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Der verrückte Feuerspuk - Sherlock von Schlotterfels ; 3

Der verrückte Feuerspuk - Sherlock von Schlotterfels ; 3

Titel: Der verrückte Feuerspuk - Sherlock von Schlotterfels ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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    „Also schön“, seufzte Frau Hagedorn und wickelte den Käse wieder ein. „Wir rudern zurück.“
    Bei dem Gedanken daran, bald wieder über festen Boden schweben zu können, bekam Sherlock sogleich etwas Farbe.

Unheimliche Zeichen
    „Tief durch die Nase einatmen und durch den Mund wieder ausatmen!“, sagte Frau Hagedorn. Sie hatte Max untergehakt und führte ihn zum Hotel. Ohne dass die Haushälterin etwas davon ahnte, kümmerte sich Paula, die einige Schritte Abstand hielt, um den wirklichen Patienten.
    „Geht es?“, wandte sich Paula mit besorgtem Blick an Sherlock. Unsicher stolperte er mit gesenktem Kopf neben Paula her. Zum Schweben war er offensichtlich immer noch zu schwach.
    „Alles dreht sich“, jammerte Sherlock, ohne Lilly zu beachten, die besorgt um ihn herumwirbelte. „Mit Theresias Talisman wäre mir das alles nie passiert!“
    „Immerhin haben Sie schon seit bestimmt fünf Minuten nicht mehr gerülpst! Außerdem haben wir es gleich geschafft. Sehen Sie?“ Paula streckte den Arm aus. „Da vorne ist schon unser Hotel.“
    „Die himmlischen Heerscharen seien gepriesen!“, frohlockte Sherlock matt.
    Unterdessen strich Frau Hagedorn Max besorgt über die Wange. „Du machst das ganz, ganz toll!“
    Max lächelte schwach. So langsam kroch ihm das schlechte Gewissen den Nacken hinauf, weil er vor Frau Hagedorn den seekranken Matrosen markierte.
    Paula lief voraus und wartete am Eingangsportal zum Hotel. Sie legte die Hand auf die Türklinke und sah zum Himmel hinauf. Von einem Moment zum anderen waren dunkle Wolken aufgezogen.
    „Gleich kommt ganz schön was runter“, sagte sie und öffnete die Tür. Sie strich sich eine vorwitzige Haarsträhne hinters Ohr und schaute zu Sherlock, Lilly, Max und Frau Hagedorn, die sich gegen den aufkommenden Wind stemmten.
    „Mach dir mal die Stirn sauber! Du bist ganz schmutzig“, sagte Frau Hagedorn, als sie sich mit Max an Paula vorbei in die Eingangshalle schob.
    Paula fasste sich an die Stirn. Dann betrachtete sie ihre Hand. Sie war schwarz. „Was ist das?“, wunderte sie sich und hielt Max die Hand unter die Nase.
    „Ruß.“
    „Wie komm ich denn an Ruß?“ Paula überlegte und warf einen Blick zur Tür zurück. „Die Klinke!“
    Gerade wollte sie die Sache mit einem Schulterzucken abtun, als Frau Hagedorn rief: „Du liebe Zeit, was ist das denn?“
    Paula warf einen Blick in die Eingangshalle, in der es nie richtig hell zu werden schien. Sie war menschenleer, vermutlich waren die Gäste inzwischen beim Mittagessen. Und dann sah es auch Paula: direkt vor ihren Füßen. Dicke dunkelrote Tropfen zogen sich wie Korallenperlen an einer Schnur aufgereiht über den Steinboden. Ein Donnerschlag ließ die Luft erzittern.
    „Ist das etwa Blut?“, stammelte Paula.
    Max löste sich aus Frau Hagedorns Umklammerung und bückte sich nach den Tropfen. Wagemutig streckte er eine Fingerspitze aus.
    „Max, pfui!“, rief Frau Hagedorn entsetzt und Paula verzog angeekelt das Gesicht.
    „Es ist nur Wachs. Kerzenwachs“, sagte Max leise.
    Frau Hagedorn stöhnte erleichtert auf, lehnte sich gegen die Wand und fächelte sich Luft zu. „Und ich hab schon gedacht …“ Ein greller Blitz zuckte hinter den schmalen, kleinen Fenstern auf und Frau Hagedorn kreischte.
    „Albernes Weibsbild …“, japste Sherlock in das Krachen des nächsten Donners hinein.
    Nachdem Paula sich mit einem kurzen Blick vergewissert hatte, dass die Haushälterin nicht auf sie achtete, raunte sie Max zu: „Das war Julius, oder?“

    Max nickte.
    Langsam schritten sie hinter der vorpreschenden Lilly die Wachsspur ab. Offensichtlich hatte sich Julius große Mühe gegeben, die Spur in einer geraden Linie durch die Eingangshalle bis vor die Rezeption zu tröpfeln. Dort teilte sie sich und beschrieb einen Kreis, in dessen Mitte ein kleiner Haufen Steine lag. Unter den Steinen lag ein Blatt Papier.

    Max ging in die Knie und betrachtete das seltsame Gebilde.
    „Und was ist das jetzt, Einstein?“, fragte Paula und hockte sich neben ihn. Lilly schwebte in den Kreis und schnüffelte vorsichtig.
    „Kümmert sich hier eigentlich noch jemand um mich!“, zischte das Gespenst hinter ihnen beleidigt. Hochmütig warf es den Kopf in den Nacken. „Aber wenn euch ein paar Feuersteine mehr interessieren als mein Wohlergehen … Ich bette mich jedenfalls zur Ruhe.“ Leicht schwankend schwebte Sherlock im Zeitlupentempo aus der Halle.
    „Feuersteine?“, wunderte sich Paula.

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