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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Wimmer
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Engel aus dem Nichts herbei.
    Und um hier davon zu künden,
    Will ich den Lichterkranz entzünden.
    Pfarrer Klingelmann nickt zufrieden. Doch Laura fährt fort:
    Ist alles gut, soll man sich freuen
    Und dumme Sachen gern verzeihen,
    Denn wichtig ist Barmherzigkeit
    Nicht nur in der Weihnachtszeit.
    Diese Zeilen gehörten aber nicht zu dem traditionellen Weihnachtsgedicht! Pfarrer Klingelmann reißt erstaunt den Mund auf. Im Publikum wird gelächelt und anerkennend genickt.
    Laura lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Mit einem strahlenden Lächeln verabschiedet sie die Menge: »Ich wünsche Ihnen von Herzen ein wunderbares Weihnachtsfest«, sagt sie.
    Während Laura den Lichterkranz entzündet, beginnt der Organist »Kommet, ihr Hirten« auf der Orgel zu spielen. Alle Kirchenbesucher stehen auf und singen mit.
    Mama und Papa schauen sich zärtlich und voller Stolz an. Auch die anderen Besucher des Traditionsadvents sind noch lange von dem schönen und feierlichen Auftritt ergriffen.
    Ende gut, alles gut?





S o knapp vor Weihnachten hat Papa noch nie einen Weihnachtsbaum gekauft.
    Mama ist ein bisschen enttäuscht, als er mit einem ziemlich zerfledderten Exemplar nach Hause kommt. »Tut mir leid, die guten waren alle schon weg«, entschuldigt er sich. »Aber mit dem Schmuck wird er schon ganz hübsch aussehen.«
    Aber Laura und Jakob freuen sich trotzdem. Gemeinsam wollen sie ihn schmücken. Laura holt einen Karton aus ihrem Zimmer. »Ähm, ich habe etwa vierzig Weihnachtsengel aus Goldfolie«, sagt sie. »Die habe ich gestern vor Aufregung glatt zu Hause vergessen.«
    Jakob und Papa müssen lachen. »Dann wird das dieses Jahr ein ganz spezieller Baum«, sagt Papa.
    »Genau, ein Weihnachtsengelbaum für das Weihnachtsengeljahr!«, bestätigt Jakob.
    Das Ergebnis sieht dann auch sehr lustig aus. Neben einigen Kugeln und Lametta ist der Baum von oben bis unten von Weihnachtsengeln bevölkert.
    »Passt doch!«, sagt Mama, als sie den geschmückten Baum in Augenschein nimmt.
    Dann gehen Jakob, Laura und Papa spazieren. Denn – wie Mama sagt – der Weihnachtsmann muss ja die Gelegenheit haben, ungesehen die Geschenke vorbeizubringen.
    Wieder daheim wird Kuchen gegessen, erst dann gibt es die Bescherung. Alle freuen sich über ihre Geschenke! Nur Papa guckt ein bisschen komisch, als er seinen Katzenkalender auspackt.
    Laura freut sich ganz besonders über Jakobs Schmuckdose. Sie selbst hat für Jakob ein Kartenspiel gekauft. Die üblichen Damen, Buben und Könige sind darin durch bekannte Comicfiguren ersetzt. Den ganzen Nachmittag spielen alle gemeinsam Mau-Mau.
    »Ich finde es schade, dass wir immer noch nicht wissen, was eigentlich mit Dorothea von Holdenstein passiert ist. Meint ihr, sie musste am Ende diesen scheußlichen Ritter Rossau heiraten?«, fragt Jakob schließlich.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass wir dazu heute noch einiges erfahren«, sagt Mama geheimnisvoll. »Wir erwarten nämlich noch Gäste.«
    Im nächsten Moment klingelt es auch schon an der Tür. Es sind Frau Knukel – und Gerd Bröhn!
    »Wir dachten, die beiden wollen vielleicht nicht alleine Weihnachten feiern«, erklärt Mama.
    Jakob und Laura freuen sich. »Das ist ja super! Wie schön, Sie beide zu sehen!«, ruft Jakob und begleitet die Gäste ins Wohnzimmer.
    Papa hat den Tisch für das gemeinsame Abendessen bereits gedeckt.
    Es gibt Fondue, Brot mit geschmolzenem Käse. Alle setzen sich voller froher Erwartung um den Tisch.
    Frau Knukel ist es anzumerken, wie sehr sie die Einladung genießt.
    Ihre Wangen leuchten vor Freude dunkelrot.
    Papa hebt sein Glas: »Ein großes Hurra auf Frau Knukel und Herrn Bröhn!«, sagt er.
    »Vielen Dank für das wunderschöne Kleid«, sagt er, an Frau Knukel gewandt und stößt mit ihr an. Und »Vielen Dank für die versuchte Rettung unserer Kinder, mit der Sie sich selbst in Gefahr gebracht haben«, zu Gerd Bröhn. Dann stoßen alle gemeinsam an.
    Laura und Jakob können es kaum erwarten, Gerd Bröhn nach Ritter Rhodenberg auszufragen. Laura platzt als Erste los: »Wissen Sie, was aus Edmund und Dorothea geworden ist?«
    »Ja, das weiß ich in der Tat«, sagt Gerd Bröhn. »Dorothea von Holdenstein – meine Ur-Ur-undsoweiter-Großmutter – wurde gerettet. Und zwar von ihrem Ehemann Edmund von Rhodenberg. Ritter Rhodenberg ließ nämlich nur das Gerücht verbreiten, er sei aus Gram gestorben! Denn nur so konnte er seine Frau retten, ohne dass Ritter Rossau an der Stadt Rhodenberg Rache genommen

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