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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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die Warnung hin, während Sching sich nun ihm zuwandte.
    „Ich bin nicht dein Feind, Bote. Aber ich werde mein Angebot nicht wiederholen. Folge mir zum Turm oder nicht, die Entscheidung liegt bei dir.“ Für einen Moment überlegte Hassem und durchdachte seine Optionen. Es war offensichtlich, dass weder die Besatzung der Melissa noch der Mann in rot ihm aus Gutmütigkeit helfen wollten. Sie verfolgten ihre eigenen Ziele, und die könnten in dem Moment auseinander laufen, wenn sie den schwarzen Turm erreichen würden. „ Es spielt keine Rolle. Der Turm ist mein, daran wird niemand etwas ändern. Weder Sching noch dieser zweite Bote. “ Mit einem Kopfnicken entließ Hassem die magischen Energien und senkte seinen Schild. „Also gut, ich werde Euch folgen.“
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    Wie an jedem Abend schloss Harmondir das große Tor zu Lagerhalle XXIII. Als oberster Magistrat des kleinen Handelshauses Litut, Weine und mehr hatte er die verantwortungsvolle Aufgabe, die Bücher zu führen, am Morgen das große Tor zu öffnen, am Abend zu schließen und dafür zu sorgen, dass die Wache auf ihrem Posten war. Mit einer bestätigenden Handbewegung gab er Pers und seinen Männern das Zeichen, dass ihre Schicht nun begann. Die Männer gehörten nun schon seit vielen Jahren zur Wachmannschaft des Handelshauses und wussten genau, was sie zu tun hatten. Sie bewachten die große Halle ausschließlich von außen, keiner von ihnen durfte sie je betreten.
    Kurze Zeit später hatten die Wachen sich verteilt. Sie waren zuverlässig, wussten ihre harten Holzknüppel wohl zu gebrauchen und hielten sich an die Regeln. Dafür wurden sie überdurchschnittlich gut entlohnt undwaren eine wirkungsvolle Abschreckung. Es hatte schon seit Jahren keine Einbruchsversuche mehr in die große Lagerhalle gegeben. Bei der nahezu unendlichen Zahl von Gebäuden im Handelsviertel Phrygias gab es zahllose einfachere Ziele für Diebe, und so mieden die Diebesgilden der Stadt das von Pers und seinen Männern bewachte steinerne Bauwerk.
    Zufrieden ging der Magistrat zu dem kleinen Haus neben der Lagerhalle und betrat sein kleines Reich. Das Haus war nicht groß und auch kein Palast, aber es genügte seinen Ansprüchen. Er hatte einen kleinen Keller, in dem einige gute Weine aus Meronis lagerten, ebenso wie würzige Wurst aus Kaitain. Die Lage war ruhig und die Luft frisch, abseits der Wohnviertel der riesigen Stadt. Das kleine Haus bot ihm alles, was er zum Leben brauchte. Langsam ging er auf den kleinen Balkon und beobachtete die Wachen für eine Weile, während sie ihre Runden gingen. Nicht, dass es wirklich etwas zu bewachen gab in dem steinernen Lagerhaus, lediglich einige Kisten Wein lagerten dort schon seit vielen Monaten, doch das war auch in den letzten Jahrzehnten nicht anders gewesen.
    Harmondir war jetzt schon seit dreiundzwanzig Jahren Magistrat des Handelshauses, das eigentlich kein Handelshaus war. Genau genommen wusste kaum jemand, was Litut, Weine und mehr eigentlich war oder wem es gehörte. Er wurde besser bezahlt als ein hoher Verwaltungsbeamter bei den mächtigen Familien der Stadt und hatte dafür lediglich Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit zu leisten. Einmal in drei Monaten kam ein Bote mit Geld, genug für ihn, um sich guten Wein und auch ab und zu einen Besuch im Haus der Dame Blanche leisten zu können.
    Seine Arbeit war monoton und ohne jede Abwechslung, aber gerade das war es, was er an ihr schätzte. Ineinigen Fällen hatte der Geldbote auch einen kleinen Auftrag für ihn, etwa für den Transport einer Nachrichtenrolle zu sorgen, aber es war schon über zehn Jahre her, dass etwas Derartiges vorgekommen war. Die Tage waren stets gleich für ihn abgelaufen in den letzten Jahren und so ging er auch diesmal wie an jedem anderen Tag vom Balkon in den kleinen Innenhof seines Hauses und öffnete dort die Tür zum kleinen Schuppen. Ein schneller Handgriff und die versteckte Falltür öffnete sich vor ihm und gab den Blick auf eine kunstvoll verzierte Holzkiste frei. Mit einer routinierten Bewegung öffnete er die Kiste und betrachtete für einen Moment das blau glänzende lange Schwert, das in einem Bett aus Samt in der Kiste lag. Vorsichtig nahm er das Schwert aus seiner hölzernen Behausung und begann langsam, sich in den Formen des Kampfes zu bewegen. Mit jeder Minute steigerte er das Tempo und wirbelte die blaue Klinge mit einem singenden Zischen durch unzählige Stöße und Hiebe, wie er es an jedem Tag für eine volle Stunde tat.
    In den

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