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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Schriftzeichen in dem Gewölbe wie rote, blaue und grüne.
    „Was hast du getan?“ Ises überraschter Aufruf schien nicht wie eine Frage, die sie wirklich beantwortet haben wollte. „Das ist die Prophezeiung. Du wirst das Verborgene sichtbar machen. Deswegen wollte Marla, dass du die Prüfung mit uns machst.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte Ise ihn nun an, als ob sie ihn zum ersten Mal wirklich wahrnehmen würde. „Nein. Das ist verbotene Magie. Schwarze Magie, dafür wird er im Feuer enden.“ Jorns Worte klangen weit weniger überrascht wie Ises und sein Tonfall ließ keinen Zweifel, dass er seine Drohung ernst meinte.
    Herm bemühte sich, den Barbaren und seinen hasserfüllten Blick zu ignorieren und konzentrierte sich stattdessen auf die neu erschienenen schwarzen Runen. Er musste irgendetwas mit ihnen machen, etwas was sie stärker aufleuchten lassen würde, so wie Ise und Jorn es getan hatten. Wieder schickte er seine magischen Finger zu den Zeichen, diesmal sanfter und vorsichtiger, bemüht darum, jedes Detail von ihnen wahrzunehmen. „ Das ist es. “ Zuerst hatte er es nicht erkannt, aber nun nahm er geringe magische Kraft in den Schriftzeichen wahr und jedes Schriftzeichen schien seine Energie auf eine andere Art gespeichert zu haben. Schmunzelnd erinnerte sich Herm an ein Spiel aus seiner Kindheit. Es wurde mit kleinen Holzplatten gespielt, die ein Symbol auf ihrer Rückseite abgedruckt hatten und es gab von jedem Symbol zwei Platten. Drehte man die zueinander passenden herum, machte man einen Punkt. Das vor ihm liegende Rätsel schien genau gleich aufgebaut, nur das er die jeweils zueinander passenden Schriftzeichen finden und mit Magie erfüllen musste. Ohne lang darüber nach zu denken machte er sich an die Arbeit und fand schnell die ersten beiden zueinander gehörenden Zeichen.
    Wenig später hatte er bereits die Hälfte des Weges zum Käfig geschafft. Ise war zuerst angekommen, kurz vor ihrem Bruder, der nun genau wie sie fasziniert auf den Käfig sah. Herm konnte spüren, dass beide Magie wirkten, doch sie schienen dasselbe Problem wie er zu haben, die Mitte des Gewölbes absorbierte jedwede Magie. Dann machte er einen Fehler. Die Runen hatten sich angefühlt, als würden sie zusammen gehören, erst als es schon zu spät war entdeckte er den feinen Unterschied, nur geringfügig aber vorhanden. Noch im selben Moment schossen zwei kleine schwarze Strahlen aus der Decke hinab, der erste Strahl traf Herm von oben in seine rechte Schulter und warf ihn zu Boden, der zweiteStrahl traf zu seiner vollkommenen Überraschung den riesigen Bären, der bis dahin friedlich und scheinbar schlafend in de Mitte gelegen hatte.
    Wütend schnaubend richtete sich der Bär auf und sah nun zornig in die Höhle, obwohl sein Blick keinen der drei Anwärter wahrzunehmen schien. Fluchend stand Herm wieder auf und sah auf seine Schulter, deren Oberfläche verbrannt war, der Schmerz war stark aber auszuhalten. Anders die anklagenden Blicke, die ihm Jorn und Ise zuwarfen. Sein Fehler hatte den Reißer geweckt und damit vermutlich die Prüfung für alle erschwert, er musste sich besser konzentrieren. „Pass besser auf, du Narr. Der Reißer steht in einem Feld, wo keine Magie wirkt. Wenn wir an ihm vorbei wollen, sollte er besser nicht wütend sein.“ Jorns Worte trafen ihn wie ein Messerstich, doch Herm musste gestehen, dass Jorn recht hatte. Seine Augen schließend konzentrierte er sich erneut und suchte die nächsten passenden Runen, diesmal mit Erfolg. Drei Runenpaare später stand er bei seinen beiden Mitanwärtern in der Mitte und sah auf den Käfig, der von jeder Art Magie unbeeindruckt schien.
    „Was nun?“ Er hatte die Frage laut ausgesprochen, aber eigentlich sich selbst gestellt. Umso überraschter war er, als Ise ihm antwortete. „Der Käfig, er wird auf irgend etwas reagieren. Wir müssen herausfinden, was das ist.“ Ihre Stimme klang kühl und überlegt, Herm konnte ihr ansehen, dass sie bereits intensiv über eine mögliche Lösung nachdachte.
    Ein plötzlicher Tierschrei schreckte Herm und die beiden Anwärter aus ihren Überlegungen auf. Der Schrei war leise, offenbar von einem Tier außerhalb der Höhlen, doch der unnatürliche Klang ließ alle Alarmglocken in Herm klingen. Er hatte etwas ähnliches schon einmal gehört. Ise und Jorn ignorierten den Schrei undversuchten weiter, verschiedene Arten von Magie auf den Käfig zu wirken, doch Herm konnte sich nicht mehr konzentrieren. Etwas stimmte

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