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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Keldurs im Westen nicht mehr zu sehen war, waren sie nur noch von Wasser umgeben, so weit das Auge reichte.
    „ Vielleicht war es gut, dass Lingard nicht mitkommen konnte. Ihm hätte es nicht gefallen, auf hoher See ohne Sicht auf wenigstens ein paar Bäume zu sein. “ Herm wusste aus seinen Gesprächen mit dem Waldwächter, dass es ihm schwer gefallen wäre, auf ein Hochseeschiff zu gehen, auch wenn Herm keinen Zweifel daran hatte, dass er es am Ende doch getan hätte. Aber seine Verletzungen von dem Kampf in der Audienzhalle der Triumvirin waren zu schwer gewesen. Letztendlich konnte man es als Ironie des Schicksals sehen, dass der Mann, dessen mutige Heldentat ihre Fahrt nach Kahilis ermöglicht hatte, selbst nicht mitkommen konnte. Obwohl Herm seinen Freund vermisste, wusste er ihn aber bei Tertia Gilnos in guten Händen. Ihm war nicht entgangen, wie die junge, aber auch attraktive Frau den Prinz aus Meronis betrachtete, nachdem er ihr Leben gerettet hatte. Überhaupt waren Herm und seine Begleiter beeindruckt gewesen von der Tapferkeit der jungen Herrscherin, die ihr eigenes Leben als Köder im Spiel der Intrigen Phrygias eingesetzt hatte.
    „Ho, was haben wir denn hier? Bei allen Landratten, ein blinder Passagier.“ Das Rufen des Seemanns unterbrach Herms Gedanken an die neue Triumvirin von Keldur und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den kräftigen Mann, der wie die meisten Seemänner der Esmeralda barfuss über das Deck lief und dabei eine kleine Gestalt hinter sich herzog. „Lass mich los, du Sohn eines Pak-Ma, oder du wirst es bereuen.“ Verdutzt sah Herm genauer auf die Frau in zu großer Seemannskleidung, deren Stimme eine verschwommene Erinnerung in ihm weckte. Doch bevor er überhaupt etwas sagen konnte, flog der kräftige Seemann plötzlich wie von einer unsichtbaren Hand geschlagen von ihr weg und stieß mit einem Krachen gegen den Hauptmast, wo er mit schmerzerfülltem Gesicht zu Boden ging. „Ich habe dir gesagt, du sollst mich loslassen, du stinkender Wasserbüffel.“ Inzwischen hatte der Vorfall auch die Aufmerksamkeit der anderen Seemänner erregt, die vorsichtigihre Säbel zogen und begannen, den blinden Passagier einzukreisen.
    „Kalinde?“ Schlagartig erinnerte sich Herm wieder an das schüchterne junge Mädchen, dass ihm Wein zum Kochen gegeben hatte, als er in Marlas Zeltlager der Anwärter auf seine Prüfung gewartet hatte. Während die Seemänner auf sein Rufen hin innehielten, zog sich die junge Frau ihr Tuch vom Kopf und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen und einem breiten Lachen im Gesicht an. „Auserwählter! Endlich sehen wir uns wieder.“
    Sprachlos starrte Herm auf das lachende Mädchen, das umgehend auf ihn zusprang und ihn heftig umarmte. „Wie schön, dass wir wieder zusammen sind. Wir haben überall in Phrygia nach dir gesucht, aber nur ich wusste, das du ein Schiff nehmen würdest.“ Völlig verwirrt brauchte Herm einen Moment, um sich zu sammeln und den Redeschwall des Mädchens zu unterbrechen. „Kalinde, was bei allen Monden tust du hier? Und wer hat mich gesucht? Wie bist du überhaupt an Bord gekommen?“ Ein vielsagendes Lächeln aufsetzend ließ sie ihn schließlich los und posierte stolz vor ihm, Secan und dem Kapitän der Esmeralda, der inzwischen auch zu ihnen gestoßen war. „Ich habe die Schiffe im Hafen beobachtet, die sich zum Ablegen klarmachten. Kalinde, sagte ich mir, wenn Herm nach Phrygia gegangen ist, dann um ein Schiff zu nehmen. Als du hier an Bord gegangen bist, habe ich dich von Weitem gesehen und musste eine Entscheidung treffen. Also habe ich Tyr eine schnelle Nachricht auf Papyrus geschrieben und bin zum Schiff gelaufen, um dich zu sprechen. Aber die Wachen haben mich nicht zu dir gelassen und weggeschickt, also habe ich mich an Bord geschlichen. Und dann …“ „Tyr?“ Herm Ausruf stoppte den Redefluss Kalindes, die ihn nun für einen Moment verwirrt ansah. „Tyr ist in Phrygia? Aber wieso, was ist passiert?“ Sichtlichverärgert über Herms Unterbrechung ihrer Geschichte schien Kalinde für einen Moment zu überlegen, bis sie ihm schließlich antwortete. „Tyr hat seinen ganzen Klan nach Keldur geführt, ich bin jetzt die Runenleserin des Klans. Wir sind gekommen, um dich zu warnen. Jorn und eine Kampfgruppe der Tomaren sind losgezogen, um dich zu töten. In ganz Valkall ist Krieg ausgebrochen.“ Kalinde erzählte ihre Geschichte voller Stolz, während sie sich suchend umsah. „Wo ist Ise, sie ging doch mit dir an Bord? Und

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