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Der vergessene Turm: Roman (German Edition)

Der vergessene Turm: Roman (German Edition)

Titel: Der vergessene Turm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert M. Talmar
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Ihr mich? Könnt Ihr sprechen? Was ist geschehen?«
    »Die   … die Vögel«, brachte Gandh schließlich heraus. »Sie waren plötzlich da. Überall Schreien. Der Wagen   – – umgestürzt. Giunda …« Er brach keuchend ab.
    »Wo war das, Gandh?«, fragte Mellow. »Und wann?«
    »Weiß nicht. Sonne   … ging unter. Es war   … nach der Brücke. Giunda ist tot. Die Kinder …« Tränen schossen ihm plötzlich in die Augen, und er konnte nicht weitersprechen.
    »Was ist mit Gatabaid? Und Ianam?« Finn schlug das Herz bis zum Hals, als er die Frage stellte.
    Circendil winkte Ludowig herbei. »Schickt nach dem Jungen. Geng, richtig? Er soll unsere Ponys sofort aufzäumen und im Torweg bereithalten. Für meins nur wieder eine Decke, keinen Sattel. Schnell!« Ludowig nickte und schickte Taddarig zu den Ställen.
    »Gevatter   … Rorig«, stammelte Gandh. »Waren hinter uns. Sie kämpften gegen diese   … Reiter. Einer stürmte zu uns. Riss mich vom Wagen. Giunda wollte die Kinder schützen   … tot.«
    »Und die Kinder?«, drängte Finn.
    »Kampo kam zu Hilfe. Er erstach den Reiter. Er befahl mir voranzufahren   … Mechellinde. Hilfe holen. Die Kinder   … bei ihm.«
    »Wir müssen zur Brücke«, sagte Finn. »Wenn es nicht längst zu spät ist.«
    »Wenn wir durchkommen«, sagte Circendil. »Denn warum brennt dort vorn das Haus?« Er beugte sich über den Holzfäller, der jetzt zu zittern begann. »Was ist am Dorfrand geschehen, Gandh?«
    »Ich klettere auf den Wagen …« Gandh griff nach seinem Kopf und spürte den Verband. Dankbar trank er einen Schluck Wasser. »Ich fuhr, so schnell ich konnte. Es wurde rasch dunkel. Plötzlichwaren da am Zaun zwei große Vögel   … waren auf einmal da. Krallen prallten gegen meinen Kopf. Beinahe gefallen. Der eine Vogel stürzte, verlor seinen Reiter. Der andere kreischte entsetzlich.«
    In diesem Moment begann eine dumpfe Glocke zu schlagen. Dong! Dangelong! Dung! Dongelang!
    Es war das Zeichen der Feuersbrunst. Der Ton war tief und durchdringend und in ganz Mechellinde zu hören. Er würde die Vahits aus den Häusern treiben und zum Marktplatz rufen.
    »Wredian!«, rief Circendil und kümmerte sich nicht länger um höfliche Anreden. »Geht nach draußen, und übernehmt selbst den Befehl. Eure Leute sollen zusammenbleiben und vor allem die Bücherey schützen. Bleibt zusammen! Nur als Menge seid ihr geschützt. Entfacht Leuchtfeuer, die den Markt erhellen. Sichert, wenn Ihr könnt, die hierherführenden Straßen. Nehmt Wagen und Fässer und baut Barrikaden. Die Frauen sollen sich zum Löschen bereithalten und sich um die Kinder scharen. Kümmert Euch nur um jene Häuser, die am Marktplatz selbst zu brennen beginnen. Ihre Funken könnten die Bücherey entzünden. Ludowig! Füllt im Garten unten vorsichtshalber Eimer, so viele Ihr nur fassen könnt. Und löscht alle nicht notwendigen Lampen, damit keine unnötig brennende versehentlich umgerissen wird. Postiert in den oberen Stockwerken Leute, die des Nachts gut sehen können. Sie sollen die Außenmauern im Auge behalten, vor allem die im Westen. Vielleicht täuschen sie uns und kommen in Wahrheit von dieser Seite!«
    Die beiden Schöffen riefen nach Uranam und eilten zu dritt aus dem Raum.
    Sie brachten dabei beinahe Tuom zu Fall, der eine gefüllte Tasse vor sich hertrug.
    »Hier, Herr Dir«, sagte er. »Euer Katzenkrautwurzelwasser, wie gewünscht.«
    »Danke«, antwortete der Davenamedhir. Er reichte die Tasse der Klärerin, die seltsam fehl hinter ihrem Stuhl stand und die Lehne umklammerte. »Frau Amagata! Flößt dem Verletzten den Trunk ein, bis er die Tasse geleert hat. Und   – halt, wartet.« Er nahm denTopf mit Médha aus seinem Rucksack und drückte ihn ihr in die andere Hand. »Gebt ordentlich Honig dazu, sonst ist es zu bitter.«
    »Nun zu Euch!«, wandte er sich an Wosto Keubler und Hamblád Drossler. »Geht dorthin, wo ihr gebraucht werdet. Helft, wo ihr könnt. Der Rat muss sich vertagen.« Der Staubner und der Postlenker gingen so schnell, als hätten sie darauf nur gewartet. Tuom, Tallia und die Klärerin blieben zurück. Und natürlich Finn und Mellow, die nach ihren Mänteln griffen. Ihre Rucksäcke ließen sie unter dem Tisch.
    Amagata Zeisig beugte sich über Gandh, während Tallia ihn aufstützte, sodass er zu trinken vermochte. »Gut«, sagte Circendil. »Bis zu unserer Rückkehr übergebe ich den Verletzten in Eure Obhut. Vielleicht findet sich ein Bett für ihn im Gästehaus.« Er

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