Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
beanspruche das Buch für Herm Pendrak.“
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„ Was für ein Anblick. Wie konnten sie das nur so lange vor dem Rest der Welt verstecken? “ Hassem verlor selten die Fassung, was daran lag, dass er stets auf alles vorbereitet war. In diesem Fall allerdings war er tatsächlich vollkommen überrascht worden. Nicht genug damit, dass die Melissa von zwei Kriegsschiffen mit der seltsamen Flagge von Kahilis in Empfang genommen und in einen unbekannten Hafen eskortiert worden war. Was ihn wirklich zum Staunen gebracht hatte, war der Anblick eben dieses Hafens, in den sie wenig später gemeinsam mit ihrer Eskorte eingelaufen waren. Wenigstens vierzig Schiffe verschiedenster Bauart und Größe lagen in dem Hafen an der Ostküste von Kahilis, zu Füßen einer teilweise wieder aufgebauten Ruinenstadt. Die Arbeiten am Wiederaufbau des Hafens und der Stadt mussten schon vor Jahren begonnen worden sein, eine der Festungen an der Küste war bereits wieder vollständig instand gesetzt und mit großen Kriegsmaschinen bewaffnet worden. Hunderte bewaffnete Männer und Frauen in farbiger Kleidung ohne jegliche Uniformen arbeiteten an den Stegen undGebäuden, entluden Schiffe oder saßen in kleinen Gruppen zusammen und tranken stark riechenden Alkohol.
„ Ein Piratennest. Aber so groß? Und wer führt sie? “ Fasziniert von seiner Umgebung folgte Hassem dem Kapitän der Melissa und seiner Gefährtin durch das Wirrwarr von hölzernen Stegen. „Wie heißt diese Stadt?“ Obwohl er in den letzten Tagen kaum zwei Worte mit Nakang oder Bera gesprochen hatte, konnte er sich die Frage nicht verkneifen, die ihm auf der Zunge lag, seit er seinen ersten Blick auf die Stadt geworfen hatte. „In der alten Zeit nannte man sie Tangara.“ Verblüfft sah Hassem den Mann aus Begos an. „ Tangara, die große Stadt? Der ewige Rivale Phrygias aus der Zeit der Legenden? “
Mit jedem Schritt, den er tat, spürte Hassem, wie er sich seinem Schicksal weiter näherte. Der schwarze Turm, eine wieder erwachte Stadt aus der Zeit der Legenden, es konnte kein Zufall sein. Ohne weitere Fragen folgte er dem seltsamen Paar weiter durch die Stadt, wohl merkend, dass er und sein Horntiger viele Blicke auf sich zogen. „ Und doch fragt uns niemand, wohin wir gehen. Keine Wachen stoppen uns, als ob alle hier schon vorher wussten, dass wir kommen würden. “ Plötzlich wie aus dem Nichts schlug Hassems innerer Alarm an. Noch in demselben Moment, in dem sein Magen sich verknotete, zog er in einer schnellen Bewegung seine beiden Krummschwerter und baute einen schwarzen Schild um sich auf, augenblicklich war auch Shimo kampfbereit, fletschte bedrohlich seine riesigen Zähne und gab ein beeindruckendes Grollen von sich, dass einem Mann das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.
In demselben Moment waren Nakang und Bera zurück gewichen und vergrößerten ihren Abstand zu ihmum einige Meter. Es war das erste Mal, dass Hassem einen Anflug von Furcht in den Augen des Kapitäns sehen konnte, in respektvollem Abstand zu ihm stand er nun kampfbereit und sah ihn überrascht an. Offensichtlich waren weder er noch Bera der Auslöser seines inneren Alarms. „Du bist aufmerksam. Das ist gut, du entsprichst den Erwartungen.“ Zuerst konnte Hassem noch nicht einordnen, von wo die unbekannte Stimme ihn ansprach, doch wenige Sekunden später trat ein Mann vor ihm auf den Steg, dessen Auftreten allein Furcht zu erzeugen schien. „Mein Name ist Sching, ich werde dich zum schwarzen Turm führen.“ Wie betäubt sah Hassem auf den komplett in rot gekleideten Mann, der zwei schwarz glänzende Sai in seinem Waffengurt trug.
Obwohl Hassem von seiner magischen Macht umgeben war und Shimo kampfbereit neben ihm stand, schien der Mann sich in keinster Weise vor ihm zu fürchten. „Meister, dies ist der erste der Boten des Erwachens. Es war unser Auftrag, die Gefährtin des zweiten Boten zu Euch zu bringen. Wir haben versagt, bestraft uns.“ Beinahe ängstlich sprach Nakang den neu aufgetauchten Mann an und verneigte sich zusammen mit Bera dabei so tief, bis seine Stirn den Boden vor ihm berührte.
Einen Augenblick lang hielt Hassem die Luft an. Der Mann wirkte nicht wie jemand, der Versagen leicht verzieh, wenn Hassem auch nicht verstand, wovon Nakang gerade gesprochen hatte. „Der zweite Bote ist bereits auf Kahilis, die Frau spielt keine Rolle mehr. Wir werden am Turm zusammen treffen. Aber merke, keine Fehler mehr!“ Mit einer weiteren Verneigung nahmen Nakang und Bera
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