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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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tanzte sie den Tanz des Todes und ließ nur die zerhackten Körper ihrer Gegner hinter sich zurück. Endlich war jemand da, auf den sie ihre Wut kanalisieren konnte, endlich konntesie ihre angestauten Aggressionen entladen. Wer diese Monster auch waren, keines von ihnen würde die Nacht überleben, nicht solange Kira noch stand.
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    Beunruhigt ging Rakul die lange Treppe des Kristallturms hinab zur Halle des Sehens. In Gedanken ging er Perkles neuen Bericht noch einmal durch, doch mit jedem Mal bereiteten ihm die Neuigkeiten seines Dieners mehr Sorgen. „ Meister Yi tot. Magier, die sich mit Attentätern verbünden, um meine Wächter zu ermorden. Es ist schlimmer, als ich dachte. “ Perkles hatte die weiße Blume schneller erreicht wie erwartet und Rakul umgehend berichtet, was er vor Ort erfahren hatte. Das Beunruhigendste dabei war aber, das ein grüner Magier die Attentäter unterstützt hatte.
    Rakul hatte erwartet, das es ein schwarzer Magier gewesen wäre, aber die Berichte der Überlebenden ließen keine Zweifel. Die Türme hatten offensichtlich den einst so harten Griff auf ihre Magier verloren. „ Oder stecken sie selbst dahinter? “ Mit einer ärgerlichen Handbewegung wischte er seine Gedanken fort. Jetzt war nicht die Zeit, um blinden Vermutungen nachzujagen. Die Welt veränderte sich und seine Rolle als stiller Wächter der Barriere unterlag dem Wandel genau wie alle Anderen. Die Zeichen verdichteten sich und vielleicht würde er schon bald die drei Spiegelglocken schlagen müssen. „ Und was dann? Wer hat das Wissen, die Barriere zu erneuern? “ Nachdenklich kam Rakul in der Halle des Sehens an, beleuchtet in demselben klaren weißen Licht wie der Rest des Kristallturms. Er hatte die Jahre nicht gezählt, die er in seinem selbst gewählten Exil verbracht hatte, nicht einmal dieJahrzehnte, doch er wusste das es schon eine lange Zeit war. Viele Generationen hatten seitdem gelebt und waren wieder gestorben, viele ereignislose Sommer folgten den Wintern, ein ewiger Kreislauf.
    Bis es geschehen war, plötzlich und unerwartet, vor zwanzig Jahren und dann noch einmal ein Jahr später. Beide Male hatte eine Spitze schwarzer Magie die Barriere durchbrochen, beide Male klein und schwach. Das waren die ersten Anzeichen des Wandels gewesen, doch damals hatte er sie nicht ernst genommen. Wie sollte er auch, schließlich war in den folgenden zwanzig Jahren nichts derartiges mehr geschehen. „ Ich war ein Narr, ich hätte es sofort ernst nehmen müssen. Jetzt ist es vielleicht zu spät. “
    Wie schon so oft zuvor warf Rakul die Steine des Schicksals in die Schüssel des Sehens, mit einem Klirren tobten sie durch das silberfarbige Gefäß wie ein Wirbelsturm, der nur langsam an Kraft verlor. Dann war es still, das Zeichen war klar. „ Heute Nacht? Unmöglich! “ Wie gebannt starrte er auf die Steine, versuchte seinen Fehler zu finden, ohne Erfolg.
    „Meister.“ Die leise Stimme Ragfans drang nur langsam durch Rakuls grüblerische Gedanken, schließlich riss er sich von dem Bild der Steine los und sah zu seinem Diener. Ragfans Gestalt war klein und unauffällig. Weder zu muskulös noch zu schmächtig erschien er in allem durchschnittlich, er war der graue Mann, der in keiner Menschenmenge auffallen würde, der perfekte Unsichtbare. Während Perkles Abwesenheit war er für die Turmsicherheit zuständig, eine Aufgabe, die ebenso wichtig wie ereignislos war...normalerweise. „Ich hoffe, es ist wichtig, Ragfan. Große Dinge werden heute Nacht geschehen.“ Mit einer leichten Verbeugung deutete sein Diener eine Entschuldigung an, ungeschickt und weit entfernt von einer akzeptablen Verneigung.Rakul nahm es reglos zur Kenntnis, höfisches Benehmen gehörte nicht zu Ragfans Aufgaben. „Dunkelgeister, Herr. Sie sind überall, ich habe noch niemals vorher so viele gesehen. Und sie haben sich dem Turm weit genug genähert, dass die Turmwachen aktiv wurden. „ Dunkelgeister in der Nähe des Kristallturms? Unmöglich! Wahnsinn! “ Mit schnellen Schritten stürmte er vorbei an seinem Diener zum Balkon des Turms und sah hinab auf die wolkenverhangenen Felsen. Kampfeslärm drang vom Wind getragen zu ihm, zusammen mit dem Geruch von Blut und Tod. Die Turmwache war aktiv, sie würde ein Gemetzel unter den Dunkelgeistern anrichten. „ Wenn sie sogar hier angreifen, dann bedeutet das...sie tun es überall. “ Kaltes Entsetzen ergriff den Erzmagier, als er hoch zum Nachthimmel sah. Er konnte die Energie des schwarzen

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