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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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Medium ist es mir vergönnt, die Anwesenheit von Geistern und Gespenstern zu spüren. Und was Mönch Sebastianus anbelangt, bin ich mir ganz sicher, dass …“ Sie machte eine kleine Pause. Ihre Zuhörer hielten den Atem an. „… dass sein Geist hier in diesem Kloster umgeht. Und gestern Nacht war er mir ganz nah.“

    Inzwischen waren alle Augen auf Feodora Fallini gerichtet. „Erst war da dieses Geräusch, das heisere Gejammer, und dann habe ich seine Stimme gehört. – ‚Mein lieber, lieber Freund, erschrecken Sie nicht!‘“
    Ein Raunen ging durch die Menge. Paula trat Max unauffällig auf den Fuß. Feodora Fallini hatte Sherlock gehört!
    „Mir war sofort klar, dass er versuchte Kontakt aufzunehmen“, fuhr Frau Fallini fort. „Also stürzte ich zur Tür. Doch im Dunkeln fiel ich über mein Bett. Als ich mich wieder aufgerappelt hatte und auf den Flur trat, war der Spuk leider vorbei. Einzig eine gespenstische Kälte erfüllte noch die Hallen. Schade.“ Frau Fallini lächelte in die Runde. „Doch beim nächsten Mal werde ich bereit sein für mein erstes Interview mit einem echten Gespenst.“ Sie drehte sich schwungvoll um und schritt mit flatterndem Gewand zu ihrem Tisch hinüber.
    „Was war denn am Büfett los?“, fragte Dr. Kuckelkorn, als Max und Paula glucksend ihre Plätze zwischen ihm und Frau Hagedorn einnahmen.
    „Feodora Fallini war los!“, prustete Paula.
    Abwechselnd berichteten Max und Paula von der Geisterseherin und Buchautorin. Dr. Kuckelkorn amüsierte sich königlich, während Frau Hagedorn immer wieder die Stirn in Falten legte.
    „Was für ein Unsinn“, brummte sie. „Lasst uns lieber den Vormittag planen.“
    „Ich bin heute wieder bei Herrn Brauninger“, sagte Dr. Kuckelkorn. „Und ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass er um die Abwesenheit einer gewissen Person gebeten hat.“
    Paula senkte den Blick.
    Die gute Laune ihres Vaters war von der Erinnerung an die Ereignisse des letzten Nachmittags wie weggepustet.
    Doch zu Paulas Glück zog in diesem Moment Feodora Fallini wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. Mit aschfahlem Gesicht war sie von ihrem Platz aufgesprungen. „Es naht!“, hauchte sie und hob langsam ihre zitternde Hand. „Das Gespenst, es kommt hierher! In diesem Moment!“
    Einige Gäste kicherten hinter vorgehaltener Hand, doch Max und Paula starrten gebannt in Richtung Tür. Eine Sekunde verging, zwei Sekunden vergingen, und dann schwebte Sherlock Freiherr von Schlotterfels in den Speisesaal. Von der ganzen Aufregung bekam er allerdings nichts mit, denn er war vollauf damit beschäftigt, seine Kleider zu richten.
    „Woher wusste sie …“, wandte sich Paula an Max.
    Max zuckte die Achseln. Ihm war es auch vollkommen schleierhaft, wie Frau Fallini Sherlocks Eintreffen so genau hatte vorhersehen können.
    „Also ich würde mich durchaus dazu bereit erklären, heute mit euch Bötchen fahren zu gehen“, fuhr Frau Hagedorn unbeirrt fort. „Aber nur unter der Bedingung, dass ihr rudert. Hin und zurück.“
    „Klar! Wir rudern!“, rief Paula und schlug Max auf die Schulter. „Nicht wahr, Herr Kapitän?“
    „Vielleicht packt uns Frau Moosbroger einen Korb mit einer bayrischen Brotzeit und dann machen wir mitten auf dem See ein Picknick“, schwärmte Frau Hagedorn.
    „Wenn ich so etwas höre, werde ich richtig neidisch“, seufzte Dr. Kuckelkorn. „Aber einer muss ja arbeiten.“
    Julius fing Paula und Max vor dem Speisesaal ab.
    „Ich muss mit euch reden“, sagte er und nieste.
    Mit verschränkten Armen musterte Sherlock den Jungen von oben bis unten, während Lilly Julius’ Schuhe beschnüffelte. „Aha, das falsche Gespenst!“, stieß er leise und voller Verachtung hervor.
    „Habt ihr schon mit irgendjemandem über … den kleinen Zwischenfall von gestern Nacht gesprochen?“, fragte Julius und Panik schwang in seiner Stimme mit.
    Als Paula und Max den Kopf schüttelten, atmete er erleichtert auf. „Gott sei Dank! Dann kommt mit!“, rief er und führte Max und Paula in sein Zimmer. Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen. „Puh, scheint so, als hätte ich gerade noch mal eine Katastrophe verhindert.“
    „Was denn für eine Katastrophe?“ Paula legte überrascht die Stirn in Falten.
    „Na, dass ihr durch die Gegend posaunt, wer unter der Mönchskutte steckt.“
    „Wäre das denn so schlimm?“, wunderte sich Paula.
    „Mensch, klar, wäre es das!“ Julius schaute Paula aus glasigen Augen an. „Einige unserer Gäste

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