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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Wimmer
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Besuch doch eigentlich gut kannte! Er hat das Absperrband zerrissen und ist direkt in den Abgrund getappt!
    Zum Glück haben sich die Kinder nichts gebrochen. Alle Arme und Beine sind intakt. Nach der ersten Schrecksekunde beginnt Laura, um Hilfe zu rufen. Jakob schließt sich ihr an.
    »Hilfe, Hilfe! Wir sind hier!«, rufen sie.
    Schon nach wenigen Minuten hören sie die Stimme Gerd Bröhns: »Was macht ihr denn da unten? Wartet, ich helfe euch! Hier ist mein Stock, zieht euch daran herauf!«
    Jakob fällt ein Stein vom Herzen. Er streckt seine Arme in Herrn Bröhns Richtung und spürt, wie er mit den Fingerspitzen den Spazierstock erreicht. Sofort dreht er sich um und macht für Laura eine Räuberleiter.
    »Komm, steig in meine Hände«, gibt er Laura Anweisung. Im nächsten Moment fühlt er Lauras Schuh, dann ihr gesamtes Gewicht in seinen Händen. Jakob spürt, wie Laura sich reckt und nach dem Ende des Spazierstocks greift. Dann zieht sie sich in die Höhe. Jakob versucht, sie ein Stück hochzuwuchten. Doch dann nimmt Lauras Gewicht plötzlich wieder zu, und er kann sie kaum noch halten. Im nächsten Moment purzelt seine Schwester zurück in die Grube. Gerd Bröhn folgt ihr Hals über Kopf. Fluchend landet er neben den Geschwistern auf dem Boden.
    »Tut mir leid, ich konnte mich nicht halten«, entschuldigt er sich. »Der Boden oben war so rutschig!«
    »Jetzt sitzen wir alle fest!«, jammert Laura.
    Herr Bröhn nimmt seinen Rucksack ab und wühlt nach einer Taschenlampe. Als er Licht anmacht, fällt Jakobs Blick als Erstes auf den Kopf des Weihnachtsengels, der aus dem Rucksack herausragt.
    »Die Verfolgung hat sich also gelohnt«, stellt er fest.
    »Schämen Sie sich!«, zischt Laura, die ebenfalls den Weihnachtsengel entdeckt hat. »Wie können Sie nur?«
    »Und was soll das mit dem Namen«, schimpft nun auch Jakob. »Herr Gerd Bröhn, alias Herr Rhodenberg!«
    »Kinder, es tut mir so leid«, sagt Gerd Bröhn mit bebender Stimme. Jakob glaubt, eine Träne in Herrn Bröhns Augen zu sehen. »Wenn ich gewusst hätte, was ich mit dem Diebstahl anrichte, hätte ich es doch nie getan!«
    Laura bekommt Mitleid. »Sind Sie ein Nachkomme von Ritter von Rhodenberg?«, fragt sie vorsichtig.
    »Ja, das bin ich«, gesteht Herr Bröhn. »Und als ich gesehen habe, was für ein unwürdiges Tamtam um den Weihnachtsengel – der letzten Erinnerung an eine wahrhaft ritterliche Familie – gemacht wurde, habe ich den Engel einfach mitgenommen.« Herr Bröhn zieht hörbar die Nase hoch. Dann fährt er fort: »Stellt euch vor: überall Fernsehkameras, der Weihnachtsengel auf einem Pferd, was kommt als Nächstes? Feuerwerk, weiße Elefanten? Das hat doch mit dem eigentlichen Fest nichts mehr zu tun!«
    Jakob und Laura sehen sich betroffen an und schweigen.
    »Als ich hörte, dass du der Weihnachtsengel bist, wollte ich dir die Feier nicht verderben«, sagt Herr Bröhn nach einer Weile zerknirscht. »Ich wollte den Engel auf der Burg abstellen, damit er gefunden wird. Hier wurde er ja schließlich auch gemacht.«
    Nun schnieft auch Laura. »Danke, das ist aber lieb.«
    Jakob weiß nicht, was er sagen soll. Er zittert. Die nasse Kälte dringt ihm mittlerweile bis in die Knochen.
    Gerd Bröhn zieht seinen Mantel aus und legt ihn um Laura und Jakob. Auch seinen Schal und die Mütze überlässt er den Kindern.
    »Keine Angst … jetzt wird alles gut … Der Engel … ist wieder da. Morgen … wird er an seinem Platz stehen«, sagt Jakob bibbernd und drückt Lauras Hand.
    Laura nickt. Auch sie kann vor Kälte kaum noch deutlich sprechen. »F… falls wir rechtzeitig ge… gerettet werden«, bringt sie mühevoll hervor.
    Werden Gerd Bröhn, Jakob und Laura rechtzeitig gerettet?





G egen Mitternacht geschieht das Wunder: Herr Bröhn, Jakob und Laura hören Stimmen und Hundegebell. Sofort rufen sie nach Hilfe. Polizisten holen sie daraufhin mit einer Strickleiter aus der Grube. Lauras Mama und Papa stehen aufgeregt dabei.
    Gegen ein Uhr in der Nacht liegen Jakob und Laura in ihren heimischen Betten.
    Das Frühstück zum vierten Advent findet entsprechend etwas später statt als sonst. Der Tisch ist reichlich gedeckt, Papa zündet den Adventskranz an, während Mama immer wieder Jakobs und Lauras Hände drückt.
    »Wir haben uns so furchtbare Sorgen gemacht«, sagt sie.
    Laura schmiegt sich zärtlich an Mama. »Ich glaube, ich war noch nie so froh«, sagt sie und klingt ordentlich verschnupft.
    Auch Jakob hat sich erkältet, aber ansonsten

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