend. Sie würde noch heute in den Rang eines Triumvirs erhoben, um ihrer ermordeten Schwester zu folgen und hatte nicht mit derartig besorgniserregenden Berichten gerechnet.
    „Es tut mir leid, Herrin. Das Triumvirat hatte Geheimhaltung über diese Vorgänge verordnet, wir sind nur eine Handvoll Eingeweihte und uns wurde verboten, darüber zu sprechen.“ Dem alten Seebären war offensichtlich unwohl dabei, ihr Rede und Antwort zu stehen, war sie noch nicht einmal zwanzig Winter alt, doch er war auch klug genug, eine angehende Triumvirin nicht zu verärgern. „Es ist nicht deine Schuld, Gurpa. Aber wir sind uns wohl einig, dass wir dieses Problem nicht länger ignorieren können. Auch wenn viele der verlorenen Schiffe nur Handelsschiffe waren, so müssen wir auf jeden Fall herausfinden, was mit ihnen passiert ist. Die neu gebaute Flotte der Tzarina schwimmt vor unsere Küste, die Welt begeht ein neues Zeitalter und meine Schwester wurde im Amt ermordet. Es ist nicht die Zeit, den Verlust von so vielen Schiffen vor unserer Küste als unwichtig abzutun.“
    Wieder nickte ihr der alte Admiral stumm zu. Tertia war nicht überrascht, Gurpa hatte nun schon ein stattliches Alter erreicht und die meisten Jahre davon in Phrygia, der Stadt der Intrigen, verbracht. Er war zu erfahren und zu schlau, als das er ihr offen widersprechen würde, auch wenn seine Augen zeigten, dass er sie nur für ein dummes Kind hielt. „ Du irrst dich, Gurpa. Du und all die anderen, die denken, dass sie mit mir eine leicht zu kontrollierende Marionette auf den Thron setzen. Die Zeit des Erwachens ist gekommen und die Chi Tsume wandeln wieder auf der Welt. Bald schon wird der alte Feind sich zeigen und wir werden bereit sein. “
    Der laute Klang von Fanfaren riss Tertia aus ihren Gedanken. Die Krönungszeremonie hatte begonnen, in Kürze schon würde sie sich dem Volk zeigen. „Sonst noch etwas, von dem ich wissen sollte?“ Vorsichtig trat nun Edara vor. Die alte Frau war die Hausherrin des großen Anwesens, in dem Tertia nach ihrer Krönung residieren würde, gut sichtbar auf dem großen Hügel der Familie. „Es sind unerwartete Gäste eingetroffen. Gesandte des Fürsten Fa-Sal, niedrige Adlige, soweit ich das beurteilen kann. Sie baten um eine Audienz mit dem neuen Oberhaupt.“ Mit genervtem Gesichtsausdruck winkte Tertia ab. „Jetzt ist keine Zeit dafür, es gibt wichtigere Probleme. Sorgt dafür, dass sie eine Unterkunft entsprechend ihrem Rang erhalten und vertröstet sie auf später.“
    Zum zweiten Mal erklangen die Fanfaren, der laute Jubel von tausenden Menschen ließ keinen Zweifel daran, dass gerade die Gladiatorenspiele für den Anschluss an die Krönungszeremonie angekündigt worden waren. „ Das

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