Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
Männer in schwarz sofort, es waren dieselben Attentäter, die den Tempel der Sternensinger angegriffen und seinen besten Freund schwer verletzt hatten.
Am Ungewöhnlichsten aber war die Reaktion der Triumvirin selbst. Am Anfang dachte Lingard noch, dass sie möglicherweise vor Angst erstarrt wäre, aber ein Blick in ihr unbewegtes Gesicht lehrte ihn das Gegenteil. Tertia Gilnos war nicht überrascht von dem Angriff, sie hatte mit ihm gerechnet. „ Bei allen Monden. Sie hat den Köder gespielt. “ Ruhig und in der Pose einer Herrscherin betrachtete sie unbeteiligt das Kampfgeschehen um sie herum, ohne ihre Sitzposition auf dem Thron auch nur im Geringsten zu ändern. Der laute Klang eines Alarmhornes bestätigte Lingards Vermutung, nur einen Sekundenbruchteil später öffneten sich breite Flügeltüren in den Seiten der Halle und machten Platz für Dutzende schwer bewaffnete Männer in den Rüstungen der Familienwache, die sich sogleich in den Kampf stürzten.
Das Eingreifen zusätzlicher Wachen auf ihrer Seite veränderte das zahlenmäßige Gleichgewicht wieder zu ihren Gunsten, doch Lingard wusste aus ihrer Begegnung in Paitai, dass die vermummten Attentäter sichauch von einer Übermacht nicht einfach überwältigen lassen würden. Die kleingewachsenen Männer wirbelten mit ihren kurzen einschneidigen Schwertern durch die Reihen der Gilnos Familienwachen und gewannen schnell Boden in Richtung des Throns, auf dem die Triumvirin saß.
Unzählige Geschosse in Form metallischer Sterne und Messer schlugen auf Herms schwarzem Schild ein und dem kaldarrischen Magier war anzusehen, wie viel Kraft es ihn kostete, seinen Schutz aufrecht zu erhalten. Ise hatte inzwischen selbst einen roten Schutzwall errichtet, der Herm, ihn und sie selbst schützte, lediglich Secan befand sich außerhalb jeglichen magischen Schutzes und tanzte den Tanz seiner Klingen. Doch anders als im Kampf gegen die Straßenräuber im Hafenviertel der Stadt waren die Attentäter gleichwertige Gegner und hatten den einsamen Krieger schon bald mit mehreren ihrer Kämpfer umringt.
„Ise, wir müssen ihm helfen!“ Ohne zu zögern gab die Magierin auf seinen Zuruf ihren Schild auf und fasste ihm auf die Schulter. Es war ihm, als könnte er die magische Kraft spüren, die von Ises Hand über seine Schulter in seine Arme floss und dort in hellen Flammen um seine Fäuste explodierte. „ Beim großen Feuer, was würde ich jetzt für meinen Bogen geben. “ Obwohl er nur rudimentäre Erfahrung im waffenlosen Kampf hatte, ließ er umgehend seinen Zierdolch fallen und rannte mit erhobenen Fäusten auf Secan und seine direkten Gegner zu. Inzwischen hatte sich die Kampflinie bedrohlich in Richtung des Throns verschoben. Eine Gruppe der Attentäter hielt die Verstärkungen an den Seitentoren auf, während die restlichen Männer in schwarz den Druck in Richtung der Triumvirin erhöhten, und das erfolgreich. Secan war das letzte Hindernis zwischen ihnen und ihrem Ziel, Lingard musste ihm helfen und mehr Zeit gewinnen.
Mit einem Kampfschrei sprang er einen der Attentäter von hinten an, doch seine Fäuste schlugen nur ins Leere. Mit einer unfassbar schnellen Reaktion war der Mann unter seinem Schlag weggetaucht, den er eigentlich gar nicht hätte sehen können. Beinahe im selben Moment schlug ein Bein in Lingards Magengrube ein und schickte ihn hart zu Boden, wo er bewegungslos nach Luft rang. Doch sein Angriff war nicht umsonst gewesen, Secan hatte die Ablenkung genutzt, einen weiteren Gegner mit seinen Krallen aufgeschlitzt und sein Blut in der Halle verspritzt. Es waren noch drei von ihnen, die sich in unmittelbarer Nähe der Triumvirin befanden, die Anderen wurden inzwischen in den Kampf gegen die Wachleute gezogen, die langsam Oberhand gewannen.
Dann sah er es. Einer der Männer bewegte sich um Secans Flanke, während die anderen beiden den Krieger in die entgegengesetzte Richtung drückten. Der Mann in schwarz griff die Triumvirin in demselben Moment an, als auch Lingard wieder aufsprang. Das Schwert des Attentäters schlug mit voller Wucht gegen Herms Schild, der umgehend aufflackerte und einen Aufschrei des jungen Magiers verursachte. Wie in Zeitlupe sah Lingard Herm zusammenbrechen und den Schild um die Triumvirin verschwinden, die noch immer bewegungslos auf ihrem Thron saß und keine Anstalten machte, zu fliehen. Mit einem weiteren Sprung brachte sich der Mörder direkt vor ihr in Position und hob sein Schwert zum tödlichen Schlag. Lingard wusste im
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